Umwelt

Kleine Biester: Jetzt ist Zeckenzeit

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Wenn die Temperaturen auf 7 Grad und mehr klettern, werden Zecken aktiv – nicht nur in Wald, auch im heimischen Garten.

Der Stich einer Zecke bleibt für das Opfer meist unerkannt, da er nicht schmerzhaft ist. Die unscheinbaren Spinnentierchen können jedoch Krankheiten übertragen: An der Borreliose erkrankten 2002 zum Beispiel im Land Brandenburg rund 4000 Menschen. Zecken sind kleine, spinnenartige Tiere, die im Wald oder in Waldesnähe im hohen Gras sowie in Büschen und im Unterholz leben. Durch Wirtstiere wie Vögel gelangen die winzigen Blutsauger auch in den heimischen Garten. Von den weltweit 850 bekannten Zeckenarten kommen in Europa nur 22 vor. Eine Zecke legt bis zu 2000 Eier. Die Tiere klammern sich am vorbeilaufenden Wirt fest, um sich von seinem Blut zu ernähren. Sie bohren sich mit ihrem durch Widerhaken versehenen Stechapparat durch die Haut und saugen sich voll, bis sie ein Vielfaches ihrer eigenen Körpergröße erreicht haben. Weil sie die Wunde sofort mit ihrem Speichel betäuben, ist ihr Stich kaum spürbar.

Die unscheinbaren Spinnentiere übertragen nicht nur die gefährliche Infektionskrankheit Lyme-Borreliose, sondern auch die Zeckenenzephalitis (FSME), eine Art der Hirnhautentzündung. Einen vorbeugenden Impfschutz gibt es zwar gegen FSME, nicht jedoch gegen Borreliose. Weil diese von Bakterien verursacht wird, lässt sie die Borreliose, wenn sie rechtzeitig erkannt wird, gut mit Antibiotika behandeln. Laut Robert-Koch-Institut sind nur fünf bis 35 Prozent der Zecken mit Borrelien infiziert. Kommt es zu Übertragung auf den Menschen, ist die „Wanderröte“ charakteristisch (aber auch sie lässt sich nicht bei jedem Infizierten feststellen). Diese ringförmige Hautrötung wird einige Tage bis Wochen nach einem Zeckenstich rund um die Einstichstelle, aber auch an anderen Körperstellen beobachtet. Später gehören Lähmungen und Gelenkentzündungen zu den häufigsten Symptomen.

Schutz vor Zecken
Feuchte Gebiete mit Gräsern, Farnen und Büschen sind Zeckenbiotope und sollten im Sommer möglichst gemieden werden. Picknick oder Siesta besser nicht an Waldrändern und auf Wiesen halten. Ob bei der Wanderung im Wald oder bei der Gartenarbeit: Die Bekleidung muss dicht schließen, also lange Ärmel und Hosenbeine, die in Socken oder Stiefeln stecken – in der Sommerhitze kein leicht zu befolgender Rat. Mit Mückenschutzmitteln (Repellents) – auf Körper und Kleidung aufgetragen – kann man sich zusätzlich gegen Zecken schützen.

Nach dem Waldspaziergang oder der Gartenarbeit ist die wichtigste Maßnahme das Absuchen der Kleidung und des gesamten Körpers auf Zecken. Besonders ist auf die nur einen Millimeter großen, sehr infektiösen Nymphen zu achten. Helle Kleidung hilft, Zecken leichter zu entdecken, und glatte Stoffe bieten den Tieren weniger Halt.

Zeckenbiss – was tun?
Saugende Zecken müssen umgehend entfernt werden, denn das Infektionsrisiko steigt mit der Saugdauer. Die Zecke mit einer feinen Pinzette oder den Fingespitzen greifen. Das Tier dicht über der Haut fassen – nicht quetschen! – und vorsichtig nach oben herausziehen. Zeckenzangen gelten neuerdings als weniger geeignet, da sie die Zecke quetschen können. Niemals die Zecke mit Öl, Klebstoff, Wachs oder Creme ersticken, sonst kann das Tier vermehrt infektiösen Speichel absondern. Zeckenköpfe, die in der Haut steckenblieben, vom Arzt entfernen lassen. Eine Infektionsgefahr geht von ihnen nicht mehr aus. Entfernte Zecken können auf Krankheitserreger untersucht werden.

Weitere Informationen finden Sie unter www.zecke.de und http://www.meb.uni-bonn.de/giftzentrale/zecke.html
( 23.04.2007 - 11:20)

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