Kirche

Gegen die drohende Sinnentleerung

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Katholisches Bildungswerk: "Der Himmel ist in dir"

Wo ist der Himmel - wo finde ich Gott? Ich sehe nichts, ich spüre nichts, die Welt um mich herum ist öde und leer. So denken viele Menschen unserer Zeit. Gegen diese drohende Sinnentleerung setzte Irmgard Heß beim katholischen Bildungswerk ein positives Zeichen.

"Der Himmel ist in dir" war dabei Vortragstitel und frohe Botschaft zugleich. Ihre These untermauerten schon allein Bibelzitate wie "Das Himmelreich ist ganz nahe", "Das Himmelreich ist mitten unter euch" oder "Mein Kind, du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, ist auch dein", so Heß vor einem großen Publikum im Josefshaus. Wie können wir aber entdecken, dass Himmel und Gott überall und immer da sind? "Indem wir beginnen, in die Wahrnehmung unseres kleinen Alltags, unseres Körpers und unseres Schicksals zu gehen."

Ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg dorthin sei das Anerkennen von Zufällen. "Es bedarf keiner großen Anstrengung, um - wenn wir unser Ego ausgeschaltet haben - zu erkennen, dass uns ständig außerordentliche Zufälle im Alltag begleiten", erklärte Heß, die in Reilingen durch Vorträge wie "Vater unser", "Steckdosen zum Himmel" und "Märchen" gut bekannt war. Die Wahrnehmung dieser alltäglichen Zufälle öffne das Tor zur Gotteserfahrung.

Macht der Gedanken
Große Macht hätten außerdem die Gedanken. "Denken wir gute Gedanken, verbinden wir uns mit heilenden Gottesnamen und spüren häufig sehr schnell, wie sich alle Dinge zum Positiven hin verändern." Irmgard Heß betonte, dass ein solcher Weg durchaus gottgewollt sei. Schließlich habe Jesus zu den Menschen gesagt "Ihr seid das Licht der Welt" und nur weil wir das nicht glauben könnten, würden wir auch nicht spüren, dass jeder von uns ein Licht sein könne.

"Mit dem Himmel in Kontakt kommen, heißt auch der Intuition vertrauen", war sich die Christin sicher. Jeder Mensch habe eine leise innere Stimme - auch innerer Christus genannt - , die neben dem lauten Tagesgeschrei unseres Egos kaum hörbar sei. Wenn wir in Kontakt kämen zu dieser Stimme, dann folgten wir Jesus nach.

Am Ende ihres eineinhalbstündigen, enthusiastisch und frei vorgetragenen Referats zeigte Irmgard Heß verschiedene Marienbilder, die sie unter einem für alle neuen Fokus betrachtete. "Vielen Malern ging es nicht um fromme Andachtsbilder, sondern um Wandlungshilfen für unsere eigene, harte Außenschale", erklärte Heß.

Und so war von der Referentin zu erfahren, dass eine Mariendarstellung mit Kind nicht einfach nur gefallen oder nicht gefallen kann, sondern auch Aufschluss darüber gibt, inwieweit die Mutter ihr Kind wahrnehmen kann, sprich in welcher Beziehung sie zum Göttlichen, zu ihrer Intuition steht.
Elke Seiler aus SZ

Zur Person: Irmgard Heß
•Irmgard Heß, Jahrgang 1937, lebt in Wiesloch-Baiertal.
•Studium der Chemie und Metallkunde. 30 Jahre als Gymnasiallehrerin tätig.
•Autodidaktisches Studium der hebräischen Sprache, der Zahlensymbolik und der Bibel nach der jüdischen Überlieferung (Friedrich Weinreb).
•Seit 1985 Arbeit in der Erwachsenenbildung, Leitung von Meditationskursen und Bibelseminaren. Schwerpunkt: Zahlensymbolik, Innenwelt der Bibel, Altes Testament, Neues Testament, Spiritualität im Alltag, Märchen.
•Aktuelle Buchveröffentlichung: „Steckdosen zum Himmel – Psalme als Kontakthilfen zur göttlichen Welt“, Schriftenreihe Band 10, Verlag: Thomas-Morus-Bildungswerk Schwerin.
( 28.01.2008 - 09:30)

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