Aus dem Rathaus

"Bürgersinn und Solidarität praktiziert"
Unternehmerin Gertrud Hopf erste Trägerin der Bürgermedaille

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Als erste Frau der Spargelgemeinde wurde die Unternehmerin Gertrud Hopf für ihre sozialen Verdienste, ihr ehrenamtliches Engagement sowie ihre Unterstützung von Kultur und Sport mit der Bürgermedaille der Gemeinde Reilingen ausgezeichnet. Auf besonderen Wunsch der zu Ehrenden wurde für die Übergabe der Auszeichnung keine eigene Feierstunde veranstaltet, sondern sie wurde in den öffentlichen Gemeindeehrungsabend integriert. "Was ich in meinen 50 Jahren in Reilingen für die Gemeinde und die Dorfgemeinschaft leisten durfte, war und ist für mich eine Selbstverständlichkeit und daher nichts Besonderes."

Dieser bescheidenen Auffassung widersprach Bürgermeister Walter Klein lächelnd, denn mit der höchsten Auszeichnung der Spargelgemeinde würden nur wirklich verdiente Bürger geehrt. Gertrud Hopf habe in all den Jahren stets im Stillen und Verborgenen gewirkt und sich dabei auf ihre ganz besondere Weise um das Gemeinwohl verdient gemacht. "Sie praktizieren auch heute noch das, wovon viele andere nur reden: Bürgersinn und Solidarität. Sie verfolgen nicht, wie manch andere, nur stur den eigenen Weg, ohne nach rechts oder links zu sehen. Sie haben vielmehr hingeschaut und hingehört und tun das auch heute noch", so das Gemeindeoberhaupt in seiner Laudatio.

Es sei, so Klein weiter, nicht einfach gewesen, für das Wirken von Gertrud Hopf die richtigen Worte zu finden. Denn jeder, der sie kennt, wisse, dass die rüstige Unternehmerin das "große Drumherum" um ihre Person überhaupt nicht schätze. Obgleich dies zu respektieren sei, wolle er den Gemeindeehrungsabend zum Anlass nehmen, die Verdienste von Gertrud Hopf um das Wohl ihrer Mitmenschen und der Gemeinde aufzuzeigen.

Vor über 50 Jahren aus ihrem Geburtsort Heilbronn in das damals noch ziemlich verschlafene "Nest" Reilingen gekommen, sei sie von Anfang an eine wichtige Stütze im Betrieb ihres Mannes Heinz und ihres Schwiegervaters Gustav Hopf gewesen: die gute Seele des Betriebs, tüchtige und kluge Geschäftsfrau, Partnerin, Mutter, Freundin und oft genug Kummerkasten für alle Sorgen und Nöte der Mitarbeiter.

Die Ausbildung von jungen Menschen lag ihr dabei immer schon besonders am Herzen. Über 100 junge Menschen verdankten der Firma Hopf eine fundierte Ausbildung und erhielten das Rüstzeug für ihr späteres Berufsleben. Viele davon seien noch heute bei dem mittelständischen Unternehmen beschäftigt. Und aus dem ehemaligen Betriebsorchester sei das Hohner-Akkordeon-Orchester Reilingen hervorgegangen, das noch heute mit Spenden von neuen Akkordeons für die Jugendarbeit des Orchesters unterstützt würde. Aber auch die Stoffe für unzählige Gardeuniformen und Kostüme habe Gertrud Hopf gesponsert und so die Arbeit des Karnevalvereins in großem Maße unterstützt.

Nicht unerwähnt ließ Klein die Arbeit der Geehrten in der evangelischen Kirchengemeinde. Auch hier beteilige sie sich aktiv am Gemeindeleben und leite seit Mitte der 80er Jahre einen eigenen Haus-Bibelkreis. "Sie lebt christliche Nächstenliebe aus vollem Herzen", habe ihr Sohn Dieter ihr Wesen einmal ganz treffend beschrieben. Damit sei alles, was es über Gertrud Hopf zu sagen gebe, auf den Punkt gebracht. Die Verleihung der Bürgermedaille nannte Walter Klein "das Mindeste", um einmal Dankeschön zu sagen für die Zeit, Kraft und Energie, die die Geehrte für ihre Mitmenschen und das Allgemeinwohl aufgewendet habe.

"Ohne solches Bürgerengagement würde unsere Gesellschaft nicht so gut funktionieren, wie sie es tut. Wir brauchen Menschen, die sehen, was Not tut, und beherzt zupacken, ohne nach dem eigenen Vorteil zu schauen, wir brauchen Menschen, die sich um diejenigen kümmern, denen es - aus welchen Gründen auch immer - nicht so gut geht. Menschen wie Gertrud Hopf."

Der lang anhaltende Beifall in der Bühnenhalle der Fritz-Mannherz-Hallen kam dem Dank der gesamten Dorfgemeinschaft für eine ganz besondere Mitbürgerin und Persönlichkeit gleich.
Otmar A. Geiger aus SZ, Foto svs
( 02.04.2007 - 09:50)

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