Gemeindeinfo
Zum
Jahreswechsel 2004/2005
Auf
unsere Stärken besinnen
Gedanken zum
Jahreswechsel 2004/2005
"Zum
neuen Jahr: Wir wollen glauben an ein langes Jahr, das uns gegeben ist, neu,
unberührt, voll nie gewesener Dinge, voll nie getaner Arbeit, voll Aufgabe,
Anspruch, Zumutung. Wir wollen sehen, dass wir´s nehmen lernen, ohne all zu
viel fallen zu lassen, von dem, was es zu vergeben hat, an die, die Notwendiges,
Ernstes und Großes von ihm verlangen".
Rainer Maria Rilke
Liebe
Mitbürgerinnen und Mitbürger,
die
Menschen hierzulande sind besorgt. Die Bürgerinnen und Bürger fragen sich, wie
sicher ihre Arbeitsplätze sind oder wie schnell sie eine neue Arbeit finden.
Sie kalkulieren, wie hoch ihre Rente wohl ausfallen wird oder wie sie eine
qualifizierte Ausbildung für ihre Kinder finanzieren können. Sie rechnen aus,
was ihnen die Steuerreform bringt und fragen sich, welche neuen Ausgaben auf sie
zukommen. Noch lässt sich nicht genau absehen, ob die eingeleiteten Reformen für
den Arbeitsmarkt und die Sozialsysteme wirklich das bringen, was wir uns
erhoffen, und ob sie reichen.
Solche
Fragen und Sorgen sind berechtigt. Aber: Es hilft nicht weiter, alles nur
schwarz zu sehen. So wenig es auch weiterbringt, Probleme zu leugnen, so wenig führt
es weiter, sie zu übertreiben. Ebenso sollten wir nicht vergessen, dass unser
Lebensstandard immer noch einer der höchsten der Welt ist.
"Gefahr
erkannt, Gefahr gebannt". So heißt es in einem alten Sprichwort. Es ist
vielleicht ein bisschen zu optimistisch gesehen. Aber es verweist auf den
entscheidenden Ansatz: Auf das Handeln. "Die Zukunft", sagte einmal
der polnische Autor Stanislaw Brzozowski, die "Zukunft erkennt man nicht,
man schafft sie". Um eine Zukunft zu haben, muss man die Gegenwart
gestalten, muss man etwas bewegen. Und etwas bewegen kann man nur, wenn man sich
selber bewegt. Wenn man ein Ziel vor Augen hat; wenn man nach Wegen sucht, es zu
erreichen; wenn man sich und den Mitstreitern auch zutraut, die Sache zu einem
guten Ende zu bringen.
So
sind wir hier in Reilingen seit Jahren verfahren. Sicher, auch wir mussten uns
von dem einen oder anderen hochfliegenden Plan verabschieden oder die
Verwirklichung weiter zurückstellen. Doch insgesamt gesehen haben wir eine
Menge getan, um Reilingen im Wettbewerb der Gemeinden gut zu positionieren.
Leistungsstarkes
Bildungszentrum
Die
Ergebnisse der ersten weltweiten Pisa-Studie sind noch nicht richtig
verarbeitet, schon gibt es wieder schlechte Noten für das deutsche
Bildungssystem. Es sei unterfinanziert und zu unflexibel, heißt es im
Bildungsreport der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung (OECD). Auch bei der im Dezember veröffentlichten zweiten
Pisa-Studie hat das deutsche Bildungssystem das Klassenziel verfehlt.
Dass
es keine bessere Investition als in die Bildung gibt, davon waren wir in
Reilingen schon immer überzeugt. Bildung gehört zu den kostbarsten Gütern,
die wir, die erwachsene Generation, unseren Kindern und Enkeln mitgeben können.
Und Schule ist die wohl wichtigste Station, die Kinder und Jugendliche in ihrem
noch jungen Leben durchlaufen. Genau deshalb haben wir uns entschlossen, neben
dem bereits 2001 umgebauten Haupt- und Werkrealschulgebäude nun auch das
Grundschulgebäude zu erneuern. Es konnte nach 18 Monaten Bauzeit im März 2004
seiner Bestimmung übergeben werden.
Das
Ergebnis all unserer Bemühungen kann sich sehen lassen. Grund- und Hauptschule
bilden eine harmonische Einheit und erfüllen alle heutzutage an ein modernes
Bildungszentrum zu stellende Anforderungen. Es ist nicht nur eine zweckmäßige
und funktionsgerechte Anlage entstanden, sondern ein Schulzentrum, in dem es
Freude bereiten muss, zu lehren und zu lernen.
Lehrer
und Schüler verfügen jetzt über großzügige, übersichtliche und optimal
ausgestattete Unterrichtsräume. Auch neue Kursräume und ein großer Bewegungs-
oder Theaterraum stehen zur Verfügung. Schließlich findet sich im oberen
Bereich ein Veranstaltungsraum von etwa 150 qm, der auch als Probenraum für
einen örtlichen Verein dient, bei Bedarf aber problemlos für schulische Zwecke
verwendet werden kann.
Aus
einer trostlosen Asphaltfläche ist zudem rund um den Schulhauskomplex ein
anspruchsvoller Außenbereich entstanden, der beispielhaft ausgefallen ist. Eine
sinnvolle Pausenbeschäftigung, aber auch das Entwickeln von motorischen und
sozialen Fähigkeiten, lässt das jetzt umfangreiche Angebot dort uneingeschränkt
zu. Bis zur geplanten Einweihung im Verlauf des Frühjahrs (19. März) sollen
noch fehlende, einzelne Elemente die jetzt schon vorhandene Ausstattung noch
vervollständigen.
Betreuungsangebote
für Kinder
Im
kommenden Jahr wollen wir den fünfgruppigen Friedrich-Oberlin-Kindergarten
durch einen viergruppigen Kindergartenneubau ersetzen. Seine Bausubstanz ist
marode. Zwei voneinander unabhängig erstellte Gutachten empfehlen einen völligen
Neubau.
Mittlerweile
liegt eine mit den Fachbehörden, Betreiber und Elternbeirat abgestimmte
Entwurfsplanung vor. Sie wird Mitte Januar 2005 auch dem Gemeinderat
vorgestellt. Der Technische Ausschuss hat sich im Vorfeld mit der Konzeption
bereits mehrfach auseinandergesetzt. Erste Schätzungen nennen einen
Kostenrahmen von rund 1,28 Mio. Euro.
Ein
dritter Gruppenraum im Obergeschoss des Kindergartens St. Josef ist ebenfalls
aufnahmebereit. Er ist mit neuem Mobiliar und einer Einbauküche ausgestattet.
Aus
heutiger Sicht darf man erfreulicherweise davon ausgehen, dass langfristig die
Gesamtzahl von elf Gruppen mit insgesamt 268 Kindergartenplätzen ausreichen und
dem gesetzlichen Anspruch vollauf genügen.
Der
Bundestag hat kürzlich die Gemeinden per Gesetz verpflichtet, bis 2010
ausreichende Betreuungsangebote auch für Kinder unter drei Jahren zur Verfügung
zu stellen. Welche konkreten Auswirkungen diese Entscheidung auf unsere Gemeinde
haben wird, ist noch unklar, zumal die geplante Finanzierung (erhoffte
Entlastung im Zuge der Arbeitsmarktreform Hartz IV) noch für heftige
Kontroversen und Unsicherheit sorgt.
Kinder
brauchen eigene Freiräume, die nach ihren Interessen und Bedürfnissen
gestaltet sind. Das Kinderzimmer in der Wohnung, der Kindergarten und der
Kinderspielplatz. Hier finden sie, was das Herz begehrt und was ihrer
Entwicklungsstufe entspricht.
Das
auch in diesem Jahr optimierte Spielplatzangebot der Gemeinde lässt kaum Wünsche
offen. Auf rund 4.700 qm ist in der Wörsch ein großzügiger Spielbereich für
Kleinkinder entstanden. Angegliedert ist auch ein Bolzplatz. Durch verstärkte
Eigenleistungen konnte der Kostenaufwand mit rund 25.000 Euro relativ gering
gehalten werden.
Um
ein Beachvolleyballfeld ergänzt wurde das Angebot im Bürgerpark. Übernommen
hat der Bauhof der Gemeinde ebenfalls die Anlage eines Spielplatzes im
Neubaugebiet Holzrott. Kleinkinder bis 12 Jahre können sich dort auf rund 1.300
qm vergnügen.
Revitalisierung
des Ortskerns
Seit
Anfang der 80er Jahre arbeitet die Gemeinde an einer Verbesserung der städtebaulichen
Gesamtsituation. Auftakt bildete eine Dorfentwicklungsmaßnahme, dem schloss
sich eine über 12 Jahre andauernde erste Sanierungsmaßnahme an.
Mit
der jetzigen Aufnahme in das Bund-Länder-Sanierungsprogramm ist es möglich,
die begonnene "innere Erneuerung" des Ortskerns fortzusetzen und
weitere Entwicklungsimpulse in den historischen Mittelpunkt des Ortes zu lenken.
Unter Einschluss eines kommunalen Komplementäranteils von rund 867.000 Euro
stehen etwa 2,17 Mio. Euro an Fördergeldern zur Verfügung. Sie sind gleichermaßen
für öffentliche und private Vorhaben bestimmt. Vom Gemeinderat erlassene Förderrichtlinien
legen die entsprechenden Regularien fest.
Vorbereitende
Untersuchungen konnten bereits abgeschlossen werden. An den Ergebnissen
orientiert, hat der Gemeinderat ein drei Teilbereiche umfassendes
Sanierungsgebiet konkret abgegrenzt. Betroffene Bereiche finden sich in der
Ziegelstraße/Neugasse und am südöstlichen Ortsrand „Fröschau/Wörsch“.
Weit
vorangekommen ist auch die Information der betroffenen Grundstückseigentümer.
Sie konnten sich über die grundsätzlichen Ziele und Zwecke des
Sanierungsverfahrens in einer Bürgerversammlung und in persönlichen Gesprächen
umfassend informieren. Soweit Sie also Substanz- und Funktionsmängel an Ihrem
Grundbesitz im Sanierungsgebiet beheben wollen, sollten Sie die einmalige Chance
nutzen und sich entsprechende Fördergelder sichern.
Eine
gewisse Anstoßwirkung verspricht sich die Gemeinde von eigenen Initiativen, wie
beispielsweise der geplanten Renovierung des unter Denkmalschutz stehenden
ehemaligen evangelischen Pfarrhauses in der Hauptstraße 25. Nicht nur die
Fassade, auch der Gebäudekern des 1887 errichteten Hauses soll modernisiert und
nebenbei noch im Dachgeschoss zusätzlicher Wohnraum geschaffen werden. Auf rund
200.000 Euro werden die Kosten veranschlagt.
Fest
ins Auge gefasst haben wir auch, der zentrumsnahen Grundversorgung neue
Perspektiven zu geben. Nicht umsonst ist auch das Umfeld des HL-Marktes
Bestandteil der jetzigen Sanierungsbemühungen und eines eigens erstellten
Bebauungsplanes.
Ziel
muss es sein, den jetzigen Marktstandort zu sichern. Ich bin optimistisch, dass
uns das mit vereinten Kräften auch gelingen wird.
Nachhaltiges
Bauflächenmanagement
Der
Wohnungsbau ist und bleibt eine der herausragenden gesellschaftlichen Aufgaben
der Gemeinde. Trotz gegenläufiger demographischer Entwicklung ist auf absehbare
Zeit durch Zuwanderung, vor allem aber durch steigende Haushaltszahlen und
Wohnflächennachfrage, mit weiterem Bedarf an Bauflächen zu rechnen. Ein
nachhaltiges Bauflächenmanagement ist dabei jedoch unumgänglich. Der mit
Priorität betriebenen Innenentwicklung, zweifellos aber auch der Außenentwicklung,
wird ein gewisser Raum zugestanden werden müssen.
Die
neue Wohnsiedlung im Norden der Gemeinde bietet Platz für 400 Neubürger. Rund
50 der 137 im vergangenen Jahr erschlossenen Bauplatzgrundstücke sind bereits
bebaut oder aber das Kenntnisgabe- bzw. Genehmigungsverfahren eingeleitet.
Bei
der Gemeinde ist noch baureifes Gelände zu günstigen Konditionen erhältlich.
In
den kommenden Jahren soll der südöstliche Ortsrand Schwerpunkt von Bauaktivitäten
sein. Der maßgebliche Bebauungsplan "Fröschau/Wörsch" hat für
einen ersten Abschnitt zwischen Mühlweg und Wörschgasse bereits Satzungsreife.
Er umfasst ein Areal von rund 3,35 ha.
Zum
Beginn 2005 werden wir Gespräche mit den Grundstückseigentümern aufnehmen.
Sie sind notwendig, um die Mitwirkungsbereitschaft auszuloten und rund 50
Grundstücke neu zu ordnen.
Einstweilen
ist es gelungen, einen ersten architektonischen Glanzpunkt zu setzen. Inmitten
des neu zu gestaltenden Geländestreifens kann vorab eine betreute
Seniorenwohnanlage mit 27 Wohneinheiten errichtet werden. 450 qm Wohnfläche mit
einem Bauvolumen von 7.600 cbm und einer beachtlichen Investitionssumme sind ein
gutes Beispiel für eine positiv gestaltete Zusammenarbeit zwischen
Kommunalverwaltung und Investor. Mit dieser Wohnanlage, der zweiten in unserer
Gemeinde, kann der Bedarf an derartigen Wohnplätzen auf absehbare Zeit gedeckt
werden. Erschlossen wird das Gelände von der Kommunalen Wohnungsbaugesellschaft
Reilingen mbH.
Weiter
voranbringen wollen wir auch die Entwicklung einer verträglichen Baukonzeption
für das Quartier zwischen Hockenheimer-, Alte Friedhof-, Kirchen- und Schulstraße.
Kommunale
Investitionen fördern Baugewerbe
In
keinem anderen Bereich der öffentlichen Hand werden so mannigfaltige Baumaßnahmen
durchgeführt wie im Bereich der Landkreise, Städte und Gemeinden. Rund zwei
Drittel aller öffentlichen Investitionen fallen dem kommunalen Bereich zu.
Darunter bilden wiederum die Bauinvestitionen mit ca. 63,3 % (1999) den
Schwerpunkt kommunaler Investitionstätigkeit in Baden-Württemberg. Gleiches
gilt auch für die Gemeinde Reilingen. Rund die Hälfte der im Jahr 2004 im Vermögenshaushalt
zur Ausgabe bestimmten Gelder sind zu Finanzierung von Baumaßnahmen bestimmt.
Seit
etwas mehr als einem halben Jahr wird das Feuerwehrgerätehaus umgebaut und um
eine Fahrzeughalle erweitert. Mit 1,8 Mio. Euro Baukosten ist das Projekt die
derzeit größte Baustelle der Gemeinde. Am 10. Dezember konnte bereits
Richtfest gefeiert werden.
Mit
Rücksicht auf die finanziellen Zwänge konnten nicht alle Wünsche beim Straßenbau
realisiert werden. Dennoch war das Investitionsvolumen im Tiefbau wieder
beachtlich. Rund 60.000 Euro nahm die Unterhaltung von Ortsstraßen in Anspruch.
Das
örtliche Fuß- und Radwegenetz wurde im Norden der Gemeinde komplettiert. Das
dortige Neubaugebiet ist damit reichlich ausgestattet.
Parallel
zum Alten Rottweg verläuft jetzt ein neuer Radweg, wie auch das Anschlussstück
zur Siemensstraße jetzt freie Fahrt verspricht.
Das
Bemühen um einen nachträglichen Ausbau des Radweges an L 556 zwischen Waghäusel
und Reilingen ist derzeit leider ohne Erfolg. Niedrige Benutzerzahlen und der
finanzielle Engpass des Landes stehen dem entgegen.
In
der Hauptstraße 116 sind vier neue Parkplätze anzutreffen. Zur Hauptstraße
hin ist ein kleiner öffentlicher Platzbereich entstanden. Zum Ausruhen laden
zwei Sitzgruppen ein. Der restliche Geländebereich ist nach dem Willen des
Gemeinderates einer Wohnbebauung vorbehalten. Das Grundstück wird an
Bauinteressenten veräußert.
Von
vielen unbemerkt und kaum registriert, ist die B 39 zwischen Hockenheim und
Reilingen auf einem Teilabschnitt zwischen B 36 und A 6 Anschlussstelle
Wiesloch-Rauenberg zur Landesstraße (L 723) herabgestuft worden.
Regelmäßige
Brückenprüfungen dienen der Sicherheit und sparen Geld. Bevorstehende
Reparatur- bzw. Sanierungsarbeiten werden offensichtlich. Schäden können bei
rechtzeitigem Eingreifen deutlich reduziert werden.
Das
Ergebnis einer erstmalig vorgenommenen Prüfung aller Reilinger Brückenbauwerke
ist beruhigend. Es sind glücklicherweise keine gravierenden Schäden
anzutreffen. Dies trifft auf das mittlerweile 120 Jahre alte Brückenbauwerk am
Ende des Burgweges leider nicht zu. Die für den landwirtschaftlichen Verkehr so
wichtige Querungshilfe über den Kraichbach muss erneuert werden. Das neue
Bauwerk wird rund 217.000 Euro kosten. Aus dem Ausgleichstock sind Fördergelder
in Höhe von 57.000 Euro zugesagt.
Auch
die Standfestigkeit der historischen Steinbrücke zwischen Reilingen und
Kirrlach hat ob ihres Alters von 200 Jahren gelitten. Die alte Sandsteinbrücke
am Judenweg musste auf Kosten der Staatlichen Forstverwaltung ebenfalls saniert
werden.
Die
Kabel BW hat damit begonnen, ihr Kabelnetz zu modernisieren und auch die
Kabelzuführung neu aufzubauen. Unsere Bürger erhalten direkten Zugang zur
digitalen Informationswelt und Anschlussmöglichkeiten an modernste
Multimediakabel.
Pflege
und Unterhalt öffentlicher Grünanlagen erfordern erhebliche Anstrengungen. Und
in jedem Jahr kommen neue Grünflächen dazu, werden Jungbäume gepflanzt und
Hecken angelegt. Über 3.000 Pflanzen verschönern das Wohnbaugebiet Holzrott.
Eine Baumallee entlang dem Alten Rottweg bildet den Abschluss zur freien
Landschaft.
Auch
im Kernbereich haben viele Bäume unter der extremen Vorjahreshitze gelitten und
mussten ersetzt werden.
Intakte
Umwelt – gesundes Wasser
Seit
der Weltumweltkonferenz 1992 in Rio de Janeiro spricht man vom Leitbild der
nachhaltigen Entwicklung, also einer Lebensweise, die nicht auf Kosten künftiger
Generationen geht. Eine nachhaltige Förderung des Umweltbewusstseins,
notwendigerweise gerade auf lokaler Ebene, ist und bleibt eine Daueraufgabe. Wir
alle möchten in einer schönen, einer sauberen Umgebung leben; wir wollen
Lebensqualität und dazu gehört eindeutig ein intaktes Umfeld. Leider gibt es
immer noch zu viele Zeitgenossen, die öffentliches Gelände, Wald und Natur zur
Entsorgung ihres Abfalls missbrauchen. Manche regen sich darüber auf – andere
tun etwas dagegen.
Ich
möchte an dieser Stelle allen Bürgerinnen und Bürgern danken, die sich an der
ersten großen Gemeinde-Putzaktion beteiligt haben. Der vom Arbeitskreis Lokale
Agenda initiierte Aktionstag war ein voller Erfolg und soll im nächsten Jahr
wiederholt werden.
Seit
1963 ist der Zweckverband Wasserversorgung Südkreis Mannheim für die
Trinkwasserversorgung im Verwaltungsraum Hockenheim zuständig. Aus sieben
Vertikalbrunnen werden jährlich bis zu 3,5 Mio. cbm reinstes Grundwasser zu
Tage gefördert. Aufgrund seiner geringen Nitrat-, Natrium- und Fluoridgehalte würde
es bei einer Klassifizierung als Mineralwasser die Prädikate: "Geeignet
zur Zubereitung von Säuglingsnahrung" sowie "Natriumarm" führen
dürfen.
Über
eine Million Euro haben die vier Verbandsgemeinden im letzten Jahr investiert,
um die Speicherkapazität fast zu verdoppeln und damit die Trinkwasserversorgung
auch bei Spitzenabnahmen sicher zu stellen.
Erfreulich
ist sicher auch der Umstand, dass beste Qualität zu sehr günstigen Konditionen
bezogen werden kann. Gerade hat der Gemeinderat entschieden, den seit 2001 auf
0,87 Euro abgesenkten Bezugspreis bis Ende 2006 unverändert zu belassen. Unter
54 Kreisgemeinden nimmt Reilingen damit den sechstbesten Platz ein.
Erfreulich
auch die Entwicklung bei den Gebühren für die Abwasserentsorgung. Ab 01.
Januar 2005 zahlen unsere Einwohner nur noch 1,65 Euro und damit gleich 14 Cent
weniger als seither je cbm verbrauchten Wassers. Auch hier ist Reilingen mit
Rang 8 unter den Kreisgemeinen bestens platziert.
Um
die deutsche Kanalisation ist es nicht zum Besten bestellt. Etwa 17 % der öffentlichen
Kanalisation sind kurz- bzw. mittelfristig sanierungsbedürftig. In den
kommenden 15 Jahren verschlingen Betrieb, Instandhaltung und Neubau rund 12
Milliarden Euro.
Ganz
so schlimm ist die Situation in Reilingen glücklicherweise nicht. Die bei der
schon einige Zeit zurückliegenden Eigenkontrolle festgestellten Mängel sind
soweit behoben.
Das
örtliche Kanalnetz mit einer Länge von 29,3 km wurde in diesem Jahr gründlich
gereinigt und bei der Gelegenheit das Kanalkataster optimiert. Einige kleinere
Schäden konnten sofort behoben werden.
In
die Europäische Naturschutzkonzeption aufgenommen wurde der Staatswald
Lusshardt, wie auch der Kraichbach zwischen St. Leon-Rot und Hockenheim. Bei der
NATURA 2000 handelt es sich um ein Netz von Schutzgebieten zur Erhaltung europäisch
bedeutsamer Lebensräume sowie seltener Tier- und Pflanzenarten.
Rund
230 m lang ist die Lärmschutzwand, die den Verkehrslärm im Norden des
Baugebietes Holzrott absorbieren soll. Die Gemeinde hat damit einen aktiven
Beitrag zur Wohnqualität geleistet.
Landesweit
wird gegenwärtig die Gewässersituation erfasst und ein Gewässerentwicklungsplan
erarbeitet. Wenngleich wir in Reilingen seither von Hochwasser wenig bis überhaupt
nicht beeinträchtigt wurden, darf der Hochwasserschutz nicht vernachlässigt
werden. Das haben Experten der Gewässerdirektion bei der Vorstellung erster
Ergebnisse festgestellt. Ob und wann ein lokal begrenzter Hochwasserschutz am
Kraichbach in Form einer Schutzmauer realisiert werden kann, wird davon abhängen,
zu welchem Zeitpunkt die verantwortliche Gewässerdirektion die notwendigen
Gelder aufbringen kann.
Bis
zum Frühjahr 2005 will die Stadt Hockenheim dafür Sorge tragen, dass sich die
Abflussverhältnisse des Nachtwaidgrabens verbessern. Eine neue Abflussmöglichkeit
in den Kraichbach muss noch gefunden werden.
Vermeidbarer
Ressourcenverbrauch
Bei
den anzutreffenden Etatproblemen wird der Blick verstärkt auf Einsparmöglichkeiten
gelenkt. Dabei zählt vermeidbarer Ressourcenverbrauch zu den ergiebigsten monetären
Quellen. Schließlich haben solche Einsparungen einen doppelten Effekt: Sie
kommen der Natur und dem Finanzhaushalt gleichermaßen zu Gute. So bringt jede
nicht verbrauchte Kilowattstunde Strom den Verbrauchern zwischen acht und 19
Cent Einsparung und der Atmosphäre Entlastung von rund 660 Gramm klimaschädlichem
Kohlendioxid (CO2).
Um
einen Handlungsbedarf zu erkennen, wird der jährliche Energieverbrauch aller öffentlichen
Gebäude in Reilingen regelmäßig ausgewertet und den Werten von Einrichtungen
vergleichbarer Größe gegenübergestellt. Der kürzlich vorgelegte
Energiebericht zeigt eine erfreuliche Tendenz zur Energieeinsparung auf. Dennoch
gibt es hier noch teils erheblichen Nachholbedarf.
Bei
der Straßenbeleuchtung sollte sich schon im laufenden Kalenderjahr eine
sichtbare Reduktion des Stromverbrauchs einstellen. Schließlich wurden in den
zurückliegenden Monaten viele Ortsstraßen mit energiesparenden Lampen
ausgestattet. Auch der Bedarf an Licht- und Kraftstrom einiger öffentlicher
Einrichtungen, wie beispielsweise der Fritz-Mannherz-Hallen, ist noch längst
nicht bei einem akzeptablem Level angelangt.
Zum
Geheimtipp entwickelt hat sich die vor zehn Jahren von Altbürgermeister Helmut
Müller initiierte Badische Spargelstraße. Sie wurde unlängst von der
Deutschen Zentrale für Tourismus in eine Deutschlandkarte mit Ferienstraßen
und weiteren touristisch attraktiven Zielen aufgenommen.
Mit
Pauschalarrangements und Schlemmerwochenenden konnte der Spargeltourismus weiter
gefördert werden.
Die
bisher dem Rhein-Neckar-Kreis angegliederte Geschäftsstelle des Förderkreises
Spargelbau befindet sich neuerdings im Reilinger Rathaus.
Die
Sehenswürdigkeiten unserer Gemeinde aufzeigen soll ein eigens vom
Rhein-Neckar-Fernsehen produzierter Imagefilm. Er wird im neuen Jahr auch auf
der Gemeindehomepage zu sehen sein.
Der
Rhein-Neckar-Kreis hat seine Entscheidung zurückgenommen, die Hockenheimer
Louise-Otto-Peters-Schule mittelfristig zu schließen bzw. in das
Berufsschulzentrum Wiesloch auszulagern. Die Zusage, das ÖPNV-Angebot
entsprechend bedarfsgerecht zu ergänzen, ist damit hinfällig. Eine tragfähige,
vor allem aber finanzierbare Lösung für eine ständige Busverbindung zum
S-Bahnhof Walldorf-Wiesloch wird demnach wohl in absehbarer Zeit nicht zu
verwirklichen sein. Wir werden uns daher darauf beschränken müssen, im
Benehmen mit der Stadt Walldorf den bestehenden Ruftaxilinienverkehr wie auch
die seitherige Lastenverteilung zu optimieren.
Aufbruch
und neue Dynamik
Mitte
des Jahres hat der Baden-Württembergische Landtag mit den Stimmen der
Regierungsfraktionen die weitreichende Reform der Landesverwaltung
verabschiedet. Die Integration zahlreicher Sonderbehörden in die Regierungspräsidien
und Landratsämter soll in den kommenden Jahren die Verwaltungskosten in diesen
Bereichen um 20 % senken. Von 450 Behörden im Land werden 350 abgebaut,
zusammengelegt oder eingegliedert. Hiervon betroffen sind auch Verwaltungsabläufe
in unserem Raum. Denken Sie beispielsweise an die Auflösung des
Wirtschaftskontrolldienstes, der organisatorischen Zuordnung der Staatlichen
Forstämter, der Versorgungsämter etc. zu den Kreisen, oder aber an die bereits
entschiedene Schließung des Reilinger Polizeipostens.
Der
geplante Kahlschlag bei der örtlichen Grundbuchämtern scheint zumindest für
diese Legislaturperiode des Landtags vom Tisch. Der generelle Übergang zum
freien Notariat ist zurückgestellt. Das Land hält sich die Option jedoch
offen, die Notariate zu gegebener Zeit zu privatisieren und damit auch die
Grundbuchämter in die Amtsgerichte zu überführen, soweit es gelingt, die
erwarteten Einnahmeausfälle zu kompensieren. Trotz dieser wenig erfreulichen
Aussichten ist die begonnene Umstellung der Papiergrundbücher in ein digitales
Grundbuch weiter auf gutem Weg. Im Reilinger Grundbuchamt sind mittlerweile
bereits rund ein Drittel von über 3.250 Grundbüchern eingelesen. Seit April
diesen Jahres können Notare, Gerichte, Behörden, Vermessungsingenieure und
Versicherungen in Baden-Württemberg über das Internet auf die Eigentümer- und
Flurstückdaten der Grundbücher zugreifen. Reilingen wird voraussichtlich im
ersten Halbjahr 2005 an die Datenzentrale in Stuttgart angeschlossen und damit
auch unsere Grundbücher online lesbar.
Die
Verwaltung ist stetig darum bemüht, ihr Leistungsangebot effektiver und
kundenfreundlicher zu gestalten, aber auch Verwaltungsabläufe zu straffen und
damit wirtschaftlicher zu arbeiten. Dadurch konnte auch der Personalbestand zurückgeführt
werden. Mittlerweile kommen auf 1.000 Einwohner rechnerische 5,7 Mitarbeiter.
1995 waren es noch 9,2. Dessen ungeachtet bilden wir weiter aus. Im Jahr 2005
erhalten zwei Jugendliche einen Ausbildungsplatz bei der Gemeindeverwaltung. Wir
beteiligen uns auch an Eingliederungsmaßnahmen für Langzeitarbeitslose und
verstärken den Außendienst durch sogenannte Ein-Euro-Jobs.
Einsparungseffekte
gibt es auch beim Sachkostenaufwand. So ist es beispielsweise gelungen, die
Telefonkosten der Gemeindeverwaltung in den letzten acht Jahren mehr als zu
halbieren.
Das
Interesse an der mit einem neuen Redaktionssystem ausgestatteten
Gemeindehomepage und dem wöchentlich an über 120 Abonnenten verschickten
Newsletter ist ungebrochen. Seit Jahresbeginn setzen wir ein digitales
Antragsverfahren für Pässe und Ausweise ein. Dadurch kommen unsere Bürger
noch schneller an die gefragten Ausweispapiere.
Einen
interaktiven Ortsplan dürfen wir ebenfalls zu unserem neuen Angebot zählen,
wie auch die Ortspläne der Informationstafeln im Gemeindegebiet erneuert
wurden.
Die
Arbeitsplätze des Rathausgebäudes wollen wir im kommenden Jahr mit neuen PC´s
ausstatten.
Noch
auf sich warten lässt die beauftragte Digitalisierung der Reilinger
Ortschronik. Im Jahr 2005 wollen wir die 50er und 60er Jahre in Form eines
Bildbandes wieder aufleben lassen. Auch die Informationsbroschüre der Gemeinde
muss den veränderten Gegebenheiten angepasst und neu aufgelegt werden.
Rund
40.000 Euro kostete eine neue Brandmeldeanlage für die Fritz-Mannherz-Hallen.
Ein verändertes Alarmierungskonzept sorgt für deutlich reduzierte Betriebs-
und Wartungskosten.
Für
die Sport- und Hobbykegler haben wir die Anläufe der Kegelbahnen erneuert und
neue Kugeln beschafft.
Nach
17 Jahren aufgegeben werden musste dagegen der kommunale Kelterbetrieb, seither
sicher eine Seltenheit.
Die
am 13. Juni erfolgte sechste Direktwahl zum europäischen Parlament und die
unter dem Begriff Kommunalwahlen zusammengefassten Wahlen der Gemeinderäte und
Kreisräte waren für manche Überraschung gut. Reilingen stellt derzeit mit
Bernhard Krämer nur noch einen Kreisrat. Die Reilinger Präsenz verstärkt ab
01. Januar 2005 Peter Schell, der als Ersatzbewerber einen Ausgleichssitz
einnehmen kann. Fünf neue Namen finden sich auf der Besetzungsliste des
Gemeinderates. Die Bürgerliste hat sich nicht mehr dem Wählervotum gestellt.
Seinen Abschied genommen hat u.a. FWV-Gemeinderat Richard Eichhorn. Er war 20
Jahre Ratsmitglied und wurde mit der silbernen Ehrennadel des Gemeindetages
ausgezeichnet.
Gemeinsinn
gefragt
Wir
brauchen Menschen, die Freiwilligkeitsarbeit leisten und sich vielerorts
einbringen. Die nicht nur ihre Rechte in Anspruch nehmen wollen, sondern auch
Verpflichtungen anerkennen, die sich für die Gemeinschaft verantwortlich fühlen
und das auch praktisch umsetzen. Die nicht alles vom Staat oder von anderen
erwarten, sondern selber aktiv werden. Der Staat, die Gesellschaft – das sind
keine anonymen Instanzen, das sind letztlich alle Bürgerinnen und Bürger, die
hier leben und ihr Gemeinwesen prägen.
Deshalb
freue ich mich, dass sich in Reilingen stets eine beträchtliche Anzahl von Bürgerinnen
und Bürgern findet, die sich aus freiem Entschluss in Wohlfahrtsverbänden,
Kirchengemeinden, Vereinen, Parteien, Verbänden, Freiwilliger Feuerwehr,
Organisationen, Bürgerinitiativen und Selbsthilfegruppen für eine am
Gemeinwohl orientierte Aufgabe engagieren. Ihre Leistungen zu würdigen, ist mir
ein besonderes Anliegen.
Reilingen
hat nach 33 Jahren erstmals wieder einen Ehrenbürger. Die Ehrenbürgerschaft
wurde Bürgermeister a.D. Helmut Müller zuteil. Er hat in beachtenswertem Ausmaß
seinen vorbildlichen Bürgersinn unter Beweis gestellt. Seiner Dynamik, Mut und
Weitblick verdankt die Gemeinde viel.
Mit
der Bürgermedaille wurde Siegfried Heim ausgezeichnet. Er steht seit
mittlerweile 22 Jahren der Kultur- und Sportgemeinschaft vor und vertritt die
Interessen von über 40 örtlichen Vereinen.
Die
Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg haben Klaus Langer vom Turnerbund
Germania und Hans Treutlein vom Männergesangverein 1902 erhalten. Sie sind
Ausdruck des Dankes für langjährige Vorstandstätigkeit.
Letztendlich
möchte ich noch auf das besondere Engagement des Förderkreises Schiller-Schule
eingehen. Diese an Jahren noch junge Gemeinschaft von Eltern und Förderern,
engagiert sich in beispielhafter Art und Weise für die Reilinger
Bildungseinrichtungen. Dies verdient unsere besondere Anerkennung.
Unsere
Vereine sorgten auch im Jahr 2004 wieder für eine Fülle von sportlichen und
kulturellen Höhepunkten, die viele neuen Gäste nach Reilingen lockten. Denken
Sie an den Ostermarkt, Reit-, Kraftsport- und Tanzveranstaltungen, Fuß- und
Handballspiele, Tennis und Tischtennis, aber auch das allseits beliebte Straßenfest.
Sein
75jähriges Bestehen feierte der Sportschützenverein. Ein halbes Jahrhundert
alt ist die Kultur- und Sportgemeinschaft als vereinsübergreifende Reilinger
Vereinigung. Das 40jährige Vereinsbestehen und ein gleichzeitiges
Dirigentenjubiläum von Ernst Hoffmann waren dem Hohner-Akkordeon-Orchester
Anlass für ein Festkonzert.
Als
Botschafter ehrenhalber hat der frühere deutsche Außenminister H.-D. Genscher
einmal die Bürgerinnen und Bürger bezeichnet, die sich in Städtepartnerschaften
engagieren. Viele solcher Botschafter haben die Partnerschaft zwischen Jargeau
und Reilingen zu dem gemacht, was sie heute ist. Die gewachsenen Bindungen bestätigen
vielfältige Initiativen, gegenseitige Besuche, Berufspraktika und ein regelmäßiger
Jugendaustausch.
Zum
Wendelinsfest wurde der katholische Gemeindepfarrer Stefan Kälble in den
Ruhestand verabschiedet. Die Reilinger Pfarrgemeinde bildet künftig eine
gemeinsame Seelsorgeeinheit mit den Nachbargemeinden Altlußheim, Neulußheim
und Hockenheim.
Viel
diskutiertes Thema bei der evangelischen Kirchengemeinde war der geplante Neubau
des Oberlin-Kindergartens, im Besonderen der gemeinsam mit der politischen
Gemeinde getragene Entschluss, auf eine fünfte Gruppe beim Neubau zu
verzichten. Dieser wurde auch vom Diakonischen Werk ausdrücklich als sinnvoll
und geboten bestätigt.
Pragmatismus
und Kreativität
Deutschland
muss nach drei Jahren der Stagnation weiter auf ein kräftiges
Wirtschaftswachstum warten. Auch eine Trendwende auf dem Arbeitsmarkt wird nach
Ansicht der sechs führenden Wirtschaftsforschungsinstitute vorerst ausbleiben.
Bund und Land haben zu wenig Geld. Auch die Zahlen für die Kommunen sind nicht
weniger dramatisch. Die positive Entwicklung des Gewerbesteueraufkommens ist
zwar ein Hoffnungssignal, eine Entwarnung für die Finanzmisere kann aber aus
Sicht der Gemeinden nicht gegeben werden. Den steigenden Einnahmen stehen nämlich
deutlich gestiegene Ausgaben für soziale Leistungen gegenüber. Die Folge ist
eine höhere Kreisumlage. Sie wird im Rhein-Neckar-Kreis im Jahr 2005 um 3,9
Prozentpunkte auf 33,6 % der Steuerkraftsumme ansteigen. Zudem wird das Land
erneut massiv in den kommunalen Finanzausgleich eingreifen, den Gemeinden also
Geld entziehen, um den Absturz des Landeshaushaltes in die Verfassungswidrigkeit
zu verhindern.
Für
Reilingen bedeutet das im Jahr 2005 eine weitere Minderzuführung von 913.000
Euro (Vorjahr 506.000 Euro). Wir werden daher das tun, was wir seither getan
haben: Mit Pragmatismus und Kreativität Einsparpotenziale suchen und
Effizienzsteigerungen möglich machen. Daher gilt es, weniger Energie in das
kollektive Jammern zu investieren, sondern vielmehr mittels einer nachhaltigen
und sparsamen Ausgabenpolitik eine Verschuldung abzubauen und neue
Kreditaufnahmen weitgehend zu vermeiden. Um jedoch alle geplanten Investitionen
realisieren zu können, wird im Jahr 2005 eine Kreditaufnahme unumgänglich.
Die
achtjährige Amtszeit als Bürgermeister meiner Heimatgemeinde neigt sich dem
Ende zu. Im April nächsten Jahres werde ich mich erneut Ihrem Votum stellen.
Mit Ihrer Unterstützung, konstruktiven Vorschlägen, Ideen und Hinweisen bin
ich zuversichtlich, dass wir gemeinsam die zweifelsohne großen
Herausforderungen der Zukunft meistern werden.
An
dieser Stelle und öffentlich will ich mich bei den Gemeinderätinnen und
Gemeinderäten sowie meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die gute
Zusammenarbeit bedanken. Ich bin überzeugt, dass wir sie fortsetzen werden in
dem Wissen, dass effizient arbeitende Verwaltungen positive Standortfaktoren von
erheblichem Gewicht sind. Wir dürfen dabei auf unsere Fähigkeiten und das
bisher Geleistete vertrauen.
Ihnen
allen wünsche ich eine besinnliche Weihnachtszeit, ein frohes Fest und
erholsame Feiertage. Ich wünsche Ihnen, uns allen ein Jahr 2005, in das wir
passen und das reif ist für unsere Vorhaben und Unternehmungen. Möge das neue
Jahr von Zuversicht und Mut, Offenheit und Freude geprägt sein.
Ihr
Ihr
Walter
Klein
Bürgermeister
ORTSRAND
Weitere Bauflächen will die
Gemeinde am südöstlichen Ortsrand bereitstellen. Der maßgebliche
Bebauungsplan ist bereits entscheidungsreif und das Verfahren zur Grundstücksneuordnung
eingeleitet. Mit einer vorgezogenen Teilerschließung wird der Bau einer
betreuten Seniorenwohnanlage vorab möglich.
Foto:
svs
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GEMEINSCHAFT
Die
Kultur- und Sportgemeinschaft als Dachorganisation der Reilinger Vereine konnte
in diesem Jahr ihr 50jähriges Bestehen feiern. Sie ist sichtbarer Beweis einer
lebendigen örtlichen Gemeinschaft und nimmt einen bedeutenden Stellenwert in
der Gemeinde ein. Unser Foto zeigt den Initiator der Kultur- und
Sportgemeinschaft Altbürgermeister Fritz Mannherz, der 1971 vom damaligen
Vorsitzenden Herbert Schlott zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde.
Foto:
svs
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STANDSICHER
Die
Kraichbachbrücke am Burgweg hat mittlerweile ein Alter von über 120 Jahren
erreicht. Sie ist nicht mehr standsicher und muss durch einen Neubau ersetzt
werden, der in der Lage ist, den landwirtschaftlichen Verkehr aufzunehmen.
Foto:
svs
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BESTIMMUNG
18
Monate und nach Beginn der Sanierungs- und Umbauarbeiten konnte am 04. März
2004 das sanierte Grundschulgebäude seiner Bestimmung übergeben werden. Mit
einem Aufwand von knapp 1,3 Mio. Euro wurde das Gebäude erweitert, aufgestockt
und damit die Nutzfläche fast verdoppelt. Im Obergeschoss ist ein
Veranstaltungsraum für externe Nutzer entstanden.
Foto:
svs
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SAUBER
Die
erste großangelegte bürgerschaftliche Putzaktion war ein voller Erfolg. Unter
dem Motto „Saubere Gemeinde 2004“ hatte die Gemeindeverwaltung zu einem
gemarkungsumfassenden Aktionstag eingeladen. Von über 150 Teilnehmern wurden
mehr als 20 cbm Müll und Unrat gesammelt. Foto:
svs
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SPATENSTICH
Mit
einem symbolischen ersten Spatenstich am 23. April wurde der Um- und
Erweiterungsbau des Feuerwehrgerätehauses mit integriertem Domizil für das
Deutsche Rote Kreuz begonnen. Das alte, 1979 errichtete Gebäude entspricht
nicht mehr den heutigen Anforderungen an eine moderne, auch für Frauen offene
Feuerwehr. Das 1,82 Mio.-Euro-Projekt soll bis Juni 2005 fertiggestellt sein.
Foto:
svs
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ERNEUERUNG
Der
innerörtliche Erneuerungsprozess kann fortgesetzt werden. Bund, Land und
Gemeinde fördern mit mehr als 2 Mio. Euro öffentliche und private Sanierungsmaßnahmen
in abgegrenzten Bereichen des Ortskerns.
Foto:
svs
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TRADITION
Zu
den Höhepunkten in der Spargelsaison zählt seit einem Vierteljahrhundert das
traditionelle Spargelessen des Landfrauenverbandes Rhein-Neckar in der
Spargelgemeinde Reilingen.
Foto:
svs
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SPIEL
Mit
einem weiteren Spielbereich kann die Gemeinde am Wörschweg aufwarten. Auf rund
4.700 qm wurde ein Bolzplatz angelegt, diverse Spielgeräte und
Kletterkombinationen aufgestellt. Neugestaltet, möbliert und bepflanzt hat das
Areal der Bauhof.
Foto:
svs
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ATTRAKTIV
Der
Außenbereich der Schiller-Schule soll der Attraktivität des modernisierten
Schulhauskomplexes nicht nachstehen. Seit Mitte Juni wird das Gelände rund um
das Grundschulgebäude neu modelliert und die seither trostlose Asphaltfläche
zu einem attraktiven Bewegungsspielraum umgestaltet.
Foto:
svs
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MARKT
Die
Gemeinde setzt sich verstärkt dafür ein, dass ein leistungsstarker
Lebensmittelmarkt in der Dorfmitte erhalten bleibt. Ein Bebauungsplanverfahren
soll dazu beitragen, geeignete Erweiterungsflächen zu sichern und damit dem
Marktstandort eine Zukunftschance zu geben. Foto:
svs
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ENTSCHIEDEN
Im
Monat Mai hat der Gemeinderat im Benehmen mit der evangelischen Kirchengemeinde
entschieden, den 1974/75 errichteten fünfgruppigen
Johann-Friedrich-Oberlin-Kindergarten abzureißen und an gleicher Stelle einen
neuen viergruppigen Kindergarten zu errichten. Das Bauprojekt soll im Herbst
2005 in Angriff genommen werden.
Foto:
svs
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GEWÄHLT
Der
am 13. Juni auf fünf Jahre neu gewählte Gemeinderat wurde in seiner
konstituierenden Sitzung am 06. September auf seine ehrenamtliche Aufgabe
verpflichtet. Sieben Ratsmitglieder stellt die CDU, deren fünf die FWV, vier
die SPD und zwei die FDP.
Foto:
svs
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WEITBLICK
Bürgermeister
a.D. Helmut Müller hat mit Tatkraft, Mut und Weitblick ganz wesentlich die überaus
positive Gemeindeentwicklung beeinflusst. Seine großen Verdienste wurden mit
der Verleihung der Ehrenbürgerwürde honoriert.
Foto:
svs
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ABSCHIED
Stefan Kälble, seit 1990 Pfarrer
der katholischen Kirchengemeinde wurde im Oktober in seinen Ruhestand
verabschiedet. Mit seinem Ausscheiden wird auch ein Stück Kirchengeschichte
geschrieben. Die Pfarrgemeinde St. Wendelin muss künftig ohne eigenen Pfarrer
auskommen. Sie wird als selbständige Kirchengemeinde eine neue Seelsorgeeinheit
mit den katholischen Pfarrgemeinden in der Verwaltungsgemeinschaft Hockenheim
bilden.
Foto:
og
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