Umwelt

Frostgefahr für Wasserleitungen

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Ein kurzer Nachtfrost bleibt meist ohne Wirkung. Erst längere Frostperioden durchkühlen Boden und Mauerwerke so stark, dass Wasserleitungen, Heizkörper oder Armaturen einfrieren und platzen können. Denn zu Eis gefrierendes Wasser wirkt wie eine Urkraft - es dehnt sich aus und sprengt ohne weiteres Rohre und Wasserhähne.

Bei Tauwetter tritt dann das unter Druck stehende Leitungswasser aus den defekten Stellen aus, werden Mauern und Decken durchfeuchtet und häufig umfangreiche Schäden an Gebäuden und Hausrat verursacht.

Dabei genügen schon wenige Handgriffe und Vorsichtsmaßnahmen, um die unangenehmen und kostspieligen Schäden zu verhüten.

Vorsorge ist einfach:
• Halten Sie in ungeheizten Gebäuden Außentüren und Fenster geschlossen.
• Dichten Sie Gebäudeöffnungen, wie Fensterritzen und Mauerspalten sorgfältig ab.
• Tauschen Sie zerbrochene Fensterscheiben aus.

Besondere Beachtung verdienen wasserführende Anlagen, die während des Winters selten benutzt werden. Dazu zählen Leitungen und Armaturen, z.B. in Ferien- und Wochenendhäusern oder in Garagen. Die sicherste Vorsorge ist hier das Entleeren aller wasserführenden Leitungen und Anlagenteile, wie Boiler, Durchlauferhitzer, Spülkästen und Heizkörper.

Bereits vor Eintritt der Frostperiode sollten Sie
• den Haupthahn vor dem Wasserzähler schließen;
• das Wasser an der tiefst gelegenen Stelle, beispielsweise im Keller, ablassen und den Entleerungshahn während der Wintermonate geöffnet lassen.

Aber auch in bewohnten Räumen drohen Frostschäden. Denn allzu oft werden Schlafzimmer, Bad, Toiletten und Gästezimmer nicht ständig beheizt.

Wenn die Heizungsanlage aus Gründen der Energiesparung mit "halber Kraft" gefahren wird, ist die Gefahr des Einfrierens groß. Lange wasserführende Leitungen in Gebäuden verlieren bei schlechter Isolierung mitunter so viel Wärme, dass Heizkörper am Leitungsende einfrieren können. Deshalb benötigen derartige Rohrleitungen stärkere Isolierungen.

Bei längerer Abwesenheit, z.B. Urlaub, sollten Sie prüfen, ob
• die Brennstoffvorräte bis zu Ihrer Rückkehr reichen,
• die Vorlaufstemperatur auf mindestens 50% eingestellt ist,
• die Pumpe eingeschaltet ist, damit das Heizungswasser ausreichend zirkulieren kann
• und die Thermostatventile geöffnet bzw. auf "Frostschutz" eingestellt sind.

Lassen Sie in diesen Räumen die Heizung immer auf kleiner Stufe (Frostschutz) weiterlaufen. Das Wasser muss in den Rohren zirkulieren, damit es nicht gefriert. Installieren Sie gegebenenfalls eine kleine Elektroheizung mit Thermostatsteuerung. Bei der Einstellung "Frostschutz" schaltet der Thermostat automatisch die Heizung ein, sobald die Raumtemperatur 5°C unterschreitet.

Wird Heizöl in frostgefährdeten Bereichen gelagert, besteht die Gefahr, dass Bestandteile des Heizöls (Parrafine) durch Kälte ausflocken und die Leitungen und die Brennerdüsen verstopfen. Die Folge ist Heizungsausfall. Der Fachhandel hält spezielle Frostschutzmittel bereit, die - in ausreichender Dosierung eingebracht - das Ausflocken verhindern.

Das Isolieren besonders frostgefährdeter Wasserleitungen - insbesondere solche im Freien -, Armaturen und Anlagen mit Stroh und Glaswolle ist empfehlenswert, kann jedoch bei länger anhaltendem starken Frost das Einfrieren nicht verhindern.

Was tun, wenn doch einmal eine Leitung eingefroren ist?

Sollten trotz aller Vorsichtsmaßnahmen dennoch Leitungen oder Anlagen einfrieren, so ist in vielen Fällen mit einfachen Mitteln ein gefahrloses Auftauen möglich. Hierzu eignen sich heißes Wasser, heiße Tücher, Heizmatten, Haartrockner oder Heizlüfter. Um das Platzen der Leitung zu verhindern, sollte langsam und vorsichtig vom geöffneten Hahn in Richtung blockierte Stelle aufgetaut werden. Füllen Sie nach dem Auftauvorgang die Leitung mit Wasser wieder auf, damit versteckte Bruchstellen festgestellt und diese Schäden behoben werden können. Wenn weiterhin Frostgefahr besteht, ist die Leitung wieder zu entleeren oder für einen ständigen Wasserdurchfluss zu sorgen.

Auf gar keinen Fall sollten Sie Infrarotstrahler oder offenes Feuer (z.B. Kerzen, Löt-, Schweiß- oder Gasbrenner) zum Auftauen verwenden. Mit diesen Mitteln riskieren Sie nicht nur das Platzen der Leitung, sondern einen Brandschaden obendrein.
( 10.10.2005 - 14:00)

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