Aus dem Rathaus

Verkehrsunfallbilanz 2006 des Polizeireviers Hockenheim
Verkehrsunfallbilanz 2006 des Polizeireviers Hockenheim

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Keine gravierenden Auffälligkeiten zeigt die Analyse des Gesamtunfallbildes in der Verwaltungsgemeinschaft für das Jahr 2006 im Vergleich mit den Vorjahren, bilanziert der Leiter des Polizeireviers Hockenheim, Manfred Krampfert.
Mit der Gesamtzahl von 783 Unfällen im Jahr 2006 bewegen wir uns in der Größenordnung der Jahre 2004 und 2005, wobei der statistische Wendepunkt im Unfallgeschehen eindeutig im Jahr 2004 mit 789 Verkehrsunfällen im Vergleich zu 707 Unfällen im Jahr 2003 liegt. Bei der Auswertung der Unfallfolgen ist festzustellen, dass 2006 ein Mensch bei einem Unfall getötet wurde und bei 159 (150 im Vorjahr) Verkehrsunfällen insgesamt 226 Personen verletzt wurden. Während die Anzahl der schwerverletzten Personen von 41 im Vorjahr auf 38 sank, zogen sich im zurückliegenden Jahr deutlich mehr Personen leichte Verletzungen zu, nämlich 188 gegenüber 150 im Vorjahr. Beim detaillierten Blick in die Unfallstatistik sind viele positive, aber auch einige negative Aspekte herauszulesen, so Krampfert gegenüber unserer Zeitung. Absolut positiv zu vermerken ist, dass wie im Vorjahr kein einziger Schüler auf dem Weg zur Schule oder auf dem Heimweg von der Schule Opfer eines Verkehrsunfalls geworden ist. Die Anzahl der Unfälle, an denen Kinder bis zum 14 Lebensjahr aktiv beteiligt waren, ist erfreulicherweise von 15 auf 9 zurückgegangen. Ein weiterer Lichtblick ist der 2006 festgestellte Rückgang bei den Unfallfluchten. 2005 mussten noch 223 Verkehrsunfälle aufgenommen werden, bei denen sich der Verursacher unerlaubt von der Unfallstelle entfernt hatte, im zurückliegenden Jahr waren es 208, wobei über ein Viertel dieser Fälle geklärt werden konnte. Auf diesem Sektor sind wir unbedingt auf die Mithilfe von aufmerksamen Bürgern angewiesen. Zeugen, die sich Kennzeichen, Farbe oder Fahrzeugtyp eines Unfallflüchtigen notieren und dies sofort der Polizei melden, sind keine Denunzianten. Sie helfen Mitbürgern, deren Fahrzeug beschädigt wurde, nur dabei, zu ihrem guten Recht zu kommen, d.h. den verursachten Schaden durch die Versicherung oder den flüchtigen Verursacher ersetzt zu bekommen. Hier heißt die Devise hinschauen und notieren und nicht wegschauen und ignorieren. Gemeinsames Ziel von Bürgern und Polizei muss es sein, das Entdeckungsrisiko deutlich zu erhöhen, um so die Bereitschaft, sich einfach aus dem Staub zu machen, spürbar zu reduzieren, so Krampfert. Rückläufig war auch die Zahl der Fußgängerunfälle von 15 im Jahr 2005 auf 12 im vergangenen Jahr. Gleich geblieben ist hingegen die Zahl der Unfälle, bei denen die aufnehmenden Beamten Drogenbeeinflussung feststellen mussten. Dies war wie im Vorjahr zwei Mal der Fall, in einem Fall wurde eine Person bei einem Verkehrsunfall mit Drogen leicht verletzt.
Die Auswertung des Unfallgeschehens zeigt aber auch die eine oder andere negative Entwicklung. So hat die Anzahl der Radfahrunfälle deutlich zugenommen und zwar von 39 auf 52, hieran waren 57 Personen beteiligt. Bei den Fahrradunfällen ist die Altergruppe der 40 – 64 jährigen deutlich überrepräsentiert. In dieser Altergruppe sind erfahrungsgemäß insbesondere Kopfverletzungen sehr häufig, wobei nach unseren Feststellungen gerade in dieser Altersgruppe aber kaum jemand einen Fahrradhelm trägt, was jedoch aufgrund des hohen Verletzungsrisikos dringend angezeigt wäre. Darüber hinaus stellt dieses Verhalten ein sehr schlechtes Vorbild gegenüber den Kindern und Jugendlichen dar, die wir davon zu überzeugen versuchen, beim Radfahren immer einen Fahrradhelm aufzusetzen, moniert Revierleiter Krampfert. Negativ in der Verkehrsunfallbilanz 2006 stellt sich auch die Situation bei den Alkoholunfällen dar, wo sich der negative Vorjahrestrend leider fortsetzt. 2006 wurde bei 30 Verkehrsunfällen mit Personenschaden Alkoholbeeinflussung festgestellt, 2005 waren es 29, 2004 noch 27. Der Trend geht eindeutig in Richtung des Niveaus der Jahre 2002 und 2001, in denen ähnlich hohe Werte bei den Alkoholunfällen mit Personenschaden gegeben waren. Die deutlichste Zunahme ist hier für den Gemarkungsbereich Altlußheim festzustellen, in welchem die Zahl der alkoholbedingten Verkehrsunfälle mit Personenschaden von 2 auf 7 steig, wohingegen in Hockenheim und Reilingen leichte Rückgänge zu verzeichnen waren, in Neulußheim bewegte sich die Zahl auf Vorjahresniveau. Der einzige erfreuliche Aspekt in diesem Bereich ist der Umstand, dass die Unfallfolgen sich im Jahr 2006 weniger gravierend darstellen. Im vergangenen Jahr waren nur noch 14 verletzte Personen (1 schwer-, 13 leichtverletzte) zu beklagen, 2005 wurden 21 Personen (7 schwer-, 14 leichtverletzte) verletzt. Dennoch bleibt das Verletzungsrisiko bei Alkoholunfällen gegenüber den sonstigen Unfällen nach wie vor deutlich erhöht.
Dieser negativen Entwicklung würden wir gerne ganzjährig mit gezielten Überwachungs- und Kontrollaktionen zu den relevanten Zeiten begegnen, stoßen hier aber, wie in den Vorjahren auch, sehr schnell an unsere personellen Grenzen, was sich auch in den konstant rückläufigen Feststellungszahlen von betrunkenen oder unter Drogeneinfluss stehenden Fahrzeugführern in den letzten Jahren widerspiegelt. Wir verfolgen hierbei nicht die Erfüllung irgendwelcher Sollzahlen, sondern wollen fahruntüchtige Fahrzeugführer und –führerinnen aus dem Verkehr ziehen, bevor es kracht. Unabhängig von der personellen Problematik werden wir dieses wichtige Themenfeld aber nicht aus den Augen verlieren, erläutert der Hockenheimer Polizeichef weiter. Gegenüber dem Vorjahr zugenommen hat die so genannte Unfalldichte auf den Bundes- und Landstraßen in der Verwaltungsgemeinschaft. Die Unfalldichte dokumentiert die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden außerhalb geschlossener Ortschaften je Kilometer. Im Bereich der Bundesstraßen verdoppelte sich dieser Wert beinahe von 0,8 im Jahr 2005 auf 1,55 Verkehrsunfälle im zurückliegenden Jahr. Der Mittelwert auf den Bundesstraßen der Verwaltungsgemeinschaft in den vergangenen 6 Jahren lag hier bei 1,25 Verkehrsunfällen. Auf den Landstraßen war nur ein geringer Anstieg von 1,21 auf 1,33 Unfälle mit Personenschaden zu verzeichnen, hier betrug der entsprechende Mittelwert 1,24 Verkehrsunfälle mit Personenschaden je Kilometer. Nach den Feststellungen des Polizeireviers Hockenheim sind mögliche Ursachen für die Zunahme der Personenschadenunfälle auf den Bundesstraßen zum einen in der Verlagerung des Schwerverkehrs von den Autobahnen A 5 und A 6 auf die Bundesstraßen B 36 und B 39 zur Einsparung von Mautgebühren zu sehen, zum anderen wurden diese Bundesstraßen zur Umfahrung von Staus durch den Fernverkehr im Allgemeinen verstärkt frequentiert, eine mögliche Rolle spielten hier sicherlich auch die langfristigen Autobahnbaustellen im näheren Umkreis.

Als Unfallschwerpunkte weist die Verkehrsunfallstatistik im Jahr 2006 auf Hockenheimer Gemarkung die Strecke der L 722 von Hockenheim-Talhaus bis zur Einmündung B 39 aus, unfallursächlich sind dort immer wieder überhöhte Geschwindigkeiten. An diese Strecke schließen sich gleich zwei weitere Unfallschwerpunkte auf Altlußheimer Gemarkung an. Zum einen ist dies der Bereich auf der B 39 / Einmündung L 722 bei der dortigen Lichtzeichenanlage, wobei der Unfallschwerpunkt bei den Auffahrunfällen infolge mangelnden Sicherheitsabstandes bei gleichzeitig unangepasster Geschwindigkeit zum vorausfahrenden Fahrzeug liegt. Im weiteren Streckenverlauf der B 39 bildet die Zu- und Abfahrt zum Parkplatz Luxhof einen weiteren Unfallschwerpunkt, wo es ebenfalls zu überproportional vielen Auffahrunfällen im Jahr 2006 kam.
( 26.03.2007 - 14:20)

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