Gemeinde Reilingen

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Die Gemeinde schaut zurück

Das Gemeindegeschehen im Jahr 1998 - Langbericht

[Online seit 10.02.2023]

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

das alte Jahr neigt sich seinem Ende zu. In Betrieben und Unternehmen muß Inventur gemacht und daraus Bilanz gezogen werden. Im übertragenen Sinne will auch ich als Bürgermeister der Gemeinde Reilingen dies heute tun.
Aus gutem Grund. Wenn etwas Altes vorüber ist und etwas Neues ansteht, nutzt man die Zäsur, um das Vergangene noch einmal zu begutachten. Wir ziehen ein Resümee, wollen sehen, was wir aus dem Vergangenen lernen und was wir in Zukunft besser machen können. Wir wollen sehen, wo wir für das künftige Jahr ansetzen müssen, was wir noch nicht erledigt haben und welche Ziele unser Handeln weiter bestimmen sollen. Dabei möchte ich Ihre Aufmerksamkeit besonders auf die Ereignisse lenken, die für unser Gemeinwesen besonders wichtig und prägend waren.
 

Trendwende hat sich eingestellt

Die wirtschaftliche Talsohle scheint durchschritten, der Aufschwung hat insgesamt an Breite gewonnen. Auch wenn die sich als hartnäckig erweisenden Krisen in Asien, Rußland und Lateinamerika sicher noch manchen Dämpfer für die Konjunktur bereithalten werden, rechnen die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute mit einem sich fortsetzenden, aber verlangsamten Aufschwung. Erfreulich, daß dieser jetzt auch den Arbeitsmarkt erreicht hat, wo sich offensichtlich eine Trendwende einstellt. Immer noch sind aber 3,9 Mio. Menschen ohne Arbeit.
Wir in der Gemeinde Reilingen haben ein arbeitsreiches Jahr hinter uns. Die finanziellen Engpässe haben unser Handeln wesentlich bestimmt. Einschneidende Kürzungen mußten vorgenommen und unseren Bürgern verständlich gemacht warden. So haben wir uns beispielsweise nach reiflicher Überlegung dazu entschlossen, aus wirtschaftlichen Gründen den Betrieb der Gemeindewaagen zum Jahresende einzustellen. Auch die Entscheidung, den "Süddeutschen Spargeltagen" einen ortsbezogenen Charakter zu geben, war das Ergebnis gründlicher Abwägung.
Trotz innovativer, ergebnisorientierter Arbeit war es unumgänglich, die Kostendeckungsgrade verschiedener kommunaler Einrichtungen bzw. Eigenbetrieb zu verbessern. Ich denke dabei an die Bereiche Friedhof, Häckselplatz und Fritz-Mannherz-Hallen, Wasserversorgung und Abwasserentsorgung.
Unser Handeln wird auch künftig davon bestimmt sein müssen, durch weitere Einsparungen die Gemeindebelastung zurückzuführen.
Zusätzlichen Handlungsspielraum bescherte der Gemeinde eine Zunahme der Steuereinnahmen. Die Schlüsselzuweisungen fallen gegenüber dem Vorjahr um 535.000 Mark höher aus, während gleichzeitig 263.000 Mark weniger an Finanzausgleichsumlage abzuführen sind. Die bessere konjunkturelle Gesamtsituation verdeutlichen ein Plus von 355.000 Mark beim Gemeindeanteil am Einkommensteueraufkommen und in erfreulicherweise steigenden Gewerbesteuereinnahmen.
Daneben kann die Gemeinde erstmals als Ausgleich für die entfallende Gewerbekapitalsteuer auf 170.000 Mark aus dem Umsatzsteueraufkommen zurückgreifen. Summa summarum wird damit im Vorjahresvergleich die Finanzausstattung der Gemeinde um 1,43 Mio. Mark verbessert. Leider besteht keine Aussicht, daß uns dieses Zwischenhoch auf Dauer erhalten bleibt. Da sich die Steuerkraft der Gemeinde in den Jahren 1997 und 1998 auf steigendem Niveau verfestigt hat, werden die Zuweisungen des Landes in den kommenden Jahren nicht mehr in der diesjährigen Größenordnung zu erwarten sein. Dennoch glaube ich, feststellen zu können, daß wir die konjunkturell wesentlich beeinflußte finanzielle Talsohle durchschritten haben.
 

Reilingen wächst weiter


Mit der bedarfsgerechten Bereitstellung von neuem Betriebsgelände ist die Gemeinde in den vergangenen Jahren beständig gewachsen. Rund 180 ha der 1.635 ha umfassenden Gemarkung sind heute bebaut, werden zu Wohn- oder Gewerbezwecken genutzt. Ein kontrolliertes weiteres Wachstum stellt ein Flächennutzungsplan der vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft Hockenheim sicher, der die Bauflächen bis zum Jahr 2010 bestimmt. Der noch bis zur Jahrtausendwende in Kraft zu setzende Entwurf des Bauleitplans hat gerade im November zur Einsicht offengelegen.
Preiswerte Grundstücke für den Wohnungsbau stehen in der Gemeinde nur noch in begrenztem Umfang zur Verfügung. Auch wenn das derzeitige Überangebot auf dem Wohnungsmarkt zur Zurückhaltung mahnt, darf eine vorausschauende Planung weiterer Bauflächen nicht vernachlässigt werden. So hat der Gemeinderat schon im April des Jahres ein Planungsbüro beauftragt, ein Nutzungskonzept für ein rund 6,5 ha umfassendes Neubaugebiet im Gewann "Reilinger Holzrott" zu entwickeln. Der erstellte Planentwurf ist derzeit im Rahmen einer allgemeinen Offenlage für jedermann einsehbar. Die Umlegung des neuen Baugebietes soll in Teilabschnitten erfolgen.
Nur mühsam voran kommt die geplante Ortsrandbebauung "Fröschau/Wörsch". Der Bebauungsplan ist zwar schon seit Mitte vergangenen Jahres für den ersten Bauabschnitt in Kraft getreten. Neue Uberlegungen zur Erschließung des Baugebietes machen jedoch ein weiteres Planfeststellungsverfahren notwendig. Die Lage der östlichen Ortsrandstraße soll sich demnach künftig an dem vorhandenen Abwasser-Hauptsammler orientieren, und zwar auch dort, wo die Lage des Kanals nicht mit dem Wirtschaftsweg deckungsgleich ist. Dadurch wird es möglich, das Gelände wirtschaftlicher zu erschließen und zusätzlich Bauflächen anbieten zu können. Entsprechende Gespräche mit den zuständigen Behörden sind erfolgreich verlaufen.
Planungen für ein weiteres Wohnbaugebiet gelten einem Areal im Nachtwaidbereich. Zwischen Vogel- und Tierpark, Kleintierzuchtanlage, Wilhelmstraße und Neubaugebiet "Holzrott" sollen die seither vorwiegend gewerblich genutzten Flächen für den Wohnungsbau umgewidmet werden. Die Größenordnung liegt bei 2,76 ha. Auch hier läßt das eingeleitete Planfeststellungsverfahren noch auf einen Abschluß warten. Damit darf aller Voraussicht nach im Verlauf des kommenden Jahres gerechnet werden.

Dem Bedarf von weiterer Siedlungsfläche für das örtliche Gewerbe hat die Gemeinde mit der Ausweisung eines neuen Gewerbegebietes "Rott" entsprochen. Leider ist es nicht gelungen, den schon am 05. Juni 1997 in Kraft getretene Bebaunngsplan für ein Areal von 3,7 ha umzusetzen. Das Umlegungsverfahren hat sich länger als erwartet hingezogen. Es wird jedoch aller Voraussicht nach bis zum Jahreswechsel abgeschlossen werden können. Das Gewerbegelände soll jetzt 1999 endgültig erschlossen werden. Der Zweckverband Wasser­ versorgung Südkreis Mannheim wird in diesem Zusammenhang die Hauptwasserversorgungsleitung Reilingen - Hockenheim verlegen. Sie durchschneidet derzeit noch das künftige Gewerbegebiet.
Um die Wasser-Notversorgung sicherzustellen, wird der Zweckverband für die Gemeinde Reilingen ebenso einen zweiten Versorgungsanschluß bereitstellen.
Nach 17 Jahren Verfahrensdauer kommt das Flurbereinigungsverfahren Altlußheim, Neulußheim und Reilingen allmählich in seine Endphase. Wichtigster Termin für die Flurneuordnung war im zu Ende gehenden Jahr der 29. Oktober. Seit Ablauf dieses Tages sind Rechtsmittel gegen Inhalte des Flurbereinigungsplanes nicht mehr möglich. Das Amt für Flurneuordnung und Landentwicklung ist als Verfahrensträger jetzt darum bemüht, schnellstmöglich die vorgebrachten Widersprüche zu bearbeiten und das Verfahren seiner endgültigen Rechtskraft zuzuführen.

Ein neues Gesicht hat in den vergangenen zwölf Monaten das
Ein neues Gesicht hat in den vergangenen zwölf Monaten das "Kattunische Eck" erhalten. Anstelle eines früheren Tabakschuppens ist ein Doppel-Wohnhaus zu sehen. Die Einmpdnung des Kleinen Hertenweges in die Hockenheimer Straße wurde verkehrsgerecht neu gestaltet. Im dortigen Umfeld dürfen im kommenden Jahr weitere Veränderungen erwartet warden, soweit sich die Eigentumsverhältnisse für alle Beteiligten befriedigend neu ordnen lassen.

Ortsbild in stetiger Veränderung

Weitere wertvolle Zeit gewonnen hat die Gemeinde, um ihre festgeschriebenen Ziele zu einer umfassenden Erneuerung des Ortskerns umzusetzen. Das Land Baden-Württemberg hat seine Finanzhilfe um zusätzliche 670.000,-- DM auf nunmehr 6,07 Mio. DM aufgestockt, was eine Verlängerung des Förderzeitraums bis Ende 1999 zur Folge hat.
Die verzeichneten großen Fortschritte sind unübersehbar.
Der Neubau eines vierzügigen Kindergartens ist abgeschlossen. Vollständig abgeräumt wurde der Gebäudebestand Hauptstraße 78/80. Seit Mai entsteht dort ein neues Bürogebäude mit Bankfiliale.
Mit dem Abbruch der Trafostation in der Schulstraße wurde ein altes Relikt der oberirdischen Stromversorgung entfernt.
Gut vorangekommen sind wir auch im Sanierungsbereich "Kattunisches Eck", unmittelbar gegenüber dem Rathausgebäude. Dort konnte ein Großteil des Gebäudebestandes durch den Neubau eines Doppelwohnhauses ersetzt werden. Ein älteres Wohnhaus wird derzeit um­ fassend saniert. Sofern weitere Eigentümergespräche erfolgreich verlaufen, darf dort auch im kommenden Jahr mit neuen Initiativen gerechnet werden. Die planerischen Voraussetzungen für den Bau einer Erschließungsstraße zur Bebauung innerer Freiflächen sind jedenfalls geschaffen.
Ihren endgültigen Ausbauzustand haben der Kleine Hertenweg und die Schulstraße erreicht, wofür rund 350.000,-- DM aufgewendet wurden. Eine neue Verschleißdecke hat die Graf-Zeppelin-Straße erhalten.
Mit 13 neuen Parkplätzen, die auf der Gebäuderückseite des Anwesens Hauptstr.64 entstanden sind, wurde die innerörtliche Parksituation weiter verbessert. Die Ladengeschäfte und Gaststätten in der Hauptstraße sind über einen kurzen Fußweg problemlos zu erreichen. Ein weiterer Verbindungsweg zwischen der Neugasse und der Gartenstraße läßt es jetzt zu, mit dem Fahrrad oder zu Fuß und abseits verkehrsreicher Straßen den Ort in Ost-West-Richtung zu durch­ queren.

In Rückstand geraten sind wir mit dem seit 1997 geplanten Neubau betreuter Seniorenwohnungen. Obwohl die Baugenehmigung nun schon ein Jahr alt ist, wurde die Baulücke neben der evangelischen Pfarrkirche bislang noch nicht geschlossen. Im Verlauf der Verkaufsge­ spräche hatte sich die Notwendigkeit ergeben, die Konzeption zu überarbeiten, um den Quadratmeterpreis günstiger zu gestalten. In Zusammenarbeit mit einem privaten Investor wird derzeit eine örtliche Marktanalyse erstellt. Für das Jahr 1999 sehe ich gute Chancen, das Bauobjekt wahr werden zu lassen. Die Gemeinde wird damit einen geeigneten Beitrag zum internationalen Jahr der Senioren leisten, das von den Vereinten Nationen für 1999 ausgerufen worden ist. Auf der anderen Straßenseite, dem Grundstück Hauptstraße 67, werden wir über die Wintermonate bereits Scheune und Nebengebäude abbrechen. Wir geben damit den Weg frei für eine im Bebauungsplan "Fröschau/Wörsch" festgeschriebene Nutzung.
Vordringliche Aufgabe wird es im kommenden Jahr auch sein, eine von den Zielen der Ortskernsanierung geleitete Veränderung im Bereich des Anwesens Hauptstraße 84 zu erreichen. Durch den bevorstehenden Ablauf der Landesförderung ist hier Eile geboten.
Seit vier Jahren geplant ist eine Umgestaltung der Hauptstraße zwischen Speyerer- und Hockenheimer Straße. Sie soll zum Abschluß dieses Jahrhunderts nun doch noch Wirklichkeit werden. Rund ein Viertel der auf 1,1 Millionen Mark veranschlagten Gesamtkosten trägt das Land. Eine mögliche Aufnahme der Straßensanierung ist von der weiteren Entwicklung der Hochbaumaßnahmen im Verlauf des erwähnten Streckenabschnittes und natürlich von einer sattelfesten Gesamtfinanzierung abhängig. 

Die Ortskernsanierung läuft bis zum Jahrtausendwechsel aus. Eine der letzten großen Herausforderungen ist die Bebauung des Areals westlich der katholischen Pfarrkirche. Dort entsteht derzeit ein neues Bankgebäude mit einer Nutzfläche von 300 qm und 23 oberirdischen Parkplätzen. Im 1. Und 2. Obergeschoß warden 540 qm weitere büroflächen zur Verfügung stehen, wo sich ein Rechtsanwalt, Steuerberater und ein Architekt niederlassen wollen.
Die Ortskernsanierung läuft bis zum Jahrtausendwechsel aus. Eine der letzten großen Herausforderungen ist die Bebauung des Areals westlich der katholischen Pfarrkirche. Dort entsteht derzeit ein neues Bankgebäude mit einer Nutzfläche von 300 qm und 23 oberirdischen Parkplätzen. Im 1. Und 2. Obergeschoß warden 540 qm weitere büroflächen zur Verfügung stehen, wo sich ein Rechtsanwalt, Steuerberater und ein Architekt niederlassen wollen.
Eine dreiviertel Million Mark investierte die Gemeinde in diesem Jahr in das Abwassersystem. Rund 250.000 DM wurden aufgewendet, um die dringendsten Schäden des örtlichen Kanalnetztes zu beheben. 470.000 DM wurden aufgebracht, um einen Regenauslaß nei zu dimensionieren und damit das Überflutungsrisiko durch Rückstau zu bannen.
Eine dreiviertel Million Mark investierte die Gemeinde in diesem Jahr in das Abwassersystem. Rund 250.000 DM wurden aufgewendet, um die dringendsten Schäden des örtlichen Kanalnetztes zu beheben. 470.000 DM wurden aufgebracht, um einen Regenauslaß nei zu dimensionieren und damit das Überflutungsrisiko durch Rückstau zu bannen.
Endlich grünes Licht an der B 39. Die Einmündungsbereiche der Landesstraße 599 wurden nach jahrelangem Bemühen mit einer Signalanlage ausgestattet. Eine Unterführung wäre zwar die beste, aber leider auch derzeit nicht finanzierbare Lösung gewesen.
Endlich grünes Licht an der B 39. Die Einmündungsbereiche der Landesstraße 599 wurden nach jahrelangem Bemühen mit einer Signalanlage ausgestattet. Eine Unterführung wäre zwar die beste, aber leider auch derzeit nicht finanzierbare Lösung gewesen.
Von der hochsommerlichen Witterung begünstigt, verlief der Ausbau der Schulstraße in den Monaten Mai und Juni problemlos. Sie hat jetzt eine Ausbaubreite von 5,0 m. In Höhe des Kindergartens machen ein verkehrsberuhigter Bereich und eine Aufpflasterung den Kraftfahrer darauf aufmerksam, besondere Rücksicht walten zu lassen. Unsere Fotosaufnahmen zeigen Alt- und Neuzstand.
Von der hochsommerlichen Witterung begünstigt, verlief der Ausbau der Schulstraße in den Monaten Mai und Juni problemlos. Sie hat jetzt eine Ausbaubreite von 5,0 m. In Höhe des Kindergartens machen ein verkehrsberuhigter Bereich und eine Aufpflasterung den Kraftfahrer darauf aufmerksam, besondere Rücksicht walten zu lassen. Unsere Fotosaufnahmen zeigen Alt- und Neuzstand.

Umwelt und Verkehr

Rund 250.000,-- DM wurden für die Sanierung der  Kanalhaltungen und die Behebung von Schäden unterschiedlichster Klassifizierung aufgewendet. fast eine halbe Million kostete es, das Risiko bereits aufgetretener Uberflutungen durch Rückstau zu minimieren. Der Ka­nalabschnitt zwischen dem Regenüberlaufbecken auf dem ehemaligen Kläranlagengelände zum Kraichbach wurde total erneuert und der Leitungsquerschnitt mit 1,80 m mehr als verdoppelt. Eine nicht ganz unumstrittene Tiefbaumaßnahme, die sich aber, so die maßgeblichen Fachleute, jetzt und in der Zukunft bezahlt machen wird. 
Die Absicht der Stadt Hockenheim, im kommenden Jahr die Reinigungsleistung seiner Kläranlage mit einem Kostenaufwand von rund 3,3 Mio. Mark zu verbessern, wird auch unseren Haushalt belasten. Der auf unsere Gemeinde entfallende Anteil wird sich auf überschlägig eine halbe Million Mark belaufen.
Der Häckselplatz ist jetzt über einen zweiten, gut ausgebauten Rurweg zu erreichen.
Mit einer Initiative zum Klimaschutz auf lokaler Ebene kam Reilingen im Frühjahr in positive Schlagzeilen. Als eine der ersten Gemeinden im Lande wird Reilingen einen ortsbezogenen Maßnahmenkatalog zu einer nachhaltigen und sozialen Entwicklung erarbeiten. Die sogenannte "Lokale Agenda" ist ein Aktionsprogramm für das 21. Jahrhundert und basiert auf vier Eckpfeilern: der ökonomischen Tragfähigkeit, ökologischen Nachhaltigkeit, sozialen Verträglichkeit und Zukunftssicherung. Die zwischenzeitlich gebildeten Arbeiskreise haben Mitte des Jahres ihre Arbeit aufgenommen. Die jeweiligen Sitzungen sind öffentlich. Mitwirken kann jeder am Umweltschutz Interessierte. Durch den Einsatz von Erdgas haben Reilinger Bürger die Umwelt um 2.880 t (Vorjahr 1.505 t) C02 entlastet. Diese Erkenntnis hat die EnBW Badenwerk AG gezogen. Sie war es auch, die den Energieverbrauch der kommunalen Gebäude und Einrichtungen dokumentiert und ausgewertet hat. Aufgezeigte Einsparungsmöglichkeiten sind im Jahresverlauf weitgehend umgesetzt worden.
Gemarkungsweit erfaßt worden sind die altlastverdächtigen Rächen. Insgesamt vier Bereiche wurden ermittelt, die Anlaß zur Besorgnis geben, daß das Wohl der Allgemeinheit beeinträchtigt werden kann. Weitere Untersuchungen wurden je nach Dringlichkeit bereits veranlaßt.
Im März abgeschlossen wurde die sogenannte "Historische Untersuchung", d.h. die Auswertung älterer Aktenvorgänge und Schriftstücke, die oftmals Aufschluß über die Lagerung von möglichen Schadstoffen geben.
Die Wiederansiedlung des Weißstorches und einer Vielzahl anderer Tier- und Pflanzenarten hat ein Konzept zur Schaffung von Biotopstrukturen in den Kisselwiesen zum Ziel. In engem Einvernehmen mit der Bezirsstelle für Naturschutz- und Landschaftspflege Karlsruhe ist geplant, eine mit Schilf durchsetzte Ackerfläche als Aachwasserbiotop einzurichten, das aus dem angrenzenden Kraichbach mit Wasser gespeist wird. Auch ein Teil des vorhandenen und trockengelegten Grabensystems soll wieder reaktiviert werden. In den Wintermonaten sind erste vorbereitende Maßnahmen eingeplant.
Ein (bislang leider noch unbewohntes) Storchennest hat in den Kisselwiesen bereits im Frühjahr seinen Platz gefunden.
Aus Gründen der Verkehrssicherheit war es zwingend notwendig, im zeitigen Frühjahr rund 30 Pappeln entlang dem Reutwiesengraben zu fällen. An deren Stelle wurden Jungpflanzen gesetzt.
Seit Oktober ist das Forstamt Schwetzingen für den Reilinger Gemeindewald zuständig. Das seither verantwortliche Forstamt Wiesloch wurde im Zuge der landesweiten Neustrukturierung aufgelöst.
Bis zu 25.000,-- DM jährlich investiert die Gemeinde nach wie vor in den öffentlichen Nahverkehr, genauer gesagt in den Betrieb der Ruftaxilinie Reilingen-Walldorf. Es bestehen aber gute Aussichten, daß auf dieser Strecke wieder einmal ein regelmäßiger Buslinienverkehr aufgenommen wird. Die Linienverbindung ist schon einmal im Nahverkehrsplan des Rhein-Neckar-Kreises 1999-2003 mit Priorität aufgenommen. Erfreulicherweise haben wir unsere Nachbarstadt Walldorf gewinnen können, das gemeinsame Interesse an einer Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs zu fördern.
Dies kommt auch in der Zusage zum Ausdruck, einen Kostenbeitrag zum Defizit des Ruftaxi-Linienverkehrs zu leisten.
Lange Zeit warten mußten die Reilinger auf eine koordinierte Ampelanlage an der Einmündung der L 599 in die B 39. 

 

Verkehrsberuhigt wurde das Umfeld um den neuen Kindergarten in der Schulstraße. Es ist als "Spielstraße" ausgewiesen, die nur Schrittge­ schwindigkeit gestattet.
Die Straßenkreuzung Speyerer-, Richard-Wagner-, Schubertstraße hat eine neue Fahrbahn- und Grenzflächenmarkierung erhalten. Die op­ tisch verengte Straßenbreite beträgt dort jetzt nur noch 5,5 bzw. 6,0 m. Sollte auch diese Maßnahme nicht ausreichen, den dortigen Unfallschwerpunkt zu beseitigen, wird ein kostenträchtiger Umbau der gefährlichen Kreuzung nicht zu umgehen sein.

Neue Räume hat der mit drei Mann besetzte Reilinger Polizeiposten bezogen. Sein neues Domizil befindet sich im Erdgeschoß des Nach­ bargebäudes Hauptstr. 66. Bei einem Tag der offenen Tür am Kirch­ weihsonntag hatten die Bürger Gelegenheit zur Besichtigung.

Die Hauptstraße zwischen Speyerer- und Hockenheimer Straße soll im Jahresverlauf 1999 einen neuen Oberbelag erhalten, mit Parkbuchten und einer seperaten Fahrradspur ausgestattet warden. Ob eine weitere Querungshilfe einzurichtne ist, hängt vom Ergebnis einer noch vorzunehmenden Verkehrszählung ab.
Die Hauptstraße zwischen Speyerer- und Hockenheimer Straße soll im Jahresverlauf 1999 einen neuen Oberbelag erhalten, mit Parkbuchten und einer seperaten Fahrradspur ausgestattet warden. Ob eine weitere Querungshilfe einzurichtne ist, hängt vom Ergebnis einer noch vorzunehmenden Verkehrszählung ab.

 

Förderung der Jugend

Bedeutendste Hochbaumaßnahme war im laufenden Kalenderjahr der Kindergartenneubau in der Schulstraße. Das 1,8- Mio DM-Objekt konnte nach rund einjähriger Bauzeit am 10. Juli an den Betriebsträger, die katholische Kirchengemeinde, übergeben werden. Gerade rechtzeitig zu deren 500jährigem Kirchenjubiläum, das mit einer Palette von unterschiedlichsten Veranstaltungen feierlich begangen wurde.
Der zweitstöckige Kindergartenneubau kann bis zu vier Gruppen aufnehmen und sichert damit auf absehbare Zeit den gesetzlichen An­ spruch auf einen Kindergartenplatz ab vollendetem dritten Lebensjahr.
Das derzeitige Angebot der ingesamt vier vorhandenen Kindergärten umfaßt somit 294 Plätze.
Flexibler und bedarfsgerechter gestaltet wurden mit Beginn des neuen Kindergartenjahres auch die Öffnungszeiten dieser Einrichtungen. 

Ein Jahr nach dem ersten Spatenstich konnte der neue Kindergarten St. Josef fertiggestellt und am 10. Juli in die Betriebsträgerschaft der katholischen Kirchengemeinde feierlich übergeben warden. Für den zweistöckigen Kindergarten wurden rund 1,9 Mio DM aufgewendet. Er kann vier Kindergartengruppen aufnehmen.
Ein Jahr nach dem ersten Spatenstich konnte der neue Kindergarten St. Josef fertiggestellt und am 10. Juli in die Betriebsträgerschaft der katholischen Kirchengemeinde feierlich übergeben warden. Für den zweistöckigen Kindergarten wurden rund 1,9 Mio DM aufgewendet. Er kann vier Kindergartengruppen aufnehmen.

Ein weiteres Millionenprojekt, allerdings mit weitaus größerer Dimension, beschäftigt Gemeinderat und Verwaltung nun schon gute zwei Jahre. Die Planungen für eine unumgänglich Sanierung der 1965 eingeweihten Friedrich-von-Schiller-Schule wie auch ein erwünschter Umbau sind zwischenzeitlich abgeschlossen. Ein voll unterkellerter Neubau im Ortsteil der Schule soll diese um vier Klassenzimmer und einen Fachklassenraum erweitern. Nach der kompletten Sanierung erhält das Schulgebäude ein runderneuertes Aussehen durch eine vorgehängte Aluminiumfassade. Ein Bauantrag liegt bereits der Baurechtsbehörde zur Genehmigung vor. Die Ausschreibung der einzelnen Gewerbe wird derzeit vom bauleitenden Architekten vorbereitet. Soweit sich die Finanzierung als sicher erweist, könnte schon im Frühjahr ein Baubeginn erfolgen. Während der Bauphase wird der Schulbetrieb in vollem Umfang aufrechterhalten werden müssen, was die Objektabwicklung nicht einfach gestaltet. Mit einem Abschluß der Schulhaussanierung ist nicht vor dem Jahr 2001 zu rechnen. 
Erste Kostenschätzungen sprechen von nahezu 10 Millionen Mark; ein Betrag, der die investiven Möglichkeiten der Gemeinde in den nächsten Jahren wesentlich beeinflussen wird und vollständig nur mit großer Anstrengung aufgebracht werden kann.
Erwähnenswert ist sicher auch die erst kürzlich getroffene Entscheidung des Gemeinderates, Kinder und Jugendliche von den Nutzungsgebühren der Fritz-Mannherz-Hallen, zunächst auf ein Jahr beschränkt, freizustellen. 

480 Schüler und 26 Lehrkräfte der Friedrich-von-Schiller-Schule sind voll Vorfreude. Ihre Schule wird, 33 Jahre nach der Erweiterung, umfassend saniert, mit einer Aluminiumfassade verschönert und das Raumangebot durch durch einen voll unterkellerten Neubau im Ostteil der Schule erweitert warden. Herzstück des ab 1999 zu realisierenden 10-Millionen-Projektes soll zudem ein überdachter Innenhof sein, der als Pausenhalle bei schlechter Witterung genutzt warden kann.
480 Schüler und 26 Lehrkräfte der Friedrich-von-Schiller-Schule sind voll Vorfreude. Ihre Schule wird, 33 Jahre nach der Erweiterung, umfassend saniert, mit einer Aluminiumfassade verschönert und das Raumangebot durch durch einen voll unterkellerten Neubau im Ostteil der Schule erweitert warden. Herzstück des ab 1999 zu realisierenden 10-Millionen-Projektes soll zudem ein überdachter Innenhof sein, der als Pausenhalle bei schlechter Witterung genutzt warden kann.

Weltweite Präsentation

Seit Mitte März ist Reilingen als eine der ersten Gemeinden unserer Region aus der ganzen Welt audiovisuell am Bildschirm per Mausklick zu erreichen. Via Internet kann alles Wissenswerte über die Gemeinde nachgelesen werden und selbstverständlich auch ein jedweder Nach­ richtenaustausch erfolgen. Dieses zukunftsträchtige Kommunikations­ system hat zwischenzeitlich eine erstaunliche Akzeptanz gefunden. Binnen 8 Monaten wurden über 1.500 Zugriffe auf die hauseigene Homepage gezählt.
Unverändert guten Zuspruch findet unser Amtsblatt bei der Bevölke­ rung, das seit nunmehr 25 Jahren das Ortsgeschehen in Wort und Bild begleitet.
Gewissermaßen als vorweihnachtliche Bescherung hat uns die Deut­ sche Post AG wissen lassen, daß die Reilinger Postfiliale im Verlauf des ersten Quartals 1999 in eine Postagentur umgewandelt werden soll. Ein höchst unerfreulicher Umstand, der Einschränkungen im Leistungsangebot erwarten läßt. Den Standort der geplanten Postagen­ tur hat die Post AG bislang noch nicht bestimmt.

Ein stolz, noch dazu seltenes und selbstredend würdiges Ereignis waren die Feierlichkeiten zum 500jährigen Bestehen der katholischen Kirchengemeinde
Ein stolz, noch dazu seltenes und selbstredend würdiges Ereignis waren die Feierlichkeiten zum 500jährigen Bestehen der katholischen Kirchengemeinde "St. Wendelin". Auftakt der Festwoche bildete die vielbeachtete Ausstellung "St. Wendelin- gestern und heute".

Besondere Verdienste

Auch in diesem Jahr haben Gemeinde und Kultur- und Sportgemein­ schaft wieder einen Ehrungsabend ausgerichtet und herausragende sportliche Leistungen gewürdigt, ehrenamtlich in Vereinen Tätige, verdiente Vorstandsmitglieder ausgezeichnet und langjährige Blut­ spender geehrt.
Die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg wurde dreimal verlie­ hen. Ministerpräsident Erwin Teufel würdigte damit Bürgermeister
a.D. Helmut Müller, dessen 16 Jahre währenden, herausragenden Verdienste um die Vermarktung des Spargels mit dieser besonderen Auszeichnung anerkannt wurden.
Einel.andesehrennadel verliehen wurde ebenso Heinz Groß und Gün­ ther Matjeka. Deren Verdienste um den Tischtennissport bzw. das Hohner-Akkord eon-Orchester waren Grundlage für diese besondere Ehrung.
Eine 20 Jahre währende ehrenamtliche Tätigkeit im Gemeinderat war Anlaß, Fritz Schuppe! mit der silbernen Ehrennadel des Gemeindeta­ ges Baden-Württemberg auszuzeichnen.
Die älteste Reilinger Bürgerin Katharina Adam geb. Schäfer konnte heuer den seltenen 100. Geburtstag feiern.

Abwechslungsreiches Kulturangebot

Ein buntes und abwechslungsreiches kulturelles Angebot hat in den vergangenen zwölf Monaten uns alle wieder in seinen Bann gezogen. Eine Vielzahl von Festlichkeiten, Konzerten, Jubiläumsfeiern und Aus­ stellungen sind Zeichen einer überaus aktiven intakten Dorfgemein­ schaft. Beständig weiterentwickelt hat sich die Partnerschaft mit der französi­ schen Gemeinde Jargeau. Die erstmalige Begegnung jährt sich im Jahr 1999 zum zehnten Mal.
Im Vordergrund eines besonderen Spargelwochenendes standen die kulinarischen Spezialitäten rund um den Spargel, die wieder viele Feinschmecker in unsere Spargelgemeinde lockten. Ein verkaufsoffe­ ner Sonntag und eine ganze Anzahl von Sonderaktionen des örtlichen Handels sorgten für einen kurzweiligen Aufenthalt.
Diese Veranstaltung wird auch im kommenden Jahr den Terminkalen­ der bereichern. Daneben ist an diesem Wochenende erstmals wieder seit Jahrzehnten ein Sommertagsumzug geplant.
Weitere Fortschritte macht die Auswertung der historischen Funde der ehemaligen Burg Wersau. Die teils neuen Erkenntnisse sind im­ mer wieder Gegenstand wissenschaftlicher Abhandlungen. Erfolg­ reich verlief auch der Versuch der freien Waldorf-Schule Heidelberg, die genaue Lage der Burg Wersau im Rahmen eines Vermessungsprak­ tikums zu erkunden.
Beim europaweiten "Tag des offenen Denkmals" hatten die Reilinger Bürger Gelegenheit zu einem historischen Ortsrundgang. 

Zu einem historischen Ortsrundgang ließen sich viele ortsgeschichtlich Interessierte am Tag des offenen Denkmals einladen. Den fachkundigen Referenten gelang es in anschaulicher Weise, über die ortshistorisch bedeutsamen Sehenswürdigkeiten unserer Gemeinde zu informieren.
Zu einem historischen Ortsrundgang ließen sich viele ortsgeschichtlich Interessierte am Tag des offenen Denkmals einladen. Den fachkundigen Referenten gelang es in anschaulicher Weise, über die ortshistorisch bedeutsamen Sehenswürdigkeiten unserer Gemeinde zu informieren.

Wandel zum Besseren

Die Weihnachtszeit, der bevorstehende Jahreswechsel, der Rückblick auf das Geleistete..., all das wirkt in diesen Tagen geradezu "synerge­ tisch" (zusammenwirkend) und formt sich zu einem großen Danke­ schön. Zu einem Dankeschön für Ihre Hilfe und Unterstützung, Ihr ehrenamtliches Engagement als Einzelperson und innerhalb von Ver­ einen, Kirchen, Schulen, auf sozialem, kulturellem und sportlichem Gebiet. Zu einem Dankeschön, das ich an die Damen und Herren Gemeinderäte sowie an all meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter richten möchte.
Große Aufgaben stehen uns gemeinsam auch im neuen Jahr bevor. Solche, die uns allen Freude machen, aber auch solche, die uns so manches Kopfzerbrechen bereiten werden. Ich appelliere an Sie alle, gemeinsam die Herausforderungen anzunehmen, die auf uns warten.
Arbeiten wir alle daran, unser Umfeld, in dem wir leben und wirken, etwas menschenfreundlicher zu gestalten. Lassen wir im Verstehen­ wollen, im Helfen-wollen, in der sozialen Begleitung und Verantwor­ tung unseren Mitmenschen gegenüber nicht nach. 
Ich wünsche uns allen in Reilingen, daß wir wieder neu die Energie aufbringen, das zu tun, was wir für richtig und gut halten, und dies ganz besonders nach einem Rückschlag.
Ich wünsche mir, ich wünsche uns allen, daß wir weiterhin das Ge­ spräch miteinander suchen. Lassen Sie uns dabei auch deutlich unsere Erwartungen und auch gelegentliche Verletztheiten austauschen.
Nutzen wir die Chancen, die uns das neue Jahr bietet, das Erreichte immer wieder in Frage zu stellen und den Wandel zum Besseren beständig zu fördern.
Die Einführung des Euro, der bevorstehende Jahrtausendwechsel, die viel diskutierte ökologische Steuerreform der neuen Bundesregierung, die Europa- und Kommunalwahlen und ein großes Bündel ortsbezoge­ ner Aufgaben werden uns ganz sicher ein spannendes und arbeitsrei­ ches Jahr 1999 bescheren. 
Die bevorstehenden Weihnachtstage mögen Sie im Kreise Ihrer Lie­ ben festlich und froh verbringen dürfen. Meine guten Wünsche gelten in besonderer Weise allen Kranken, Einsamen und vom Schicksal besonders betroffenen Mitbürgerinnen und Mitbürgern.
Uns allen wünsche ich ein gutes neues Jahr, Gesundheit, viel Lebens­ freude und Gottes Segen.


 
Ihr
 
 
Bürgermeister

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