Ortsgeschichte

Protokollsplitter – 7. Fortsetzung

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Ankauf von Schulbänken / Straßenbauarbeiten / Straßenreinigung

Nr. 39 Geschehen zu Reilingen, den 9. Okt. 1903; vor dem Gemeinderath
Punkt 4
Der Bürgermeister beantragt, über die Erstellung von sechzehn Schulbänken, viersitzig, und vier Industrieschultische Beschluß zu fassen.
Beschluß:
1. Wird nach Antrag beschlossen und sind sechzehn Schulbänke, viersitzig, und vier Industrieschultische erstellen zu lassen.
2. Der Bürgermeister wird mit dem Weiteren betraut.
Beurkundet: Bürgermeister P. Müller, die Räte: Kammer, Römpert, Läuser, Müller, Ritzhaupt fehlt, eine Stelle unbesetzt, Ratschreiber Simshäuser

Anmerkungen zum Protokoll Nr. 39:
Bereits ein Jahr vorher, am 17. 0ktober 1902 fand eine Submission für die Anfertigung von 16 Stück viersitziger Schulbänke statt. Ein auswärtiger Schreinermeister erbot sich diese 16 Bänke zu einem Stückpreis von 17 Mark zu liefern. Eine, wahrscheinlich zu diesem Zweck gebildete Arbeitsgemeinschaft dreier Reilinger Schreiner bewarb sich um diesen Auftrag mit einem Stückpreis von 25 Mark. In der damaligen ersten Submission waren noch keine Industrieschultische vorgesehen. Ob deshalb bei der ersten Ausschreibung kein Zuschlag erfolgte, oder andere Gründe dafür entscheidend waren, ist aus den Niederschriften nicht zu ersehen. Auch wer bei der zweiten Ausschreibung (16 Bänke, 4 Schultische) den Zuschlag erhielt, ist nicht protokolliert.


Nr. 80 Geschehen zu Reilingen, den 23.Dez. 1904; vor dem Gemeinderath
Punkt 9
Vorlage des vom Straßenmeister Schmidt in Schwetzingen anher mitgetheilten Kostenvoranschlages vom 1. Nov. und 20. Nov. 1904. Die Herstellung von Rinnenpflaster an der Landstraße 141 gegen Neulußheim und Herstellung von Straßenrinnen an der Hockenheimerstraße und Herstellung des Kreisweges Nr.9 mittelst Dampfwalze zur Kenntnisnahme und Beschlußfaßung.
Beschluß:
1. Die Herstellung von Rinnenpflaster an der Landstraße Nr. 141 gegen Neulußheim und die Herstellung des Kreisweges Nr. 9 mittelst Dampfwalze wird abgelehnt. Dagegen wird die Herstellung der Straßenrinne an der Hockenheimerstraße nach dem vorliegenden Kostenüberschlag beschlossen.
2. Nachricht an den Herrn Straßenmeister.
Beurkundet: Bürgermeister P. Müller, die Räte: Ritzhaupt, Römpert, Läuser, Kneis, Eichhorn, GR. Zahn Krank, Ratschreiber Simshäuser

Anmerkungen zum Protokoll Nr.80:
Die Anregung, an der Landstraße 141 gegen Neulußheim (damals Obere Hauptstraße) das beiderseitige Rinnenpflaster anzulegen und den Kreisweg Nr.9 mit der Dampfwalze herzurichten, stammt vom Bezirksamt Schwetzingen selbst nach einer stattgefundenen Ortsbereisung durch den Bezirksamtmann hier in Reilingen. Bürgermeister und Gemeinderäte waren immer etwas "sauer" gegenüber solchen unerbetenen Ratschlägen die immer im Gemeinderat behandelt, und die Ergebnisse der Beratung an das Bezirksamt gemeldet werden mußten. In der Regel wurden solche "Anregungen" zunächst als "nicht besonders wichtig" eingestuft und ihre Verwirklichung zurückgestellt.


Nr. 81 Geschehen zu Reilingen, den 30.Dez.1904; vor dem Gemeinderath
Punkt 1
Vorlage der Verfügung Großh. Bezirksamt Schwetzingen vom 17.Dez 1904, Nr. 32658 die Straßenreinigung vor dem Industrieschulhaus in Reilingen betreffend, zur Kenntnisnahme und Beschlußfassung. Nach der genannten Verfügung bittet Hauptlehrer Auch von hier auf Grund einer gegen ihn ergangenen bürgermeisteramtlichen Strafverfügung um Regelung der Frage, ob und wie weit er die Straße vor seiner Dienstwohnung, beziehungsweise vor dem Industrieschulhaus zu reinigen verpflichtet ist.
Beschluß:
1. Ist dem Großh. Bezirksamte unter Klarlegung der Verhältnisse Bericht zu erstatten.
2. Wird die Reinigung der dem Schulhause auf Kosten der Gemeinde übernommen, solange dieser Saal Gemeindezwecken dient. Sobald der Saal einmal in Benützung des Wohnungsinhabers übergehen sollte, hört die übernommene Reinigungsverpflichtung auf, und der Wohnungsinhaber hat vor dem genannten Saale für die Reinigung zu sorgen.
Beurkundet: Bürgermeister P. Müller, die Räte: Ritzhaupt, Römpert, Läuser, Kneis, Eichhorn, GR Zahn krank, Ratschreiber Simshäuser

Anmerkungen zum Protokoll Nr. 81:
Das damalige sogenannte Industrieschulhaus (Ecke Hauptstraße - Hockenheimerstraße) gegenüber dem Gasthaus Zum Hirsch war Eigentum der Kathol. Kirchengemeinde und die Wohnung als Dienstwohnung gemietet. Daher war Hauptlehrer Auch zur Reinigung verpflichtet.
Friedrich Kief
( 21.11.2005 - 14:39)

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