Gemeinde Reilingen

Seitenbereiche

Volltextsuche

Was suchen Sie?

RSS

Facebook

Kontrast

Schriftgröße:

Seiteninhalt

Die Gemeinde schaut zurück

Das Gemeindegeschehen im Jahr 1997 - Langbericht-

[Online seit 18.10.2021]

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, meine sehr verehrten Damen und Herren!
Es hat schon Tradition und durchaus seine Berechtigung, dass ein Bürgermeister als gewählter Volksvertreter zum Ende eines Jahres einen Rechenschaftsbericht abgibt. Dieser Aufgabe möchte ich mich erstmals in meiner noch jungen Amtszeit gerne stellen.
Bund, Länder, Städte und Gemeinden sind nicht in der besten finanziellen Verfassung. Steuerausfälle sind Realität. Unsere Industriegesellschaft steckt in einer tiefen Strukturkrise. In den Universitäten richten sich Massenproteste gegen die Folgen der grassierenden Finanzknappheit. Die Arbeit-losigkeit erreicht immer neue Höhen. Die auf der Strecke gebliebene große Steuer- und Rentenreform gefährdet den Wirtschaftsstandort Deutschland. Umwelt und Sozialstaat, Arbeitsmarkt und Gesundheitswesen, Renten, Steuern und Verkehrssystem lassen ihre Warnsignale unüberhörbar ertönen. Die Politik steht ohn-mächtig handlungsunfähig davor.
Die politischen und wirtschaftlichen Kräfte spüren allseits die Verunsicherung der Bürger und sich einstellende depressive Erscheinungen.
Aussichten, - die nicht gerade dazu geeignet sind, Zukunftsoptimismus zu verbreiten, die aber gerade für die Gemeinden als tragende Säulen unserer Demokratie eine besondere Herausforderung sind.

Die Nachfolge von Bürgermeister Helmut Müller trat am 16. Juni der seit ehemaligen Rechnungsamtsleiter Walter Klein an. Ihm gelang es bereits, beim ersten Wahlgang 52,57 % der gültigen Wählerstimmen auf sich zu vereinigen. Der Gemeinderat hatte das langjährige Ratsmitglied Fritz Schuppel/ dazu bestimmt, Walter Klein als neuen Bürgermeister der Gemeinde Reilingen zu vereidigen und zu verpflichten.
Die Nachfolge von Bürgermeister Helmut Müller trat am 16. Juni der seit ehemaligen Rechnungsamtsleiter Walter Klein an. Ihm gelang es bereits, beim ersten Wahlgang 52,57 % der gültigen Wählerstimmen auf sich zu vereinigen. Der Gemeinderat hatte das langjährige Ratsmitglied Fritz Schuppel/ dazu bestimmt, Walter Klein als neuen Bürgermeister der Gemeinde Reilingen zu vereidigen und zu verpflichten.

Die Gemeindefinanzen
Durchaus als ein Spiegelbild der derzeitigen desolaten Wirtschaftslage darf der Gemeindehaushalt bezeichnet werden. Rückläufiges Steueraufkommen und Finanzzuweisungen bei gleichzeitig steigenden Ausgaben sind nicht die besten Voraussetzungen, den ständig wachsenden Anforderungen gerecht zu werden durch antizyklisches Verhalten einen eigenen Beitrag zur Stärkung der Wirtschaft zu leisten und gleichzeitig mit einer am Sparsamkeitsgrundsatz orientierten Politik Haushaltskonsolidierung zu betreiben.
Trotz aller Einsparungen ist es erstmals in der Geschichte Reilingens nicht gelungen, im Verwaltungshaushalt einen Überschuss zu erwirtschaften. Vor dieser Situation sahen sich insgesammt 28 von 54 Kreisgemeinden gestellt. Positiv anzumerken ist jedoch, dass die Aufnahme weiterer Fremdmittel vermieden werden konnte.
Der massive Einbruch bei den Steuern und Finanzierungen (1996./. 944 .000 DM) hat sich auch 1997 fortgesetzt. Rückläufig ist nach wie vor der Anteil der Gemeinde am Einkommensteueraufkommen des Landes, aber auch der Schlüsselzuweisungen und der kommunalen Investitionspauschale. Im laufenden Haushaltsjahr muss die Gemeinde Einnahmeverluste von rund 650.000 DM verkraften. Einzig die positive Entwicklung beim Örtlichen Gewerbesteueraufkommen ist ein Silberstreif am Horizont. Das derzeitige Soll Aufkommen liegt bei 1,26 Mio. Mark. Dies ist gegenüber dem Vorjahr eine Mehreinnahme von rund 600.000 Mark.
Ein Ende der aufgezeigten finanziellen Schwächephase ist noch nicht in Sicht, wenn gleich sich die Situation für die Gemeinde Reilingen zumindest im Haushaltsjahr 1998 etwas entspannter darstellen wird. Durch das schwache eigene Steueraufkommen im Jahr 1996 können wir mit einer Zunahme der Schlüsselzuweisungen des Landes von rund DM 600.000 rechnen, bei gleichzeitigem Rückgang der Finanzausgleichsumlage und geringfügig reduzierter Kreisumlage. Die vom Kreistag um 2,2 Prozentpunkte auf 26,7 % angehobenen Kreisumlage wird sich also auf den Haushalt des kommenden Jahres nicht unmittelbar negativ auswirken. Ein Haushaltsausgleich mit positiver Zuführungsrate zum Vermögenshaushalt wird damit 1998 wahrscheinlich.
 
 
Neben der Darstellung der jüngsten Entwicklung der Gemeinde erscheint mir vor allem ein Blick auf unsere gemeinsame Arbeit, vorausschauende Planungen, getroffenen Entscheidungen und getätigten Investitionen interessant. Das Jahr 1997 hat nicht alle unsere Wünsche erfüllen können, weder im persönlichen noch im kommunalen Bereich. Dennoch war das abgelaufene Jahr für unsere Gemeinde ein Jahr erfolgreicher Arbeit.
 
Wohnungsbau und Gewerbeansiedlung
Zur Förderung des Wohnungsbaus hat die Gemeinde eine ganze Anzahl von Planfeststellungsverfahren eingeleitet, fortgeführt oder zur Rechtskraft gebracht. Weitgehend angeschlossen ist zwischenzeitlich die Vergabe der gemeindeeigenen Bauplatzgrundstücke im Neubaugebiet "Reilinger Holzrott". Nur noch wenige Restgrundstücke sind zu erwerben.
Die Verwirklichung eines Eigenheims wird auch im neuen Jahr nicht leichter. Gerade hat das Land Baden-Württemberg angekündigt, die Wohnungsbauförderung weiter zurückzuschrauben und im kommenden Jahr landesweit nur noch 292 Mio. Mark, d.h. 120 Mio: Mark weniger als noch 1997 zur Verfügung zu stellen. Die relativ hohen Grundstückspreise machen den Bau von Wohnungseigentum für eine Familie mit einem durchschnittlichen Jahreseinkommen zunehmend unerschwinglich. Die Gemeinde Reilingen wird sich daher weiterhin bemühen, insbesondere für junge Familien, günstige Rahmenbedingungen zu schaffen und dem Bedarf entsprechend preiswertes Baugelände zur Verfügung stellen.
Geplant ist, ein Gesamtkonzept für das Areal westlich des Baugebietes "Reilinger Holzrott" erarbeiten zulassen, um eine bedarfsgerechte Bereitstellung von Baugelände auch in der Zukunft zu gewährleisten. Rechtskraft erlangt hat am 05. Juni endlich der Bebauungsplan "Fröschau/Wörsch". Ein Planfeststellungsverfahren, das sich äußerst schwierig gestaltet hat und uns schon jahrelang beschäftigt. Die Gemeinde wird alles daran setzen, hier im kommenden Jahr, zusammen mit den Grundstückseigentümern, eine Neuordnung der Grundstücke zu erreichen und die Inhalte des Bebauungsplanes umzusetzen. Um eine bauliche Nutzung möglich werden zu lassen, muss der Fröschauweg auf 5,5 ausgebaut werden. In diesem Zusammenhang konnte auch die Scheune des Anwesens in der Hauptstraße 67 abgebrochen werden und einer inneren Erschließung mit neuer Verbindung zum Fröschauweg Platz machen.
Das 1993/94 erschlossene Gewerbegebiet "Ortserweiterung Nord-West", 3. Änderung und Erweiterung mit einer Größenordnung von 2,5 ha ist zwischenzeitlich nahezu vollständig bebaut. Um der wachsenden Nachfrage nach gewerblicher Siedlungsfähigkeit entsprechen zu können, wurde ein weiteres Gewerbegelände im Gewann "Rott" ausgewiesen. Es hat eine Flächengröße von ca. 3,7 ha. 

Impulse für das örtliche Gewerbe verspricht sich die Gemeinde von der Bereitstellung eines neuen Gewerbegebietes im Gewann "Rott". Das Areal hat eine Fläche von rund 37.300 qm und soll im Verlauf des kommenden Jahres erschlossen werden. Im Bild festgehalten sind die vorbereiteten Vermessungsarbeiten.
Impulse für das örtliche Gewerbe verspricht sich die Gemeinde von der Bereitstellung eines neuen Gewerbegebietes im Gewann "Rott". Das Areal hat eine Fläche von rund 37.300 qm und soll im Verlauf des kommenden Jahres erschlossen werden. Im Bild festgehalten sind die vorbereiteten Vermessungsarbeiten.

Der entsprechende Bebauungsplan ist am 05. juni in Rechtskraft getreten. Das Baulandumlegungs verfahren ist bereits eingeleitet. Bei erfolgreichem Verlauf der aufgenommenen Eigentümergespräche werden die Erschließungsarbeiten im kommenden Jahr aufgenommen werden können.
Der Zweckverband "Wasserversorgung Südkreis Mannheim" wird im Verlauf der Erschließung die Hauptleitung zur Wasserversorgung der Stadt Hockenheim verlegen lassen, die derzeit noch das überplante Areal durchschneidet.
Ein ebenfalls abgeschlossenes Änderungsverfahren für den Bebauungsplan Gewerbegebiet "Hägebüch II" lässt es zu, dass sich dort künftig Einzelhandelsbetriebe des Lebensmittelgewerbes niederlassen können, die seither dort nicht zulässig waren. Konkrete Auswirkungen hat dies bereits auf einen Bereich der Wilhelmstraße 86 bzw. von-Drais-Straße 3, wo im Frühjahr der Neubau für einen Penny-Lebensmittelmarkt aufgenommen werden kann.
  

Ortskernsanierung

Große Fortschritte sind auch im Bereich der Ortskernsanierung erzielt worden. Weitere öffentliche und private Baumaßnahmen wurden begonnen. Vor allem aber sind Fortschritte bei den Eigentümergesprächen in seitherigen Problembereichen erzielt worden, die bedeutende Veränderungen im kommenden Jahr ermöglichen werden. Da die Ortskernsanierung voraussichtlich Ende 1998 auslaufen wird, hat die Gemeinde allen Grund, mit Nachdruck die nicht wenigen noch offenstehenden Sanierungsmaßnahmen anzugehen. Ohne finanzielle Unterstützung des Landes wäre dieser Kraftakt allerdings nicht möglich. Um rund 1 Mio. Mark wurde die Landesfinanzhilfe bereits im laufenden Kalenderjahr aufgestockt. Über einen weiteren Förderantrag der Gemeinde ist noch nicht entschieden. Es wäre höchst bedauerlich und fatal, wenn man die sich bietende einmalige Gelegenheit zu einer grundlegenden Neugestaltung des Ortskerns wegen der momentanen finanziellen Durststrecke nur teilweise nutzen könnte. 

Mit der Bereitstellung einer professionellen Skateboardanlage ging ein langgehegter Wunsch Reilinger Jugendlicher in Erfüllung. Möglich wurde dies durch die großzügige Spende der Bezirkssparkasse Hockenheim. Rund DM 20.000,-- kostete die Anlage auf dem Festplatzgelände an der Siemensstraße.
Mit der Bereitstellung einer professionellen Skateboardanlage ging ein langgehegter Wunsch Reilinger Jugendlicher in Erfüllung. Möglich wurde dies durch die großzügige Spende der Bezirkssparkasse Hockenheim. Rund DM 20.000,-- kostete die Anlage auf dem Festplatzgelände an der Siemensstraße.
Mit finanzieller Unterstützung der Raiffeisenbank Reilingen e.G. konnte die Bushaltestelle am Rathaus mit einem funktionellen Witterungsschutz und mit einer Sitzbank ausgestattet werden.
Mit finanzieller Unterstützung der Raiffeisenbank Reilingen e.G. konnte die Bushaltestelle am Rathaus mit einem funktionellen Witterungsschutz und mit einer Sitzbank ausgestattet werden.

Der Gebäudebestand der Anwesen Hauptstraße 54/56 konnte Anfang Juni abgebrochen werden. Dort verwirklicht die Gemeinde derzeit einen Kindergartenneubau, der auf vier Gruppen ausgelegt ist. Im vorderen, zur Hauptstraße zugeordneten Grundstücksteil sollen betreute Seniorenwohnungen entstehen. Die Projektplanung hierfür ist soweit abgeschlossen und die Baugenehmigung beantragt. Die bei der diesjährigen Leistungsschau erstmals der Öffentlichkeit vorgestellten Planungen, fanden bereits die erhoffte gute Resonanz bei interessierten Investoren.
Eingeebnet wurde auch der Gebäudebestand Hauptstraße 66. Dort verwirklicht der Grundstückseigentümer mit Hilfe von Sanierungsmitteln ein zweigeschossiges Wohnhaus, in dem der örtliche Polizeiposten seine neue Heimat findet.
Die Energieversorgung des unmittelbaren Umfeldes stellt eine neue Trafostation sicher. Das alte Trafogebäude an der Schulstraße wird über die Wintermonate abgebrochen.
Entlastung für die Parkplatzsituation im Ortskernbereich brachte die Anlage von 14 neuen Stellflächen mit überdachter Bushaltestelle und integriertem Fahrradabstellplatz auf dem ehemaligen Hausgrundstück in der Hockenheimer Straße 14. 

Die Ortskernsanierung stand Pate bei dem neugeschaffenen öffentlichen Parkplatz auf dem ehemaligen Hausgrundstück Hockenheimer Straße 14. Direkt gegenüber dem Rathaus ist eine ansprechende Anlage mit 14 Stellplätzen, einer Bushaltebucht, Wartehalle und Fahrradabstellplatz entstanden Aufgeweitet wurde auch der Einmündungsbereich Kleiner Hertenweg in die Hockenheimer Straße.
Die Ortskernsanierung stand Pate bei dem neugeschaffenen öffentlichen Parkplatz auf dem ehemaligen Hausgrundstück Hockenheimer Straße 14. Direkt gegenüber dem Rathaus ist eine ansprechende Anlage mit 14 Stellplätzen, einer Bushaltebucht, Wartehalle und Fahrradabstellplatz entstanden Aufgeweitet wurde auch der Einmündungsbereich Kleiner Hertenweg in die Hockenheimer Straße.

Der harte und lange Winter 1996/97 hat den Ortsstraßen kräftig zugesetzt. Im Verlauf des Frühjahrs waren deshalb umfangreiche Instandsetzungsarbeiten am Straßen- und Wegenetz notwendig. Das örtliche Radwegenetz wurde durch einen neuen Radweg des Landes entlang der L 546 in Richtung St. Leon­ Rot ergänzt.
Vorplanungen hat die Gemeinde für einen anstehenden Umbau der Schulstraße aufgenommen. Ein weiterer Ausbau des Erdwegenetzes im Gemarkungsbereich ist im Zuge der Flurbereinigung erfolgt. Das Verfahren, notwendig geworden durch den Bau der Bundesstraßen 36 und 39 und der Bundesbahn-Neubaustrecke Mannheim-Stuttgart, geht jetzt in das 16. Jahr. Im November 1996 konnte die langersehnte Besitzeinweisung der neuen Flächen erfolgen. 1997 beschäftigte sich die Flurbereinigungsbehörde vorwiegend mit den Vorarbeiten zur Erstellung des Flurbereinigungsplanes.
Bedeutendste Hochbaumaßnahme war im zurückliegenden Jahr der aufgenommene Bau eines Kindergartens. Erster Spatenstich für das 1,8-Millionen-Projekt war am 04. Juli, Richtfest am 10. Oktober. Bezugsfertig wird der Kindergarten voraussichtlich schon im Mai nächsten Jahres. Die Betriebsträgerschaft übernimmt die katholische Pfarrgemeinde, welche den seitherigen überalterten Kindergarten "St. Josef" dafür aufgeben wird.
Die Gemeinde Reilingen wird damit auch in der Zukunft in die Lage versetzt, ihrer gesellschaftlichen Verpflichtung nachzukommen und allen Kindern ab vollendetem drittem Lebensjahr einen Kindergartenplatz zur Verfügung zu stellen. Das derzeitige Angebot der vorhandenen vier Kindergärten umfasst 284 Plätze.         .
Deutlich verbessert hat sich erfreulicherweise der Zuspruch für die den Schulunterricht ergänzenden Angebote zur "Kernzeit-betreuung" und "Hort an der Schule". 

Am 04. Juli war es endlich soweit. Vertreter der Gemeinde, der Kirchen und der ausführenden Baufirma starteten symbolisch den Neubau eines viergruppigen Kindergartens in der Schulstraße 9. Das 1,8 Mio. Mark Projekt soll bereits im Mai nächsten Jahres fertiggestellt sein und sicherstellen, dass auch weiterhin jedem Kind ab dem 3. Lebensjahr ein Kindergartenplatz zur Verfügung stehen wird.
Am 04. Juli war es endlich soweit. Vertreter der Gemeinde, der Kirchen und der ausführenden Baufirma starteten symbolisch den Neubau eines viergruppigen Kindergartens in der Schulstraße 9. Das 1,8 Mio. Mark Projekt soll bereits im Mai nächsten Jahres fertiggestellt sein und sicherstellen, dass auch weiterhin jedem Kind ab dem 3. Lebensjahr ein Kindergartenplatz zur Verfügung stehen wird.

Verkehr und Umwelt
Der aktuellen Verkehrsführung angepasst und in einer Neuauflage herausgegeben wurde zum Schuljahresbeginn ein neuer Schulwegeplan. Eine Anlage zur visuellen Geschwindigkeitsbeeinflussung kam im Jahresverlauf mehrfach zum Einsatz.
Unbefriedigend ist nach wie vor die Verkehrssituation am Knotenpunkt L 599/8 39. Dort stauen sich immer wieder zu den
Hauptverkehrszeiten die Kraftfahrzeuge. Besserung versprechen wir uns von einer Ampelanlage. Sie ist zwar seit längerem verkehrsrechtlich angeordnet. Die finanzielle Ausstattung des Landes bzw. der zuständigen Straßenbauverwaltung hat es seither jedoch noch nicht zugelassen, diese Verkehrslenkungsmaßnahme umzusetzen.
Rund DM 27.000 investiert die Gemeinde derzeit in den öffentlichen Nahverkehr, genauer gesagt in den Ruftaxibetrieb Reilingen-Walldorf. Die Ruftaxilinie, als Ersatz für die vom Busverkehr Rhein-Neckar aufgegebene Linie 7008 eingerichtet, wird zwischenzeitlich immer mehr von Jahreskarteninhabern des Verkehrsverbundes in Anspruch genommen.                            
Bislang wird der Gemeinde lediglich 40 % der ungedeckten Kosten erstattet.
Bei der Abfallentsorgung sind die Abfallmengen weiter rückläufig, was verdeutlicht, dass die Bürger ein zunehmend umweltbewusstes Verhalten zeigen. Um so unverständlicher ist es für uns alle, wenn der Rhein-Neckar-Kreis ab Januar 1998, zum wiederholten Mal die Gebühren für die 43 von der Abfallverwertungsgesellschaft des Kreises entsorgten Gemeinden um durchschnittlich 8,9 % anheben will. Die seither nicht angeschlossenen Gemeinden müssen gar mit bis zu 13,7 % höheren Entsorgungskosten rechnen. Der Kreis hat zwar nach eigenen Angaben alle Einsparungspotentiale ausgereizt, konnte aber dennoch die Kostensteigerungen nicht auffangen, die insbesondere durch die Nutzung der Müllverbrennungsanlage in Mann­ heim entstehen.
Die Entsorgung wilder Müllablagerungen, auf Gemarkung Reilingen, erforderte bis Oktober dieses Jahrs bereits einen Kostenaufwand von rund DM 12.500. Kosten, die von der Abfallverwertungsgesellschaft zunächst getragen werden, für die letztendlich aber alle Gebührenzahler aufkommen müssen.
Durchaus erfolgreich verläuft auch die Vermittlung von noch gebrauchsfähigen Gegenständen, für die man keine weitere Verwendung hat. Seit Einrichtung der sogenannten "Sperrmüllbörse" im Jahr 1996, konnten über 170 Gegenstände an interessierte Bürger weitervermittelt werden.
Der Plage Eichenprozessionsspinner begegnete man durch eine biologische Bekämpfungsmaßnahme per Hubschrauber. Rund DM 4.500,-- war der Gemeinde diese Vorsorgemaßnahme wert.
Für den Gemeindewald ist künftig das Forstamt Schwetzingen zuständig. Im Zuge einer Neustrukturierung der staatlichen Forstämter wird das seither verantwortliche Forstamt Wiesloch aufgelöst. Als eine der letzten Aufgaben übernahm die Wieslocher Forstverwaltung die Erstellung der Forsteinrichtungsplanung für den Gemeindewald bis zu dem Jahr 2006.
Als Bestandteil der Biotopvernetzungsplanung ist in den letzten Wochen eine Pflanzmaßnahme am Reilinger See erfolgt. Auf einem Geländestreifen, am westlichen Seeuferbereich angren­ zend, entsteht ein Nahrungs-und Rückzugsgebiet für die Tierwelt. Die lobenswerte Initiative der Reilinger Jägerschaft wurde von der Gemeinde gefördert und von der freiwilligen Feuerwehr wie auch dem Angelsportverein tatkräftig unterstützt.
Reilinger Bürger, die Erdgas zur Beheizung Ihres Anwesens einsetzten, haben die Umwelt um rund 1.505 Tonnen C02 entlastet.
Diese Erkenntnis hat die Badenwerk AG gezogen. Sie war es auch, die den Strom- und Wärmeverbrauch der kommunalen Gebäude und Einrichtungen dokumentiert und ausgewertet hat. Dabei hat sich herausgestellt, dass insbesondere bei den Fritz-Mannherz-Hallen noch ein überdurchschnittlich hoher Energieverbrauch anzutreffen ist. Ein ergänzendes Gutachten soll Einsparungsmöglichkeiten aufzeigen.
 
Bürgermeisterwechsel
Niemand hatte damit gerechnet. Für uns alle war es daher umso   überraschender, dass mein Amtsvorgänger Helmut Müller sich nicht mehr einer Neuwahl stellte. Er hat sich in den zurückliegenden 16 Jahren mit ganzer Kraft, Sachverstand und immer wieder neuen Ideen für die Belange der Gemeinde und ihrer Bürger eingesetzt. Ihm verdankt unsere Gemeinde eine ungebrochene, stetige Aufwärtsentwicklung. Die auch durch Rückschläge, wie der in die Annalen der Reilinger Geschichte eingehende verheerende Brand der Fritz-Mannherz-Mehrzweckhalle, keine nennenswerten Einbußen erlitt.
Stellvertretend für die Bürger unseres Gemeinwesens möchte ich die Gelegenheit nutzen, meinem Amtsvorgänger nochmals für sein außergewöhnliche Leistung zum Wohle der Gemeinde Reilingen zu danken.
Die besonderen Verdienste des am 15. Juni 1997 ausgeschiedenen Bürgermeisters wurden von der Bevölkerung im Rahmen einer öffentlichen Feierstunde gewürdigt.  

Nach 16 Jahren endete die Amtszeit von Bürgermeister Helmut Müller am 15. Juni 1997. In einer Feierstunde würdigten zahlreiche Gäste die Tatkraft, Kompetenz und das kreative Handeln des scheidenden Bürgermeisters, der die positive Entwicklung der Gemeinde in den vergangenen Jahren wesentlich bestimmt hat. Unser Bild zeigt den um das Wohl der Gemeinde verdienten Bürgermeister mit seiner Familie.
Nach 16 Jahren endete die Amtszeit von Bürgermeister Helmut Müller am 15. Juni 1997. In einer Feierstunde würdigten zahlreiche Gäste die Tatkraft, Kompetenz und das kreative Handeln des scheidenden Bürgermeisters, der die positive Entwicklung der Gemeinde in den vergangenen Jahren wesentlich bestimmt hat. Unser Bild zeigt den um das Wohl der Gemeinde verdienten Bürgermeister mit seiner Familie.

Kultur- und Sportleben
Beachtlich war auch das Kultur- und Sportleben der Gemeinde in den vergangenen zwölf Monaten.
Weiter entwickelt hat sich die Gemeindepartnerschaft mit der französischen Gemeinde Jargeau. Die achte Partnerschaftsbegegnung fand vom 08.-11. Mai in Reilingen statt. Ebenfalls an diesem Wochenende war unsere Gemeinde kulinarischer Mittelpunkt für alle Spargelfreunde. Die 3. süddeutschen Spargeltage lockten wieder viele Interessenten aus nah und fern an. Unter einer ganzen Reihe klassischer und nichtklassischer Jubiläen ist das seltene 100jährige Bestehen der freiwilligen Feuerwehr und auch des Männergesangvereins "Sängerbund 1897" e.V. Reilingen hervorzuheben. 

Ebenfalls auf 100 Jahre zurückblicken kann die Freiwillige Feuerwehr Reilingen, die am 05. April 1997 in den Badischen Landes-Feuerwehrverein aufgenommen wurde. Vom 05. bis 07. September feierte die Reilinger Wehr dieses historische Ereignis zusammen mit der ganzen Gemeinde, aber auch Nachbarwehren und Gästen der französischen Partnergemeinde Jargeau.
Ebenfalls auf 100 Jahre zurückblicken kann die Freiwillige Feuerwehr Reilingen, die am 05. April 1997 in den Badischen Landes-Feuerwehrverein aufgenommen wurde. Vom 05. bis 07. September feierte die Reilinger Wehr dieses historische Ereignis zusammen mit der ganzen Gemeinde, aber auch Nachbarwehren und Gästen der französischen Partnergemeinde Jargeau.
100 Jahre alt wurde 1997 der Männergesangverein Sängerbunt 1897 e.V. Reilingen, dem aus diesem besonderen Anlass die. "Zelter-Plakette" als höchste staatliche Auszeichnung für eine Gesangsgruppe verliehen wurde. Höhepunkt des denkwürdigen Jubiläums war ein Festwochenende vom 04. bis 06. Juli.
100 Jahre alt wurde 1997 der Männergesangverein Sängerbunt 1897 e.V. Reilingen, dem aus diesem besonderen Anlass die. "Zelter-Plakette" als höchste staatliche Auszeichnung für eine Gesangsgruppe verliehen wurde. Höhepunkt des denkwürdigen Jubiläums war ein Festwochenende vom 04. bis 06. Juli.

Die 7. Reilinger Leistungsschau am Kerwe-Wochenende bot einen Querschnitt des Leistungsangebotes Reilinger Gewerbebetriebe. Treffpunkt aller Reilinger und vieler auswärtiger Besucher war das 39. Fest der Dorfgemeinschaft, das wiederum als Straßenfest durchgeführt wurde.
Auch die weitere Aufarbeitung der Reilinger Ortsgeschichte kam nicht zu kurz. Seine umfangreichen Forschungsergebnisse übergab der Hobby-Heimatforscher Ulrich Mehlhaus. Sie werden im Gemeindearchiv sorgfältig verwahrt und gestatten einen Rückblick auf die Historie unserer Gemeinde.
Zunehmend Licht in das Dunkel um die Burg Wersau schafft uns die Arbeit von Dipl. Geologe Ludwig Hildebrandt. Er beschäftigt sich seit nunmehr drei Jahren mit der Auswertung ortsgeschichtlich relevanter Bodenfunde und hat zwischenzeitlich eine ganze Anzahl archäologisch bedeutender Raritäten zutage gefördert, die neue Erkenntnisse, insbesondere zur Geschichte der Burg Wersau, zulassen.
Die Leser des Amtsblattes "Reilinger Nachrichten" können sich in den nächsten Wochen einen ersten Überblick über das seitherige Ergebnis der Nachforschungen verschaffen, welche von der Gemeinde jährlich mit einem Aufwand von rund DM 7.000,-­ gefördert werden. Da sich das Land zunehmend auch bei der Finanzierüng von sogenannten Notbergungen zurückzieht, kommt dem Engagement der Gemeinde besondere Bedeutung zu, will sie nicht Gefahr laufen, dass historisch bedeutsame Funde unwiederbringlich verloren gehen.
Erfolgreich verlief auch der Versuch, Reilinger Schulkinder an der Bergung von Bodenfunden zu beteiligen. Erst kürzlich praktizierte die siebte Klasse "Geschichte zum Anfassen". Das Fundergebnis in der Nähe des Standortes der ehemaligen Burg Wersau war vielversprechend. Unter den etwa 20 interessantesten Fundstücken befand sich auch ein glasiertes Bruchstück eines Handwaschgefäßes aus dem 15. Jahrhundert.
Verhaltener Optimismus
Auch im neuen Jahr werden die an uns gestellten Aufgaben sicher nicht weniger. Trotz aller erwartbaren Problemstellungen bin ich aber optimistisch, dass wir es gemeinsam schaffen werden, die schwierige Finanzsituation zu meistern, zumal sich der Zufluss aus dem kommunalen Finanzausgleich im Jahr 1998 für die Gemeinde etwas günstiger darstellen wird. Wir werden verstärkt unsere Vorhaben auf ihre Notwendigkeit hin überprüfen und so manches Wünschenswerte auf einen späteren Zeitraum strecken müssen. Es gilt, alles daran zu setzen, dass begonnene Maßnahmen auf jeden Fall abgeschlossen werden und eine maßvolle, vor allem aber finanzierbare Weiterentwicklung der Gemeinde zu sichern.
Es wird unvermeidbar sein, zum Verlustausgleich insbesondere der kostenrechnenden Einrichtungen, für viele unserer Bürger sicher schmerzliche Gebührenanhebungen vorzunehmen. Bereits beschlossen hat der Gemeinderat, zum 01. Januar die Wassergebühren von seither DM 1,50 auf DM 1,80, wie auch die Abwassergebühren von seither DM 3,-- auf DM 3,50 anzuheben. Vom Rhein-Neckar-Kreis bereits angekündigt ist der Anstieg der Abfallgebühren. Die weitere Entwicklung der nächsten Monate wird zeigen, ob weitere Gebührenanpassungen zum Erhalt des seitherigen Leistungsangebotes notwendig werden.
Unser Interesse gilt im neuen Jahr den Abschluss des Neubauvorhabens Kindergarten. Wir wollen uns darauf konzentrieren, die Planung für die Sanierung und Erweiterung der Schiller­Schule abzuschließen und, soweit es die Finanzierung auch durch Landeshilfen zulässt, möglichst mit einem ersten Bauabschnitt zu beginnen. Im Haushaltsentwurf sind dafür bereits 1,5 Mio. Mark eingestellt. 

In die Jahre gekommen ist die 1965 erstellte Friedrich-von­ Schiller-Schule. Das Schulgebäude muss saniert und das Raumangebot den heutigen Bedürfnissen angepasst werden. Die planerischen und organisatorischen Vorbereitungen wurden bereits aufgenommen. Ein Baubeginn noch im Jahr 1998 wird nur dann möglich sein, wenn es gelingt, im Rahmen der Haushaltsberatungen die Finanzierung sicher zu stellen und die beantragte Landeshilfe zu erhalten.
In die Jahre gekommen ist die 1965 erstellte Friedrich-von­ Schiller-Schule. Das Schulgebäude muss saniert und das Raumangebot den heutigen Bedürfnissen angepasst werden. Die planerischen und organisatorischen Vorbereitungen wurden bereits aufgenommen. Ein Baubeginn noch im Jahr 1998 wird nur dann möglich sein, wenn es gelingt, im Rahmen der Haushaltsberatungen die Finanzierung sicher zu stellen und die beantragte Landeshilfe zu erhalten.

Realisierungsfähig ist auch das Gewerbegebiet "Rott ". Neu Planungen wollen wir für ein weiteres Wohnbaugebiet in der Holzrott angehen.
Der Schwerpunkt unserer Bemühungen wird im Ortskernbereich liegen. Massive Eingriffe in die vorhandene Bausubstanz, mit teilweise gänzlich neuen architektonischen Ansätzen, stehen uns in den Sanierungsbereichen "Kattunisches Eck" und "Kirchen-/Ziegelstraße" bevor. Schon zu Beginn des neuen Jahres werden Räumbagger neue Freiflächen schaffen für Bauvorhaben, die einmal den neugestalteten Ortskern prägen werden. 

Als eine der letzten großen Aufgabenstellungen der zwischenzeitlich sieben Jahre währenden Ortskernsanierung soll 1998 die Umgestaltung des Sanierungsschwerpunktes Kirchen-/Ziegelstraße angegangen werden. Eine schwierige Aufgabe und ein finanzieller Kraftakt der Gemeinde, der nur mit Unterstützung des Landes Baden-Württemberg und im Einvernehmen mit den betroffenen Grundstückseigentümern gelingen kann. Schon im zeitigen Frühjahr ist mit ersten Abbrucharbeiten zu rechnen.
Als eine der letzten großen Aufgabenstellungen der zwischenzeitlich sieben Jahre währenden Ortskernsanierung soll 1998 die Umgestaltung des Sanierungsschwerpunktes Kirchen-/Ziegelstraße angegangen werden. Eine schwierige Aufgabe und ein finanzieller Kraftakt der Gemeinde, der nur mit Unterstützung des Landes Baden-Württemberg und im Einvernehmen mit den betroffenen Grundstückseigentümern gelingen kann. Schon im zeitigen Frühjahr ist mit ersten Abbrucharbeiten zu rechnen.
Vielversprechende Gespräche und eine zwischenzeitlich aufgestockte Landesfinanzhilfe stimmen optimistisch, dass auch im Sanierungsbereich "Katonisches Eck" im kommenden Jahr eine grundlegende Neuordnung erfolgen kann.
Vielversprechende Gespräche und eine zwischenzeitlich aufgestockte Landesfinanzhilfe stimmen optimistisch, dass auch im Sanierungsbereich "Katonisches Eck" im kommenden Jahr eine grundlegende Neuordnung erfolgen kann.

Erwähnt sei an dieser Stelle ein neues Bankgebäude der Raiffeisenbank, oder aber der Neubau von betreuten Seniorenwohnungen. Aller Voraussicht nach wird es möglich, die Schulstraße auszubauen und als lange gehegten Wunsch den Verbindungsweg zwischen altem Messplatz Gartenstraße und der Neugasse herzustellen.
Eine Berücksichtigung des Antrags der Gemeinde auf weitere Sanierungsmittel hätte eine wünschenswerte Verlängerung des im Regelfall auf acht Jahre beschränkten Förderzeitraumes für die Ortskernsanierung bis in das Jahr 2000 zur Folge.
Geplant ist die Vergrößerung des Regenwasserauslasses an der ehemaligen Kläranlage. Durch einen kleineren Umbau soll versucht werden, den unfallträchtigen Kreuzungsbereich     Speyerer-, /Schubert- und Richard-Wagner-Straße zu entschärfen.
Als Beitrag zur Jugendarbeitslosigkeit wird die Gemeindeverwaltung 1998 zwei weitere Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen.
Gewiss haben wir uns für 1998 sehr viel vorgenommen. Unsere Ziele sind ehrgeizig, aber durchaus realistisch. Die Gemeinde hat in der Vergangenheit immer wieder gezeigt, dass sie große Herausforderungen annimmt und erfolgreich besteht.
Zum Schluss meines Rück- und Ausblickes möchte ich Ihnen allen danken für Ihr in meine Person gesetztes Vertrauen, Ihre Hilfe und Unterstützung, Ihr ehrenamtliches und freiwilliges Engagement als Einzelperson und innerhalb von Vereinen, Kirchen, Schulen, auf sozialem, kulturellem und sportlichem Gebiet. Mein besonderer Dank gilt den Damen und Herren des Gemeinderates sowie allen meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gleichermaßen.                ·
Unterstützen Sie auch weiterhin alle in der Gemeinde Verantwortung tragende Kräfte. Durch gemeinsam getragenes Handeln schaffen wir eine Basis, auf der wir eine hoffnungsvolle Zukunft aufbauen können. Wir alle werden davon profitieren.
Ihnen allen wünsche ich ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest, verbunden mit allen guten Wünschen für ein gesundes, glückliches und vor allem friedvolles neues Jahr.
Reilingen, im Dezember 1997 Ihr

 
 
Walter Klein

Bürgermeister

Weitere Informationen

Webmaster

Tel. 06205/952-207 oder E-Mail schreiben