Gemeinde Reilingen

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Die Gemeinde schaut zurück

Das Gemeindegeschehen im Jahr 1975

[Online seit 25.11.2008]

Das Gemeindegeschehen im Jahr 1975


Original vorgetragen von Bürgermeister Hermann Kief anlässlich einer Bürgerversammlung

Mit einem guten Ereignis konnte Bürgermeister Kief seinen Bericht für 1975 beginnen: Zwei neue Kindergärten wurden in Reilingen eingeweiht. Ausführlich schilderte Kief die Schwierigkeiten, die bis zur Genehmigung und Verwirklichung der Bauten zu überwinden waren. Die Baumaßnahmen konnten erst in Angriff genommen werden, als die politische Gemeinde neben den eigenen Zuschüssen auch noch die Zuschüsse für das Land und den Kreis bis 29.2.1976 übernahm. Darüber hinaus beteiligt sich die Gemeinde mit 50 v. H. an den durch Elternbeiträge und Zuschüsse des Landes nicht gedeckten Betriebskosten.

Zur Behebung der Schulraumnot entschloss sich die Gemeinde in diesem Jahr auch zu einem Erweiterungsbau an der Friedrich-von-Schiller-Schule, durch den man sechs weitere Klassenräume gewinnt. Die Kosten hierfür belaufen sich auf 1,2 Mio. DM. Mit Beginn des Schuljahres im August 1976 soll der Schulbetrieb dort aufgenommen werden. Nach einem Sonderlob für die Reilinger Lehrkräfte berichtete Kief von den Bemühungen von Gemeinde, Schule und Eltern, Aushilfslehrkräfte zu beschaffen, die nunmehr auch Erfolg hatten. Erfreulich war 2975 für den Angelsportverein, der das Fischwasser des Baggersees Adolf Walther pachtweise erhielt. Positives gab es auch vom jungen Reilinger Tennisverein zu berichten, der in Eigenarbeit Plätze beim neuen evangelischen Kindergarten erstellte. Dem Kleintierzuchtverein konnte für die Erstellung einer Ausstellungshalle ein Erbbaurecht zugesichert werden. Eberfalls 1975 wurde mit dem Umbau der Gemeindehäuser begonnen. Den Anfang machten die Häuser Zeppelinstr. 18 und 20 und die Umbaukosten werden sich auf 150. 000 DM belaufen. Nachdem Bürgermeister Kief einige Vereinsjubiläen aufgezählt hatte, bezeichnete er als wichtigstes Ereignis für die Gemeinde. die Genehmigung des Ortserweiterungsgebietes Nord-West. Die stetige Nachfrage nach Gewerbegelände habe gleichzeitig die Aufstellung eines Bebauungsplanes in den Bereiches, Hägebüch, Krautstücker und Nachtwaid zur Neuerschließung von Gewerbegelände erforderlich gemacht. Die Erneuerung einer Verschleißdecke und der Ausbau der Straßenkreuzung B 39/L 546 konnte erwirkt werden. Ebenso in Verbindung damit Vorarbeiten für den späteren Ausbau des Abwasser-Hauptsammlers "Süd" Bürgermeister Kief ging anschließend auf die Einwohnerentwicklung seiner Gemeinde ein. Sie ist - wie schon seit Jahren rückläufig, und zwar von 5763 im Jahre 2973 auf 5702 im Jahre 1974 und 5588 zum jetzigen Zeitpunkt. Beim Thema Abfallbeseitigung äußerte Bürgermeister Kief die Hoffnung , dass die Reilinger Deponie trotz Zuständigkeit des Kreises noch eine Weile weiterbetrieben werden kann. Bei Nichtbeachten der Vorschriften durch die Bürger drohe jedoch eine frühere Schließung. Eine weitere Zahnarztstation befindet sich seit 1. 7.1975 in unserer Gemeinde. Einige Sorgen hat man auch noch mit der S-Bahn und Bürgermeister Kief appellierte an die Bürger, die Gemeinde zu unterstützen. Unser Gemarkungsteil wird möglicherweise schon im Januar 1976 in das Planfeststellungsverfahren einbezogen.. Die Bahn wird etwa 150 m ostwärts gegenüber bisher in einen Einschnitt von 2, 50 m verlegt und noch mehr Gelände von unserer Gemarkung beanspruchen. Auf der Westseite soll ein Wall angeschüttet werden. Bürgermeister Kief befürchtet nunmehr, dass durch eine einseitige Dammschüttung der Lärmpegel für Reilingen sich erheblich verstärken dürfte. Das bedeutet, dass Schützenhilfe unserer Bürger benötigt wird, wenn die maßgeblichen Vertreter der DB in unsere Gemeinde kommen. Neulußheim wird einen neuen Bahnhof bekommen, der von uns über die Bahn hinweg kreuzungsfrei anzufahren sein wird. Mit der S-Bahnverbindung wird gleichzeitig ein Flurbereinigungsverfahren einhergehen, das unsere gesamte Westfront einschl. Biblis einbeziehen wird. In Höhe des bisherigen Bahnübergangs Thorn wird man ein Brückenbauwerk erstellen.

Zur Verbesserung der Nahverkehrssituation hat man einen Ausschuss in der Gemeinde gebildet. Zum Thema Ortserweiterung Nord-West sicherte Kief den Grundstückseigentümern zu, sie würden noch vor Weihnachten die Grundstücksverzeichnisse bekommen. Straßen- und Wege-Ausbau würden danach in Angriff genommen und somit die Weichen für den Baubeginn gestellt. Als dicksten Brocken für die Zukunft bezeichnete Kief die Abwasserreinigung und Kanalsanierung. In der Kläranlage müssen zusätzliche chemische Reinigungsstufen eingebaut werden.

Zusätzliche Kosten kommen, so führte der Bürgermeister aus, auf den Bürger zu. Früher habe es für zusätzliche Kanalbauten Landeszuschüsse gegeben, heute sei die Staatskasse leer und die Kosten seien nach dein Verursacherprinzip umzulegen. "Die Finanzsituation sieht angesichts unserer Aufgaben nicht rosig aus", erkannte Bürgermeister Kief realistisch.

Hermann Kief
(Bürgermeister)

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