Gemeinde Reilingen

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Die Gemeinde schaut zurück

Das Gemeindegeschehen im Jahr 1995 - Langbericht

[Online seit 09.01.2020]

Jahresrückblick 1995 - Ausblick 1996

Liebe Mitbürgerinnen Und Mitbürger,
 
alljährlich in der Advents- und Vorweihnachtszeit halte ich Rückblick auf das bald zu Ende gehende Jahr. So habe ich mir auch in diesem Jahr 1995 vorgenommen, in einer gerafften Form die Wochen und Monate dieses Jahres Revue passieren zu lassen, sowie da und dort innezuhalten, um dankbar zu registrieren und festzuhalten, was wir in gemeinsamem Bemühen für unsere Gemeinde Reilingen erreichen konnten.
 
Allerdings wird es immer schwieriger, vorausschauend planend die Weichen neu zu stellen, geschweige denn in einer Zeit der leeren Kassen, Insbesondere bei den kommunalen Gebietskörperschaften ist es kaum mehr möglich, den Zeitpunkt für die Realisierung bestimmter Vorhaben genau vorauszuschätzen. Die Abhängigkeit von der Gewährung staatlicher Zuschüsse ist noch größer geworden, die Eigenfinanzierungskraft der Gemeinden auf ein Minimum zurückgegangen.
 
Wenn man zu Anfang-des Jahres 1995 noch glaubte und hoffte, daß ein weltweites Wirtschaftswachstum auch in Europa und in Deutschland wirksam würde und länger anhält, erlebte man leider eine Enttäuschung. Die Einschätzung des Steueraufkommens mußte zur Jahresmitte und zum Jahresende hin drastisch reduziert werden, was bei Bund, Ländern und Gemeinden zu enormen Einnahmeausfällen und Mittelabflüssen. führte. Die Prognosen für das nächste Jahr sehen deshalb auch sehr bescheiden aus. Darüber hinaus kam es wieder zu einem Rückgang im Arbeitsplatzangebot, auch die Ausbildungsplätze wurden im ablaufenden Jahr nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung gestellt. Diese Entwicklung ist deshalb so problematisch, da sie kaum einer Gemeinde Raum läßt für antizyklisches Verhalten, das heißt, daß ganz einfach die Mittel fehlen, um durch öffentliche Aufträge Arbeitsplätze zu erhalten oder gar neu zu schaffen.
Dies könnte sich insbesondere im Jahr 1996 ganz verheerend auswirken, vor allem in der Baubranche, aber auch in vielen anderen Bereichen unserer Wirtschaft.
 
Trotz günstigem Zinsniveau, einer niedrigen Inflationsrate und relativer Stabilität der D-Mark werden die öffentlichen Kassen von den sozialen Lasten erdrückt, da Zuwächse im Einnahmenbereich ausbleiben. Die Verlagerung von Produktion ins benachbarte lohngünstigere Ausland, ja sogar in den asiatischen Raum, haben sicherlich bei uns Arbeitsplätze "Auf Nimmerwiedersehen" zerstört. Wenn es sich hier noch einmal ändern soll, wird es darauf ankommen, wie man die Industrie und den Mittelstand dazu gewinnt, im eigenen Land zu investieren und zu produzieren. Dies halte ich für alle politisch relevanten Kräfte, sowie die Tarifpartner für die dringendste Aufgabe, wenn nicht am Ende dieses Jahrzehnts Jahrhunderts und Jahrtausends nicht nur über unsere Verhältnisse, sondern von der Substanz gelebt wird. Alle sind wir nachdrücklieh aufgefordert, uns innovativ einzusetzen und das Anspruchsdenken und -verhalten, das sich in den letzten Jahren zu stark in Richtung Staat und öffentliche Daseinsvorsorge gerichtet hat, auf eigene Kräfte und Möglichkeiten zu beschränken.
 
Es wäre zu wünschen, daß hier bald etwas. geschieht, denn es steht europaweit zu viel auf dem Spiel. Die Proteste und Demonstrationen in unserem Nachbarland Frankreich, ausgelöst durch den Sparwillen und die vorgesehenen Kürzungen der Regierung und öffentlichen Bereich, wirken zwar aufrüttelnd, aber ob sie Grundlage für eine vertrauens- und verantwortungsvolle sowie zukunftsgerichtete Politik sein werden, ist zu bezweifeln Unsere derzeitigen wirtschaftlichen und finanziellen Probleme haben jedenfalls viele Väter und Mütter, und können voraussichtlich nur in gemeinschaftlicher Anstrengung und mit hoher staatserhaltender Motivation bewältigt werden.
 
Unser demokratischer Staat ist aber kein Verein; aus dem man - wenn einem etwas nicht gefällt - austreten kann. Pflichten und Aufgaben des einzelnen und seine Verantwortung sich selbst gegenüber, seiner Familie oder Nächsten soll niemand vernachlässigen oder ablegen wollen.
In einem Wirtschaftskreislauf und gesellschaftlichem System wie dem unseren gibt es nichts umsonst. Entweder es muß unmittelbar bezahlt werden bei der Inanspruchnahme der Leistungen, oder es wurde durch den Fleiß anderer bereits bezahlt und kann nur deswegen zur Verfügung gestellt werden.
 
Ein Symptom unserer Zeit ist sicherlich, daß vieles von vielen als Selbstverständlichkeit hingenommen. und in Anspruch genommen wird. Schlimm ist es allerdings, wenn immer mehr Zeitgenossen sich auf Kosten der Allgemeinheit, also der Mitmenschen verhalten. Das beginnt damit, daß in der freien Landschaft, an Wald- und Straßenrändern bewußt Müll und Abfall abgeladen wird und gipfelt in der Beschädigung und Zerstörung von öffentlichen Einrichtungen (Spiel- und Parkplätzen sowie öffentlichen Parkanlagen und Gebäuden). Gehen Sie ruhig wöchentlich auf unsere Spielplätze oder schauen Sie auf unsere Straßenränder, insbesondere außerhalb der Ortschaft.
 
Im Interesse unserer Kinder und der nachwachsenden Generationen ist es jedenfalls sehr wichtig, gerade in diesem zu Ende gehenden Jahrtausend, daß optimistische und zuversichtliche Zukunftsaussichten erhalten und geschaffen werden. Auch im 21. Jahrhundert wollen die Menschen in sicheren und glücklichen Verhältnissen leben. Und diese Chance müssen wir, die wir als Erwachsene derzeit Verantwortung tragen, bieten. Daß dies nicht leichtfertig in Aussicht gestellt werden kann, dürfte zwischenzeitlich vielen klargeworden sein.
 
Vor wenigen Jahren redete man von der "Wegwerfgesellschaft", als die Abfallberge von Jahr zu Jahr stiegen. Dieses schier unlösbar erscheinende Problem wurde auf allen Ebenen angegangen, und die Tendenz ist mittlerweile gegenläufig. Am Abfall wird gespart und damit letzten Endes auch am Geld, das wir ausgeben müssen. Ob dies ein allgemeingültiges Beispiel ist, möchte ich nicht behaupten, aber es wird dabei deutlich, daß durch verantwortungsbewußtes und sparsames, weil am Geldbeutel des einzelnen ausgerichtetes Verhalten Erfolge erzielt , werden können.
Warum sollten sich nicht auch Möglichkeiten in anderen Bereichen, wie dem Umwelt- und Klimaschutz, oder dem öffentlichen Personennahverkehr ergeben, die aus einem gegenwärtigen Dilemma heraushelfen. Gerade in diesen angesprochenen Bereichen sind private Investoren gefragt. Mittel- bis langfristig wären sicherlich Absatz- und Arbeitsmärkte zu schaffen. Renten- und Versicherungskassen werden halt schon seit eh und je durch Beiträge, die sich am erreichten Arbeitseinkommen orientieren, gefüllt. Ohne diese ausreichenden Vorleistungen läßt sich unser soziales Netz auf Dauer nicht aufrechterhalten.
 
Die Gemeinde Reilingen hat in dem nun bald hinter uns liegenden Jahr auf-einigen Ebenen und in verschiedenen Bereichen erfolgreich darauf hingewirkt, daß die Voraussetzungen für Arbeit und künftige Investitionen angetroffen würden oder werden.

Insbesondere im
 
Hochbau
 
wurden in der Ortskernsanierung Fortschritte erreicht.
 
Der 1. Abschnitt unserer Rathaussanierung wurde zur Jahresmitte hin weitestgehend abgeschlossen. Die Verwaltung ist vom "Alten Rathaus", das zwischenzeitlich einer gründlichen Sanierung unterzogen wird, in das ehemalige "Alte Schulhaus" umgezogen. Dort wurden die endgültigen Arbeitsräume eingerichtet und mit zeitgemäßen Arbeitstechniken ausgestattet. Das Rathaus besitzt jetzt auch eine neue Telefonanlage mit Durchwahlmöglichkeit und somit größerer Bürgernähe. Die zeitraubende und kostenintensive Vermittlungsstelle entfiel weitestgehend.

Zu einem modernen Verwaltungszentrum wird derzeit der Gebäudekomplex in der Hockenheimer Straße 1-3 umgebaut. Ein erster Bauabschnitt ist bereits seit Mitte des Jahresfertiggestellt
Zu einem modernen Verwaltungszentrum wird derzeit der Gebäudekomplex in der Hockenheimer Straße 1-3 umgebaut. Ein erster Bauabschnitt ist bereits seit Mitte des Jahresfertiggestellt
Die Gemeindebediensteten finden im ehemaligen Schulhausgebäude ideale Arbeitsbedingungen vor. Die Büroräume sind mit funktionellen Möbeln ausgestattet. EDV- und Kommunikationssysteme fördern einen optimalen Arbeitsablauf.
Die Gemeindebediensteten finden im ehemaligen Schulhausgebäude ideale Arbeitsbedingungen vor. Die Büroräume sind mit funktionellen Möbeln ausgestattet. EDV- und Kommunikationssysteme fördern einen optimalen Arbeitsablauf.
Architektonisch gut gelöst wurde der Ausbau des Dachgeschosses zu einem Bürgersaal.
Architektonisch gut gelöst wurde der Ausbau des Dachgeschosses zu einem Bürgersaal.
Die früheren Amtsräume im Rathausgebäude sind nicht mehr wiederzuerkennen. Sie werden derzeit in einem zweiten Bauabschnitt grundlegend saniert und den technischen, wie auch funktionellen Anforderungen angepaßt.
Die früheren Amtsräume im Rathausgebäude sind nicht mehr wiederzuerkennen. Sie werden derzeit in einem zweiten Bauabschnitt grundlegend saniert und den technischen, wie auch funktionellen Anforderungen angepaßt.

Unsere gemeindeeigene Baugesellschaft hat ihr erstes Neubauvorhaben in der Hauptstraße 34 mit sechs Wohnungen fertig, stellt und als Wohneigentum verkauft.
 
Neben dem Rathaus, auf den Grundstücken Hauptstraße 44 - 46, ist durch einen privaten Investor ein Wohn- und Geschäftshaus entstanden, dessen Fertigstellung im Jahr 1996 erfolgt. Auch dieses Vorhaben wurde durch die Gemeinde initiiert, auch das Wohn- und Geschäftshaus Hauptstraße 110, das ebenfalls durch einen privaten Investor errichtet wurde. Damit haben unsere Bemühungen im Rahmen der Ortskernsanierung auch auf dem privaten Sektor erste Früchte getragen. Auch ein Wohnhausneubau in der Schulgasse konnte dadurch ermöglicht werden. Mit Sanierungsmitteln der Gemeinde wurden noch weitere private Vorhaben im Sanierungsgebiet gefördert.

Der eingeleitete Erneuerungsprozeß ist im Ortskern unübersehbar. Auch private Initiativen, im Sanierungsgebiet werden von der Gemeinde weitestgehend unterstützt und gefördert. Neue Wohnungen und teils auch Geschäftsräume entstehen derzeit in unmittelbarer Nachbarschaft zum Rathaus und in der Schulstraße.
Der eingeleitete Erneuerungsprozeß ist im Ortskern unübersehbar. Auch private Initiativen, im Sanierungsgebiet werden von der Gemeinde weitestgehend unterstützt und gefördert. Neue Wohnungen und teils auch Geschäftsräume entstehen derzeit in unmittelbarer Nachbarschaft zum Rathaus und in der Schulstraße.

Im Bereich des
 
Tiefbaus
 
war besonders der Straßen-, sowie Fuß- und Radwegbau dominierend. Als neue kleine Ortsstraße wurde im Rahmen der Sanierung zwischen der Hauptstraße und dem "Kleinen Hertenweg" der Erschließungsweg "Am Dorfgraben" ausgebaut. Damit wurde die Einmündung des "Kleinen Hertenwegs“ in die Hockenheimer Straße entlastet und unseren Bürgerinnen und. Bürgern eine weitere Verbindung sowohl in Richtung Hauptstraße wie auch in Richtung freies Feld geschaffen.

Ebenfalls als eine Sanierungsmaßnahme angesehen werden kann der Ausbau einer Wohnstraße mit der Bezeichnung "Am Dorfgraben". Sie verbindet die untere Hauptstraße mit dem Kleinen Herrenweg und tangiert dabei das von der Kommunalen Wohnungsbaugesellschaft erstellte Sechsfamilienwohnhaus in der Hauptstraße 34.
Ebenfalls als eine Sanierungsmaßnahme angesehen werden kann der Ausbau einer Wohnstraße mit der Bezeichnung "Am Dorfgraben". Sie verbindet die untere Hauptstraße mit dem Kleinen Herrenweg und tangiert dabei das von der Kommunalen Wohnungsbaugesellschaft erstellte Sechsfamilienwohnhaus in der Hauptstraße 34.

Der Ausbau des Einmündungsbereiches unserer Hauptstraße in die Landstraße 546 und der Umbau der Einmündung der Haydnallee konnte schon in den ersten Monaten des Jahres 1995 abgeschlossen werden. Damit haben wir nicht nur unsere sämtlichen Ortseingänge neu und freundlich gestaltet, sondern auch mit Überquerungshilfen für Fußgänger. und Radfahrer mehr Verkehrssicherheit geschaffen. Auch die jeweils. verkehrsrechtlich notwendigen Abbiegespuren zu dem Parkplatz am "Feldschlössel" sowie in die "Haydnallee" ergeben Verkehrssicherheit
und Übersichtlichkeit.
 
Im Zusammenhang mit dem Bau von landwirtschaftlichen Hauptwirtschaftswegen sowie der Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung der Außenbereichsgebäude am "Sandweg" und "Wersauer Hofweg" wurden auch diese Wege und Straßen neu befestigt und ausgebaut. Auch die Wege entlang des Kraichbaches zwischen der "Walldorfer Straße" und der "Großen Hertenbrücke" wurden neu ausgebaut und teilweise mit Beleuchtung versehen.

Eine ganze Anzahl von Flurwegen konnte in den vergangenen Monaten im Gemarkungsbereich neu angelegt oder instandgesetzt werden. Einen dringend notwendigen neuen Oberbelalg hat auch der Hofweg erhalten, der am Wersauer Hof vorbeiführt.
Eine ganze Anzahl von Flurwegen konnte in den vergangenen Monaten im Gemarkungsbereich neu angelegt oder instandgesetzt werden. Einen dringend notwendigen neuen Oberbelalg hat auch der Hofweg erhalten, der am Wersauer Hof vorbeiführt.

Um die Bebauung im Gartenbereich der Grundstücke in der „Wilhelmstraße" zwischen der "Hockenheimer Straße" und dem "Nachtwaidweg" zu ermöglichen, wurde die Straße "Am Kleinzoo" ausgebaut. Mittlerweile werden auch dort bereits zwei Bauvorhaben realisiert.

Vom Bau einer Stichstraße mit Wendemöglichkeit "Am Kleinzoo" profitieren die Anwohner der vorderen Wilhelmstraße. Sie haben die Möglichkeit, im rückwärtigen Grundstücksareal ein weiteres Eigenheim zu erstellen:
Vom Bau einer Stichstraße mit Wendemöglichkeit "Am Kleinzoo" profitieren die Anwohner der vorderen Wilhelmstraße. Sie haben die Möglichkeit, im rückwärtigen Grundstücksareal ein weiteres Eigenheim zu erstellen:

Im Zuge der Aufbringung eines neuen Oberflächenbelages auf der Hockenheimer Straße wurde die Bushaltebucht gegenüber dem ehemaligen "Alten Schulhaus" und jetzigen Rathaus ausgebaut und dorthin auch die Bushaltestelle verlegt. Gleichzeitig wird mit Parkbuchten und Markierungen das Parken auf der Hockenheimer Straße in geordnetere Bahnen gelenkt. Erhebliche Investitionen der Gemeinde erforderte auch neben der Wasserversorgung und der Abwasserbeseitigung im Bereich "Sandweg" und "Hofweg" die Kanalsanierung im .Innerortsbereich.
 
Aufgrund gesetzlicher Vorschriften sind alle Gemeinden verpflichtet, bis zum Ende dieses Jahrzehnts ihr Kanalnetz nicht nur zu überprüfen, sondern alle Schäden zu beheben, die ein Versickern von Abwässern in. das Grundwasser denkbar scheinen lassen.
 
Die Gemeinde Reilingen hat in den letzten Monaten nicht nur ihr gesamtes Abwassernetz komplett untersucht, sondern hat bereits alle jene Schäden in diesem Jahr behoben, die unter die Kategorie 1 fallen. Also jene Schadensbilder, die eine Kontaminierung des Grundwassers hätten ermöglichen können. Derzeit sind noch Restarbeiten durchzuführen, doch können wir feststellen, daß die Gemeinde Reilingen bereits ihrer Pflicht mit einem Aufwand von über 1 Million DM nachgekommen ist. Die Kanaluntersuchungsergebnisse werden uns übrigens dazu verhelfen, wenn auch noch die entsprechende Katastererfassung und Vermessung durchgeführt ist, unser Kanalnetz und auch die Wasserleitungen digital darzustellen und an einem Bildschirm jederzeit abrufbereit zu halten. In Zusammenarbeit mit dem Badenwerk werden diese wichtigen Informationen noch ergänzt durch Gas-, Strom- und Breitbandleitungen, um künftig zu ermöglichen, in jedem Bereich unserer Gemeinde die anzutreffenden Leitungen kurzfristig sichtbar zu machen.
 
Zur Unterstützung auch künftiger Bauaktivitäten wurden die verschiedenen Bebauungspläne auch in 1995 fortgeführt. Damit wollen wir erreichen, daß dort, wo es auch die Grundstückseigentümer letztlich übereinstimmend wünschen, Flächen für den Wohnungsbau und auch für die Gewerbeansiedlung umgelegt und erschlossen werden können. Dort, wo die Bereitschaft und die Mitwirkung der Grundstückseigentümer nicht vorhanden ist, werden die Bebauungspläne ab einem bestimmten Stadium auf Eis gelegt. Damit ist zumindest erreicht, daß Fehlentwicklungen weitestgehend ausgeschlossen werden können. Ganz gewiß werden Umlegungen lind Erschließungen gegen den Willen von Grundstückseigentümern dann nicht erfolgen, wenn nicht das öffentliche Interesse an einer Erschließungsmaßnahme überwiegt. Im Jahr 1995 wurden insbesondere die Bebauungspläne im Bereich der Ortskernsanierung fortentwickelt und auch die Bauleitplanung der Ortsrandbebauung "Fröschau/Wörsch" den sich ändernden Wünschen der Grundstückseigentümer angepaßt. Nach Klärung der Kostenübernahme für die Verlegung einer Wasserleitung nach Hockenheim steht auch der Fortsetzung des Bebauungsplanverfahrens Gewerbegebiet "Rott" nichts mehr im Wege. Der Bebauungsplan "Reilinger Holzrott, 3. Abschnitt" wurde rechtskräftig. Zwischenzeitlich ist ein Erschließungsvertrag abgeschlossen und die Baulandumlegung eingeleitet worden. In einem ersten Vergabeschritt konnten neunzehn bauwilligen Antragstellern entsprechend unseren Vergaberichtlinien Bauplatzgrundstücke angeboten werden. Bis Mitte nächsten Jahres wird auch in diesem Erschließungsbereich die Bautätigkeit einsetzen.
 
Zum Bereich
 
Umweltschutz
 
zählen neben den meisten Tiefbauarbeiten im Jahr 1995 auch verschiedene kleinere Aktionen von nicht unwichtiger Bedeutung. So hat die Gemeinde Reilingen auch im Jahr 1995 ihre Baumpflanzaktion fortgesetzt und auch private Grundstückseigentümer mit Pflanzmaterial unterstützt.
 
Durch die Sammelbestellungsaktion für Schnellkomposter wurden in 1995 über 260 Komposter an Bürgerinnen und Bürger vermittelt.
 
Die Untersuchung von Altlasten, es handelt sich hier um die ehemaligen Müllkippen im Gewann "Hausstücker" und Gewann "Spiesacker" , konnte, abgeschlossen werden. In beiden Bereichen werden keine besonderen Eingriffe mehr notwendig werden, außer der Beprobung von Grundwassermeßstellen in regelmäßigen Abständen, auf die Dauer von mindestens 3 Jahren.
 
Um eine Hilfestellung besonderer Art handelt es sich bei der Aufstellung von sogenannten "Hundetoiletten". Zum einen soll damit die Begleitung der Hunde animiert werden, aktiven Umweltschutz zu leisten und zum anderen unseren vielgeliebten Vierbeinern ihre menschlichen Freundschaften erhalten bleiben.
 
Die Fortentwicklung der Abfallbeseitigung auf Kreisebene trägt auch langsam erfreuliche Früchte. Eine Senkung der Müllgebühren ab 1996 ist immerhin ein erfreulicher Trend.
 
Interessant im Bereich Umweltschutz ist auch eine Veröffentlichung des Badenwerks, aus der zu entnehmen war, daß in Reilingen im Jahr 1994 immerhin ca. 370 Haushalte mit Erdgas ihre Wohnung beheizen, und damit eine Umweltentlastung durch einen geringeren Ausstoß von Kohlendioxid in der Größenordnung von rund 980 t erreicht wurde. Damit haben sich unsere Bemühungen seit dem Jahr 1989 um eine Erdgasversorgung unserer Gemeinde schon gelohnt.
 
Auch das
 
Kultur- und Sportleben
 
in unserer Gemeinde, das sich durch die großen und erfolgreichen Aktivitäten unserer Vereine und Institutionen auszeichnet, war wieder beachtlich. Mit Unterstützung der Gemeinde konnten wieder die Vereine ihren Vereinszielen nachkommen. Neu war im Jahr 1995 die Einrichtung einer Kinder- und Jugendbegegnungsstätte im renovierten "Franz-Riegler-Haus". Damit wurde, erstmals dieser wichtige Aufgabenbereich in kommunale Obhut genommen. Die an allen Werktagen der Woche vorgehaltenen Betreuungs- und Unterhaltungsangebote werden-von den Kindern und Jugendlichen auch gerne angenommen. Es bleibt zu hoffen, daß nach einer weiteren Erprobungszeit die positiven Erfahrungen zur Verfügung stehen, damit dieses Angebot für Kinder und Jugendliche Beständigkeit erlangt.

Seit Januar verfügt die Gemeinde über eine Kinder- und Jugendbegegnungsstätte im Franz-Riegler-Haus. Unter fachkundiger Anleitung haben die großen und kleinen Besucher dort Gelegenheit zu sinnvoller Freizeitbeschäftigung.
Seit Januar verfügt die Gemeinde über eine Kinder- und Jugendbegegnungsstätte im Franz-Riegler-Haus. Unter fachkundiger Anleitung haben die großen und kleinen Besucher dort Gelegenheit zu sinnvoller Freizeitbeschäftigung.

Erfreulich entwickelt sich auch unsere Gemeindepartnerschaft mit Jargeau in Frankreich. Vom 12.-14. Mai hatten wir unsere Freunde aus Jargeau als Gäste in Reilingen. Letztmals führte Bürgermeister Francois Landre diese Delegation an, ehe er in den verdienten Ruhestand eintrat. Bürgermeister Landre hat große Verdienste um unsere Gemeindepartnerschaft. Er war von Anfang an wesentlicher Motor unseres Bemühens zur Völkerfreundschaft und -verständigung. Bei einem im nächsten Jahr erfolgenden Besuch in Frankreich werden seine Verdienste nochmals Anlaß sein, hierfür besonders zu danken.
 
Sein Nachfolger Thierry Brunet trat sein Amt am 17. Juni 1995 an und hat seinen ersten Besuch zum gegenseitigen Kennenlernen an unserem "Fest der Dorfgemeinschaft" gemacht. Er ist sichtlich bestrebt, im gleichen Sinne wie sein Vorgänger unsere Partnerschaft fortzusetzen und wird darin mittlerweile von der neuen Vorsitzenden des französischen Partnerschaftsvereins Erancoise Oberson unterstützt.
Kernpunkt unseres Partnerschaftsbemühens ist ja die Begegnung der Menschen untereinander. Hier haben wir in diesem ablaufenden Jahr besonders erfreuliche Fortschritte erzielt. So waren wiederum Jugendliche aus Jargeau in den Herbstferien zu Gast. Eine komplette Klasse unserer Schillerschule hat unter der Führung ihrer Klassenlehrerin Frau Krämer und von Konrektor Römpert im September in Jargeau einen Besuch abgestattet. Die begrüßenswerten Besuche und Gegenbesuche wird die Gemeinde Reilingen auch künftig nachhaltig unterstützen.
 
Mit dem Jahr 1995 geht wieder ein Jahr zur Neige, mit Höhen und Tiefen, ereignis- und arbeitsreich. Wenn wir vieles von dem, was wir uns vorgenommen haben erreichen konnten, dann verdanken wir dies all denen, die sich in allen Bereichen der Gemeinde, der Kirchen, der Vereine und sozialen Organisationen eingebracht haben. Mit Zielstrebigkeit und gutem Willen ist es uns jedenfalls wieder gelungen, unsere Gemeinde voranzubringen.
 
Ausblick:
 
Wenn es auch in den vor uns liegenden Jahren noch schwerer erscheinen mag, all das, was wünschenswert und nützlich wäre, zeitnah zu erreichen, so dürfen wir keineswegs mutlos werden.

Rund DM 100.000,-- investiert die Gemeinde in einen neuen Spielbereich im Bürgerpark, der insbesondere Familien mit Kleinkindern ansprechen soll. Mit der Freigabe ist zum Frühjahr 1996 zu rechnen.
Rund DM 100.000,-- investiert die Gemeinde in einen neuen Spielbereich im Bürgerpark, der insbesondere Familien mit Kleinkindern ansprechen soll. Mit der Freigabe ist zum Frühjahr 1996 zu rechnen.

Noch gründlicher und durchgreifender müssen alle Vorhaben auf Notwendigkeit und Machbarkeit .geprüft werden. Die Realisierungszeiten werden sich weiter auf mehrere Haushaltsjahre erstrecken.
In der letzten Sitzung des Gemeinderates konnte dennoch für 1996 ein Haushaltsentwurf vorgelegt werden, der die Aufgabenerfüllung im Rahmen der Daseinsvorsorge und -fürsorge absichert. Abhängig von der Bezuschussungslage werden auch Investitionen ermöglicht. Wir werden den Rathaussanierungsbereich auch im zweiten Bauabschnitt mit den Außenanlagen genauso fertigstellen, wie. die begonnene Verbesserung und Neugestaltung des Spielbereichs für kleinere Kinder und den Aufenthaltsbereich für Erwachsene und Eltern im Bürgerpark.
 
Im Rahmen der Sanierung werden wir auch unsere Parkplatzkonzeption, mindestens teilweise, umsetzen können und auch die Erschließung und den Spielplatzbau im Bereich "Holzrott III“ durchführen. Zusammen mit der Straßenbaubehörde werden wir die Landstraße 599, unsere Hauptstraße, zwischen der Hockenheimer Straße und Gartenstraße, wenn sich keine zuschuß- oder planungsrechtlichen Probleme mehr ergeben, 1996 ausbauen können.
 
Im Gemeinderat besteht auch darüber gemeinsame Auffassung, daß das Jahr 1996 vorrangig ein Jahr der Planung und Vorbereitung künftiger Maßnahmen sein wird. Deshalb werden sowohl die Bebauungsplanverfahren, wie auch das Flächennutzungsplanverfahren der Verwaltungsgemeinschaft Hockenheim fortgesetzt, oder teilweise abgeschlossen werden können. Auch im Hochbau sind Planungen begonnen für den Bau eines Kindergartens und die Sanierung und den Ausbau unserer Friedrich-von-Schiller Grund-, Haupt- und Werkrealschule. Hier bleibt zu hoffen, daß auch die Finanzierungsfragen gelöst werden können, damit entsprechend unseren mittelfristigen Finanzplanungen die Realisierungsphase beginnt.

Optimiert werden konnte das Bildungsangebot der Friedrich-von-Schiller-Grund-, Haupt- und Werkrealschule. Dort haben seit September erstmals 16 Schüler aus Altlußheim, Neulußheim und Reilingen die Möglichkeit, ein freiwilliges 10. Schuljahr mit der mittleren Reife zu beenden. 
Fotos: Siegfried von Sagunski
Optimiert werden konnte das Bildungsangebot der Friedrich-von-Schiller-Grund-, Haupt- und Werkrealschule. Dort haben seit September erstmals 16 Schüler aus Altlußheim, Neulußheim und Reilingen die Möglichkeit, ein freiwilliges 10. Schuljahr mit der mittleren Reife zu beenden.
Fotos: Siegfried von Sagunski

Nach Abschluß der Befragung unserer Bevölkerung und nach Fertigstellung der Außenanlagen beim Rathaus, wird sich zeigen, ob dort ein Wochenmarkt eingerichtet werden kann, der hoffentlich die Attraktivität erlangt, daß er zu einer beständigen Einrichtung in Reilingen wird.
 
Zum Schluß meines Rückblicks auf ’95 und eines vorsichtigen Ausblickes auf das Jahr 1996, möchte ich mich auch all den Mitbürgerinnen und Mitbürgern unter uns zuwenden, denen im ablaufenden Jahr 1995 persönliches Leid, Trauer und Schmerz nicht erspart blieb. Ihnen wünsche ich, daß mitfühlende und helfende Menschen zu ihnen finden und ihnen echten Trost geben können. Ich hoffe, daß sie dann ihre auferlegte Bürde und Last annehmen können, besser ertragen und hoffentlich auch bald wieder Freude und Glück empfinden.
 
Allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die im gemeinsamen Interesse und mit gutem Willen zum Wohlunserer Gemeinde beigetragen haben, sage ich an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön. Vor allem möchte ich nochmals all denen danken, die sich auf gemeindlichen, kirchlichen, sozialen, pädagogischen, kulturellen und sportlichen Gebieten wieder für das Gemeinwohl einsetzten.
 
Den Damen und Herren des Gemeinderates sowie allen meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danke ich gleichermaßen.
 
Ihnen allen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürgern, wünsche ich ein schönes Weihnachtsfest voller Geborgenheit. weihnachtlicher Freude und besinnliche Stunden im Kreise ihnen nahestehender Menschen. Vor allem hoffe ich wieder mit Ihnen, daß wir im kommenden Jahr in Frieden leben dürfen, uns Gesundheit geschenkt wird und Glück und Zufriedenheit in ausreichendem Maße erhalten bleiben.
Ihr
Helmut Müller
Bürgermeister

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