Aus dem Rathaus

Europa funktioniert nicht ohne die Gemeinden

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„Wir führen nicht Staaten zusammen, sondern Menschen“ Mit diesen Worten beschrieb Jean Monnet, einer der Gründerväter der Europäischen Gemeinschaft, das Ziel des europäischen Aufbauwerks. Grundsatz war stets, Menschen unterschiedlicher Lebensbereiche zur Wahrung ihrer gemeinsamen Interessen zusammenzubringen.
Die gemeinsamen Erfahrungen führen zu besserem gegenseitigen Verständnis und größerer Toleranz, was wiederum das Zusammengehörigkeitsgefühl stärkt.
Partnerschaften zwischen europäischen Städten und Gemeinden gibt es schon seit über 50 Jahren. Die ursprüngliche Idee war es, nach dem Zweiten Weltkrieg durch Annäherung auf kommunaler Ebene zur Versöhnung in Europa beizutragen. Städtepartnerschaften bilden eine hervorragende Grundlage für gemeinsame Vorhaben aller Art. Die Europäische Kommission gewährt daher seit 1989 finanzielle Hilfen.
Anfang 2007 ist ein neues EU-Förderprogramm in Kraft getreten, das den Namen „Europa für Bürgerinnen und Bürger“ trägt. Es bildet die Grundlage für die Städtepartnerschaftsförderung durch die Europäische Union.
Im Zeitraum 2007 bis 2013 stehen im Rahmen des Programms rund 215 Mio. Euro zur Verfügung. Das hört sich zunächst recht ordentlich an, relativiert sich jedoch bei genauerem Hinsehen. Die Mittel werden nämlich aufgeteilt auf einen Zeitraum von sieben Jahren und für eine Vielzahl an Projekten in allen 25 Mitgliedsstaaten und darüber hinaus verwendet. Die Förderung der Städtepartnerschaften bildet dabei nur einen „Strang“. Daraus ergibt sich, dass die Mittel im gesamten Förderzeitraum knapp sein werden, und nur qualitativ hochwertige Projektanträge werden von der Europäischen Union berücksichtigt.
Den Antrag auf Förderung stellt dabei immer die gastgebende Gemeinde, für die Begegnung mit den Freunden aus der französischen Gemeinde Jargeau, die vom 17. bis 20. Mai stattfindet, war also in diesem Jahr Reilingen zuständig.
Das bedeutete „rauchende Köpfe“, denn immerhin müssen ein 75 Seiten starker Leitfaden durchgearbeitet, Vorschriften beachtet und viele Formulare ausgefüllt werden. Der kleinste Formfehler bei der Antragstellung kann dabei schon zum Verhängnis werden, was automatisch eine Ablehnung bedeutet. Der Reilinger Antrag auf Bezuschussung einer Bürgerbegegnung wurde fristgemäß am 10. Januar in Brüssel vorgelegt. Ab diesem Zeitpunkt hieß es „zittern“. Sind alle Anforderungen erfüllt? Ist unser Thema europäisch genug? musste man sich bis zu einer Entscheidung aus Brüssel fragen.
Groß war die Freude, als Anfang April auf der Homepage der EU die ausgewählten Projekte veröffentlicht wurden und auch die Begegnung zwischen Reilingen und Jargeau darunter war. Von einem Gesamtzuschuss in Höhe von 5400 Euro erhält Reilingen als gastgebende Gemeinde rund 70 Prozent für die Organisation und Durchführung der Begegnung, der Rest geht an die französische Partnergemeinde als Zuschuss zu den Beförderungskosten.
( 23.04.2007 - 11:14)

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