Aus dem Vereinsleben

"Wir sind für unseren Einsatz belohnt worden"

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Erfolgreich Revanche für die im Hinkampf erlittene Niederlage beim AC Germania Rohrbach hat der AV Reilingen in seinem letzten Saisonkampf in der Ringer-Landesliga genommen. Der bereits als Meister und Oberliga-Aufsteiger feststehende AV bezwang vor 300 begeisterten Zuschauern im "Top Fit" die Gäste mit 19:11 und ließ es bei der anschließenden Saisonabschlussparty mit seinen Fans richtig krachen.

Ringen ist in Reilingen wieder in: Wer das bis am Samstag vor dem Reilinger Saisonabschlusskampf gegen die Heidelberger Vorstädter noch nicht bemerkt hatte, der konnte sich davon vor Ort selbst überzeugen. Eine gut gefüllte Halle, beste Stimmung, guter Sport und gute Kämpfe: Das waren die Garanten dafür, dass die Zuschauer voll auf ihre Kosten kamen und sich auch ein wenig an die Glanzzeiten des AV mit der deutschen Mannschaftsmeisterschaft 1981 und 1982 erinnert fühlen durften. Es war zwar keine deutsche Meisterschaft, auf die angestoßen wurde, doch nachdem der Ringsport in der Spargelgemeinde lange Zeit tot und am Boden war, geht wieder was. Dies war für viele Anlass genug, auch nach dem Kampfende noch in der Halle zu bleiben und mit den Griffkünstlern zu feiern.

"Wir wollen uns in der Verbandsliga mit einem guten Mittelfeldplatz etablieren und die Ringsportfans wieder kitzeln", gab AV-Geschäftsführer Michael Müller das Ziel für die nächste Saison, in der sich Reilingen mit neuen Ringern verstärken will, bekannt. "Wir hatten in dieser Saison doppelt so viele Zuschauer wie im vergangenen Jahr", stellte er nicht ohne Stolz fest, dass Ringen in Reilingen wieder auf gute Resonanz stößt. Und nicht nur die Aktiven, sondern auch der ringende Nachwuchs ist auf dem aufsteigenden Ast. "Die Schülermannschaft sicherte sich den ersten Platz in der Schülerrunde Gruppe II und hat sich somit für das Endturnier qualifiziert. "Da hat Jugendleiter Dieter Seiler was draus gemacht", berichtet Müller über den Nachwuchsbereich, dem rund 30 Kinder angehören.

Und auch bei den Aktiven scheint das Engagement zu stimmen. "Wir haben in dieser Runde konstant gute Leistungen gezeigt. Der Trainingsfleiß war immer da. Wir sind für unseren Einsatz belohnt worden", fasste ein erfreuter Holger Kurzenhäuser, Präsidiumsmitglied Sport beim AV, zusammen. Ihm war allerdings auf der Matte ein Erfolgserlebnis gegen Rohrbach zum Saisonabschluss verwehrt geblieben. Er verlor in der Klasse bis 66 kg Freistil bei einem 15:8-Zwischenstand für Reilingen gegen Waldemar Neumann mit 0:3 (0:3, 0:6, 0:10). Doch das tat seiner Freude über die Meisterschaft und den Aufstieg keinen Abbruch. "Die Tradition in Reilingen ist groß. Wegen den Fans macht es noch mehr Spaß, auf die Matte zu gehen", weiß Kurzenhäuser, dass die Anhänger, die vor allem beim wichtigen Kampf in Ispringen ihren AV sehr gut unterstützt hatten, ebenfalls einen großen Anteil am Titel haben. Mit den neuen Regeln habe die Mannschaft, im Gegensatz zu vielen anderen Sportlern, keine Probleme. "Da kommt uns unser Technik-Training zugute", meinte Kurzenhäuser, der nur eins bemängelte: "Die Bodenlage im Griechisch-Römisch wird vermisst."

Über zu wenig Bewegung auf der Matte allerdings konnten sich die Zuschauer nicht beschweren. Nachdem Marco Römpert Stefan Sauerzapf schon nach 36 Sekunden auf Schulter unterlegen war, lieferten sich Kenan Aksoy und Darius Wisniewski in der Klasse bis 120 kg Freistil einen Kampf auf Biegen und Brechen und bis zur totalen Erschöpfung. Aksoy rang seinen Rohrbacher Kontrahenten mit 3:1 (1:1, 2:0, 5:5, 4:0) nieder und wurde hernach vom Publikum für seine Vorstellung gefeiert. Özkan Bas schulterte in der zweiten Runde Andreas Arndt und wahrte somit seinen Nimbus des Ungeschlagenen - es stand 7:5 für den AV. Danach sorgte Manfred Haas gegen Viktor Fink (96 kg Griechisch-Römisch) durch spektakuläre Aktionen für Beifall von den Rängen. Der Routinier bezwang seinen Kontrahenten mit 3:0 (10:6, 7:0, 8:0).

Nach der Pause machte Özgür Bas mit Eugen Kinder kurzen Prozess (66 kg Griechisch-Römisch). Der Reilinger siegte deutlich mit 3:0 (1:0, 1:1, 1:0). Yüksel Dincer musste sich im Anschluss Alexander Hörner mit 1:3 (3:3, 2:3, 0:1, 0:4) geschlagen geben (84 kg Freistil). Nach der Niederlage von Holger Kurzenhäuser führten die Reilinger vor dem Abschlusskampf mit 15:11, bevor der Rohrbacher Eugen Schleicher nach zwei Verwarnungen im Kampf gegen Frank Wörner entnervt die Hand hob und aufgab (66 kg Freistil). Der Endstand von 19:11 für Reilingen war dann der Startschuss für die Saisonabschlussparty.

Zufrieden blickte auch der AV-Präsidiumsvorsitzende Erich Klaus, der zusammen mit Uwe Neupert und dem ehemaligen deutschen Nationaltrainer Heinz Ostermann auch für das Training zuständig ist, auf die zurückliegende Saison. "Ich bin sehr zufrieden mit der Entwicklung des AV. Die Mannschaft ist intakt, die Disziplin top", lobte Klaus, der 1982 als ringender Trainer mit Reilingen deutscher Mannschaftsmeister wurde, seine Jungs. Die sollen sich in der nächsten Saison in der Verbandsliga etablieren. Gespräche wegen Neuzugängen würden derzeit laufen. Finanzielle Drahtseilakte schließt Klaus dabei allerdings aus. "Das soll nicht über die finanziellen Mittel hinausgehen. Wir wollen ein solides Vereinsleben führen." Eine wichtige Rolle nehme dabei auch eine gute Jugendarbeit ein. Eine junge Mannschaft solle so aufgebaut werden. "Ich will dem Verein etwas zurückgeben", nannte Klaus seine Motivation, mit der er den Verein langfristig wieder in höhere Gefilde bringen will.
Steffi Lang aus SZ, Foto müm
( 05.12.2005 - 14:27)

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