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Spargelgemeinde Reilingen (Druckversion)

Ortsgeschichte

Wir berichten

Ehemalige Tabakfabrik in der Hockenheimer Straße heute noch im Ortsbild erkennbar

[Online seit 07.06.2010]

Zigarrenfabrik, vormals Adam Dörr, später "Bruns bey Rhein", Blick in die Wickelmacherei (vermutlich um 1956) in der Hockenheimer Straße 70, Arbeitsplatz von Frau Irmgard Lammel ( hintere Reihe, dritte von rechts ).
Zigarrenfabrik, vormals Adam Dörr, später "Bruns bey Rhein", Blick in die Wickelmacherei (vermutlich um 1956) in der Hockenheimer Straße 70, Arbeitsplatz von Frau Irmgard Lammel ( hintere Reihe, dritte von rechts ).

Wer aufmerksam durch unseren Ort fährt,  kann hier und da noch Gebäude erkennen, welche lange Zeit Menschen aus unserer Gemeinde Lohn und Brot gaben. Es waren die zahlreichen Tabakfabriken, in welchen die Frauen Arbeit als   Zigarren-, Wickelmacherinnen oder auch als Heimarbeiterinnen ihr Geld verdienten. Heute sehen wir uns etwas näher  das Haus in der Hockenheimer Straße 70 an. Diese Fabrik gehörte Adam Dörr und wurde in den fünfziger Jahren von der im hiesigen Raum, insbesondere in Sandhausen  mit zahlreich vertretenen Filialen, nämlich  der Firma "Bruns bey Rhein" übernommen.  Alte Reilinger erzählen, dass bei Herrn Dörr der ehemalige Boxer Max Schmehling zu Gast gewesen sei. Bei seinen Besuchen in Reilingen war die Jugend stets bestrebt, das Boxeridol zu sehen und warteten am Straßenrand auf sein Erscheinen.

Ein passendes Bild aus der "Wickelmacherei" brachte uns Frau Irmgard Lammel auf die Redaktion. Sie erzählte uns, dass auch einige Hockenheimer Frauen mit auf dem Bild seien. Ich selbst weiß noch sehr gut, dass eine Hockenheimer Verwandte meiner Schwägerin, es war Elise Fitterling , mir sehr viel über Reilinger Verhältnisse erzählen konnte, weil sie in Reilingen in einer Tabakfabrik arbeitete. Da die Belegschaft überwiegend aus Frauen bestand, ist es völlig normal, dass die "Fawwarik" auch den Vorläufer des heutigen Ortsblattes ersetzte,  weil die Frauen stets über die akuten Dorfverhältnisse informiert waren.  In welchem Jahre die Tabakfabrik geschlossen wurde, ist mir nicht bekannt. Aber immer mehr Maschinenarbeit und auch die sinkende Nachfrage nach Zigarren führten zum Ende der Zigarrenfabrikation in Reilingen.         Philipp Bickle                                       

heutiges Wohnhaus in der Hockenheimer Straße
heutiges Wohnhaus in der Hockenheimer Straße

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