Gemeinde Reilingen

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Die Gemeinde schaut zurück

Das Gemeindegeschehen im Jahr 1990 - Kurzbericht

[Online seit 03.01.2015]

Umbau der Unteren Hauptstaße
Umbau der Unteren Hauptstaße
Das Gemeindeleben im Jahr 1990
Im Jahr nach der kaum mehr für möglich gehaltenen Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten konnte in Reilingen mit vereinten Kräften wieder vieles für die Allgemeinheit Nützliches und Sinnvolles geschaffen werden. Bürgermeister Helmut Müller ist deshalb mit dem erreichten durchaus zufrieden und spricht in seinem Jahresrückblick von einer erfreulich guten Entwicklung. Als Ausgangspunkt und Grundlage für das wirtschaftliche Handeln machte er einen Gemeindehaushalt mit insgesamt 15,7 Millionen Deutsche Mark und ein Investitionsvolumen von über 3,0 Millionen Deutsche Mark aus, der ohne Darlehensaufnahme auskommt.
Umwelt und Natur
Die flächendeckende Gasversorgung ist gut vorangekommen und die ersten 160 Haushalte haben mit Beginn der Heizungsperiode auf Gas umgestellt. Die Leitungsgräben haben zugleich ein Breitbandkabel und Stromkabel aufgenommen, und die seitherigen Strom-Oberleitungen abgelöst. Nützlicher Folgeeffekt sind im ganzen Ort gleichwertige Gehwegbeläge.
Als ein Schritt zur Reduzierung von Deponiemüll wird die Einführung der Wertstofftonne (Grüne Tonne) angesehen. Die seitherige Jahresmüllmenge der Gemeinde liegt bei rund 2.000 Tonnen.
Als beispielhaft werden die Anstrengungen im Bereich der Abwasserbeseitigung bezeichnet. Mit der Fertigstellung des Hauptsammlers Nord zu Beginn des Jahres werden nicht nur die Abwässer nahezu vollständig erfasst und der Kläranlage Hockenheim zugeführt, sondern zum Schutz des Grundwassers die Inanspruchnahme des Vorfluters, also der Gräben und Bäche, auf das mindestmögliche Maß zurückgeführt.
Eine Biotopvernetzungsplanung steht mittel- bis langfristig auf dem Wunschzettel. Darüber hinaus ist angedacht, im südlichen Gemarkungsteil, entlang des Kehrgrabens Rückzugsgebiete für die Tier- und Pflanzenwelt zu schaffen.
Hoch- und Tiefbau
Zu einem Schmuckstück der Gemeinde ist die zur Jahresmitte rundum neugestaltete Untere Hauptstraße geworden. Mindestens sechs Ver- und Entsorgungsleitungen wurden verlegt. Der Straßenabschnitt ist jetzt auch in die 30 km/h-Zone eingebunden.
Im Jahresverlauf wurde das ehemalige Betriebsgelände der Firma Zechel für eine Wohnbebauung erschlossen. Dem eingetretenen Wohnungsmangel will der Bürgermeister auch mit der Ende 1990 begonnenen Erschließung eines Baugebietes „Reilinger Holzrott“ begegnen, wo rund 50 Bauplätze bereitgestellt werden. Ein aufgenommener Umbau der Wilhelmstraße zwischen der Ziegelgasse und der Richard-Wagner-Straße/ Siemensstraße soll bis Mitte des Folgejahres abgeschlossen sein und die Verkehrssicherheit im Umfeld von Schule und Halle verbessern.
Die Hochbauaktivitäten beschränken sich auf eine Renovation und Instandsetzung der Fritz-Mannherz-Mehrzweckhalle. Es erfolgt eine Betonsanierung, das Dach und Fenster sind zu erneuern, Heizung und Lüftung zu verbessern. Der Kostenaufwand für die Instandsetzung inklusive der schon erfolgten Investition für einen Sporthallenneubau beläuft sich auf rund 2,0 Millionen Deutsche Mark.
Ein Feststellungsverfahren ist für die Bebauungspläne „Ortserweiterung Nordwest“ mit einer verlängerten Haydnallee und dem Ortsrandbereich „Fröschau“ eingeleitet. Die Inhalte von Raumordnungs- , Regional- und Flächennutzungsplan waren im Jahresverlauf immer wieder ein Thema, wo sich die Gemeinde insbesondere für neue Gewerbeflächen stark gemacht hat. In Reilingen gibt es aktuell 1.350 Arbeitsplätze, während etwa 2.000 Pendler täglich die Gemeinde zur Bestreitung des Lebensunterhalts verlassen müssen. Nach mehreren erfolglosen Anläufen besteht jetzt Hoffnung, dass 1991 ein vierter Förderantrag berücksichtigt wird und eine Ortskernsanierung angegangen werden kann.
Kirchen, Schulen und Vereine
Nach 29 Jahren Dienst in der Gemeinde haben sich im April der geachtete und beliebte Pfarrer Leonhardt Müller und seine Schwester Brigitte verabschiedet. Pfarrer Stefan Kälble sorgte für einen nahtlosen Übergang in der Seelsorgearbeit im Juli.
Die Kinderbetreuung im Übergangswohnheim für Aussiedler in der Hauptstraße 84 übernimmt vor Ort die katholische Kirchengemeinde. Der Bürgermeister lobt das unbürokratische und verantwortungsbewusste Verhalten der beiden örtlichen Konfessionen, Erziehern und Elternbeiräten, damit für alle Kinder ab dem 3. Lebensjahr Kindergartenplätze zur Verfügung stehen. Seit Herbst unterstützt die Gemeinde auch die Betreuungseinrichtung des „Kindertreff e.V.“.
Als wichtiger Bestandteil einer kindgerechten Entwicklung und Erziehung wird die Grund- und Hauptschule angesehen, die ihr 25 jähriges Bestehen feiern kann. Aktuell werden dort in 18 Klassen (12 Grundschul- und 6 Hauptschulklassen) von 23 Lehrkräften 380 Schüler unterrichtet.
Der mit über 1.000 Mitgliedern größte Ortsverein, der TBG Reilingen, konnte sein 100 jähriges Bestehen feiern. Er wurde mit der Ehrenplakette des Bundespräsidenten ausgezeichnet.
Großereignis war am 28. April erneut ein Vereinsball, in dessen Verlauf Sportler, Mannschaften und verdienstvolle Vereinsmitglieder ausgezeichnet wurden. Sportlerin/ Sportler des Jahres 1990 sind Katja Englert und Matthias Geyer.
Die Freunde Reilinger Geschichte durften sich im September über einen mit 2.500 Deutsche Mark dotierten Förderpreis „Vorbildliches Heimatmuseum“ freuen.
Über 200 Reilingerinnen und Reilinger feierten vom 08.-10. Juli die Rückbesiegelung der eingegangenen Gemeindepartnerschaft im französischen Jargeau.
Ausblick auf 1991
In seinem Ausblick auf das Jahr 1991 nennt Bürgermeister Helmut Müller als Schwerpunkte des Abschluss der begonnenen Sanierung der Fritz-Mannherz-Mehrzweckhalle, den Umbau der Wilhelmstraße und die Erschließung des Neubaugebietes „Reilinger Holzrott“. Werden Genehmigungen erteilt und Zuschüsse gewährt, soll auch die Abwasserbeseitigung und Trinkwasserversorgung der Außenbereiche am Sandweg, Mühlweg und Hofweg angegangen werden. Die Bauleitplanungen „Ortserweiterung Nordwest“ und „Fröschau“ sowie die Ortskernsanierung sollen vorangetrieben und möglichst abgeschlossen werden.
Die Gemeindestatistik weist für Reilingen im Jahr 1990 eine Einwohnerzahl von 6.361 aus.
100 Jahre TBG
100 Jahre TBG
Fritz-Mannherz-Hallen saniert
Fritz-Mannherz-Hallen saniert
25 Jahre Schiller-Schule
25 Jahre Schiller-Schule

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