Digitales Friedhofskataster verschafft Einblick in gesamte Strukturdaten
Effizient und wirtschaftlich sollen die öffentlichen Verwaltungen sein. Das gilt auch für das Bestattungswesen. Mit einem digitalen Friedhofskataster steht dem Reilinger Rathaus neuerdings ein geeignetes Werkzeug zur Verfügung, um die vielseitigen Arbeitsprozesse zu vereinfachen und deutlich effektiver gestalten zu können. Es wurde in enger Zusammenarbeit mit der Kommunalen Informationsverarbeitung Baden-Franken (heute Komm.ONE) und dem Vermessungsbüro und Geo-Informationszentrum Schwing & Dr. Neureither erstellt.

Friedhofsverwaltung ganz ohne Papier
Das neue Kataster bietet eine reiche Palette von Vorteilen. Mit der erfolgreichen Digitalisierung  kann der herkömmliche, konventionelle Papierplan ersetzt werden. Aktualisierungen können schneller erfolgen. Ausdrucke in verschiedenen Formaten und Darstellungen sind jederzeit möglich.
„Die Zeit von übermalten TIPP-Ex-Plänen ist definitiv vorbei“, freut sich Marina Schneider, im Rathaus zuständig für das Friedhofswesen. Denn der Friedhof sei in seiner gesamten Struktur, vom Grabfeld bis hin zur einzelnen Urne erfasst und kartographisch dargestellt. Binnen weniger Sekunden sei es damit möglich, einen aktuellen Bestand der vorhandenen Grabstellen zu erhalten. „Wir erkennen auf einen Blick, welche Grabstellen wo und über welchen Zeitraum vergeben sind“.
Mit der Verknüpfung der Daten entfallen manuelle Mehrfacheinträge. Um einen satzungskonformen Grabnutzungsvertrag zu erstellen, sind lediglich wenige Klicks nötig.
Vorteilhaft ist die Verbindung mit den Daten im Geo-Informationssystem. „Damit ist es möglich, einen individuellen Friedhofsplan in Farbe zu erstellen, der vor Ort die Orientierung auf dem Friedhofsgelände erleichert“, erklärt Marina Schneider. Auch thematische Darstellungen, angefangen von Grabart bis Dauer des verliehenen Nutzungsrechtes wären möglich. Für die Grabstellen oder – stätten ließen sich Beschriftungen vornehmen, wie Name des Verstorbenen, Grabstellen-Name oder –Bezeichnung. Außerdem sei es möglich, den Plan per Tablet mitzunehmen. „Das erleichtert die Gespräche mit den künftigen Nutzern bei der Grabauswahl und die Zusammenarbeit mit den Bestattern“, betont Schneider.

Digitale Friedhofspläne überall dabei
Neben den Grabstellen werden alle Wege, Grünanlagen, Beete et cetera als Flächen dargestellt, Bäume als Punktdaten und Hecken oder Zäune als Linienelemente erfasst. Das Datenmaterial  ist damit für weitere Anwendungen wie Gebührenkalkulation, Ausschreibungen und  Statistiken verwertbar.
Erleichterungen verspricht das neue System schließlich bei der Standfestigkeitskontrolle der Grabmale, die aus versicherungsrechtlichen Gründen dokumentiert werden muss. Alle Vorgänge sind direkt durch den Anwender ableg-, verwert- und prüfbar. Gleichzeitig ist es möglich, die Kontrolle revisionssicher zu archivieren.
„Mit dem variabel einsetzbaren, digitalen Daten- und Kartenmaterial können wir ohne Zweifel unseren Bürgerservice steigern“, ist Bürgermeister Stefan Weisbrod überzeugt. Das neue Angebot überzeuge im internen Arbeitsablauf, erleichtere die Kommunikation mit den Nutzern und sei hilfreich bei der Weiterentwicklung der Bestattungsflächen auf dem Reilinger Friedhof. (jd)
 
Fotos: jd (2), Gemeinde (1)