Die Gemeinde schaut zurück
Das Gemeindegeschehen im Jahr 1998 - Kurzbericht
[Online seit 09.01.2023]
Das Gemeindegeschehen im Jahr 1998
Von einem arbeitsreichen und von finanziellen Engpässen beeinflussten Jahr berichtet Bürgermeister Walter Klein bei seinem Rückblick auf 1998. Schmerzliche Abstriche, wie die Aufgabe des Betriebs der Gemeindewaagen, waren notwendig. Zugleich mussten die Kostendeckungsgrade diverser kommunaler Einrichtungen verbessert werden.
Um der Gemeinde eine Wachstumsperspektive zu geben, wurde damit begonnen, ein Nutzungskonzept für ein rund 6,5 Hektar umfassendes Neubaugebiet „Reilinger Holzrott“ zu entwickeln. Nur mühsam voran kommt das Planfeststellungsverfahren für eine Ortsrandbebauung „Fröschau/Wörsch“. Planungen für ein weiteres Wohnbaugebiet gelten einem Areal im Nachtwaidbereich, wo vorwiegend gewerblich genutzte Flächen in einer Größenordnung von 2,76 Hektar für den Wohnungsbau bestimmt werden sollen. Länger als erwartet hat sich die Umlegung neuer Gewerbeflächen im Gewann „Rott“ hingezogen. Bis im Folgejahr soll das 3,7 Hektar umfassende Areal erschlossen sein.
Ortskern mit Entwicklungspotential
Mehr Zeit und Geld steht für die Erneuerung des Ortskerns zur Verfügung. Das Land hat seine Finanzhilfe um 670.000 DM aufgestockt und den Förderzeitraum bis Ende 1999 verlängert. Der Neubau eines vierzügigen Kindergartens ist abgeschlossen. Vollständig abgeräumt wurde der Gebäudebestand Hauptstraße 78/80. Dort entsteht ein neues Bürogebäude mit Bankfiliale. Im „Kattunischen Eck“ gegenüber dem Rathaus wurde ein Großteil der Gebäude durch den Neubau eines Doppelwohnhauses ersetzt. Zugleich gibt es Planungen für den Bau einer Stichstraße zur Erschließung der entstandenen Freiflächen. Ihren endgültigen Ausbauzustand haben der Kleine Hertenweg und die Schulstraße erreicht. Mit 13 neuen Parkplätzen auf der Gebäuderückseite zum Anwesen Hauptstraße 64 wurde die innerörtliche Parksituation weiter verbessert. Ein Verbindungsweg zwischen Neugasse und Gartenstraße erleichtert die innerörtliche Gemeindequerung, abseits verkehrsreicher Straßen. Neue Räume hat der mit drei Mann besetzte Reilinger Polizeiposten in der Hauptstraße 66 bezogen.
Als eine der ersten Gemeinden im Land hat sich Reilingen daran gemacht, einen ortsbezogenen Maßnahmenkatalog zu einer nachhaltigen und sozialen Entwicklung zu erarbeiten. Die gebildeten Arbeitskreise zum Erstellen einer „lokalen Agenda“ haben bereits ihre Arbeit aufgenommen. Eine Konzeption sieht vor, in den „Kisselwiesen“ neue Biotopstrukturen zu schaffen und damit einer Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten, darunter auch dem Weißstorch, neuen Lebensraum zu bieten. Dazu sollen Flachwasserbiotope angelegt und ein Teil des trocken gelegten Grabensystems wieder reaktiviert werden.
Investitionen in die Infrastruktur
Eine viertel Mio DM wurden in die Sanierung der Kanalhaltungen investiert. Fast eine halbe Mio DM kostete es, das Risiko bereits aufgetretener Überflutungen durch Rückstau zu minimieren. Der Kanal zwischen Regenüberlaufbecken und Kraichbach wurde komplett erneuert und der Leitungsquerschnitt mit 1,80 Meter mehr als verdoppelt.
Bedeutendste Hochbaumaßnahme war der Kindergartenneubau in der Schulstraße. Das 1,8 Mio DM-Projekt konnte nach einjähriger Bauzeit am 10. Juli 1998 an die katholische Kirchengemeinde als Betriebsträger übergeben werden, gerade rechtzeitig zum 500jährigen Kirchenjubiläum. Nahezu 10 Mio DM will die Gemeinde im Folgejahr für eine umfassende Schulsanierung aufbringen, wobei auch der Innenhof überdacht werden soll.
In der Region mit vorne dabei ist die Gemeinde beim Aufbau einer kommunalen Homepage.
Beim Ehrungsabend war es ein besonderes Anliegen, die herausragenden sportlichen Leistungen zu würdigen, zugleich ehrenamtlich in Vereinen Tätige, verdiente Vorstandsmitglieder und langjährige Blutspender auszuzeichnen. Eine Vielzahl von Festlichkeiten, Konzerten, Jubiläumsfeiern und Ausstellungen durften als Zeichen einer überaus aktiven und intakten Dorfgemeinschaft angesehen werden.
Bürgermeister Walter Klein appelliert an die Gemeindebewohner, im Verstehen-wollen, im Helfen-wollen, in der sozialen Begleitung und Verantwortung den Mitmenschen gegenüber nicht nachzulassen. Zugleich ruft er dazu auf, die Chancen zu nutzen, das Erreichte immer wieder in Frage zu stellen und den Wandel zum Besseren beständig zu fördern. (jd)
Fotos: svs
Die Gemeindestatistik weist für Reilingen im Jahr 1998 eine Einwohnerzahl von 6.944 (Vorjahr 6.944) aus. Der vollständige Jahresbericht 1998 kann im Internet unter http://www.reilingen.de abgerufen werden.
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