Über 100 Jahre „Reilinger Post“

Ortsgeschichte

Über 100 Jahre „Reilinger Post“

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Dieser Bericht wurde 1978 in den Reilinger Nachrichten veröffentlicht.

Bald ist es soweit: Die Postkunden müssen sich auf einen neuen Weg "zur Post" einstellen. Am Montag, 14. März, wird das neue Postgebäude in der Schubertstraße 5 seiner Bestimmung übergeben und damit in Betrieb genommen.

Aus diesem AnIaß soll ein Blick in die Geschichte aufzeigen seit wann man in Reilingen überhaupt von der Post spricht. Geschichtlich erwähnt ist eine Postanstalt im Jahre 1859.
Wörtlich heißt es; dass eine Postagentur eröffnet wurde, die lange Jahre im Hause des ersten Posthalters Vogt, Hauptstraße 81 untergebracht war.

Durch die Entwicklung der Zigarrenindustrie in Reilingen wurde diese Poststelle von Jahr zu Jahr mehr in Anspruch genommer und schließlich um die Jahrhundertwende zum Postamt ausgebaut. Diese wurde von einem Post meister geleitet, dem gewöhnlich eine postangestellte und zwei Briefträger zur Seite standen.
Nach dem Krieg war ein Teil der Zigarrenindustrie eingegangen, so dass der Postverkehr erheblich nachließ und das "Postamt" wieder zu einer "Agentur" bestimmt wurde. Diese Agentur wurde im Jahre 1925 von Jakob Schell übernommen, der den Betrieb in sein Grundstück, Hauptstraße 137 verlegte, wo sich die Post bis 1964 befand, um dann in das frühere Gasthaus "Adler" , in der Hauptstraße 79 einzuziehen. Nach mehr als zehn Jahren dortiger Dienstleistung wechselt das "Amt" nun in die Schubertstraße 5, woran sich die Postkunden sicherlich ebenfalls bald gewöhnt haben werden.
Übrigens: seit 1930 ist die Reilinger Poststelle dem Postamt Schwetzingen unterstellt, von wo die Postsachen mittels Kraftwagen hierher und auch wieder dorthin befördert werden. Lediglich über die Kriegszeit, als Postkraftwagen für Kriegszwecke verwendet wurden und Benzin Mangelware war, musste nochmals der "Postführer" mit dem Pferdegespann in Tätigkeit treten. Die Postagentur von 1925 wurde dann wieder, bedingt durch ansteigende Inanspruchnahme vor allem auch durch die Industrie, zu einem Zweigpostamt "angehoben".
Schließlich aber weiß heute jeder und das hängt auch mit der sprunghaften Aufwärtsentwicklung der Gemeinde zusammen, was die Post leistet, die mit der Zeit zu gehen versteht, um im Dienst der Öffentlichkeit schnell, zuverlässig und unbürokratisch zu arbeiten.

-rt-

( 22.09.2006 - 11:21)

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