Befragung der Schülerinnen und Schüler zur Umgestaltung des Schulhofes der Friedrich von Schiller Schule in Reilingen

 

Im Rahmen einer umfassenden Modernisierung der Friedrich von Schiller-Schule, soll auch der Schulhof umgebaut werden. „Nicht zuletzt aufgrund der Renovierung der bestehenden Schulgebäude hat der Asphaltboden des Schulhofes sehr gelitten, so dass eine Erneuerung an der Zeit ist“, so Bürgermeister Klein. Darüber hinaus wird aber auch darüber nachgedacht, den Schulhof generell umzugestalten und mit neuen Spiel- und Sportgeräten auszustatten. 

Um die Meinung der Schülerinnen und Schüler – den künftigen Nutzern – zu diesem Vorhaben in Erfahrung zu bringen, hat das Institut für Sport und Sportwissenschaft der Universität Karlsruhe, eine Befragung an der Schule durchgeführt, deren Ergebnisse nun öffentlich vorgestellt wurden.

„Die Betroffenen zu Beteiligten zu machen“, so Dr. Alexander Woll vom sportwissenschaftlichen Institut der Universität Karlsruhe, war das Ziel dieser Befragung. Denn, so hat sich in einigen gleichartigen Projekten dieser Art gezeigt, die Akzeptanz solcher Umbaumaßnahmen steigt, wenn die eigentlichen Nutzer vorher gefragt wurden, was sie sich denn vorstellen.

Um die Ideen und Vorstellungen der Schülerschaft möglichst umfassend darstellen zu können, wurden alle Schülerinnen und Schüler der Grund- und der Hauptschule befragt. Die Grundschüler wurden in Form von Gruppeninterviews durch Studierende der Universität Karlsruhe und die Hauptschüler mittels eines Fragebogens befragt.

Was sind nun die zentralen Ergebnisse der Befragung?

In einer ersten Frage wurden die Schülerinnen und Schüler gebeten, den Schulhof zu benoten und zu beschreiben, was sie am gegenwärtigen Schulhof gut finden und was sie am Meisten stört.

Die Ergebnisse fallen, unabhängig ob Grund- oder Hauptschule, gleich aus. Der Schulhof wird mit gerade noch ausreichend benotet (Im Durchschnitt eine 4,3 von der Grundschule und eine 4,7 von der Hauptschule). Die von allen Kindern und Jugendlichen genannten positiven Kriterien beziehen sich nahezu ausschließlich auf die Größe des Schulhofes. Eine Aussage fasst die Einschätzung sehr treffend zusammen: „Man hat viel Platz aber keine Möglichkeit zu spielen“.

Konkrete Kritikpunkte der Grundschüler lassen sich vor allem in den folgenden drei Aussagen zusammenfassen: 

„Die Großen stören beim Spielen und halten sich nicht an die Regeln.“ (43%)

„Der Boden ist zu hart und uneben.“ (59%)

„Es gibt keine Spielgeräte.“ (72%).

Die älteren Schülerinnen und Schüler der Hauptschule unterscheiden sich in der Kritik davon nicht wesentlich. Auch sie bemängeln in erster Linie das Fehlen von Spiel- und Sportmöglichkeiten, bemängeln den Untergrund und stören sich an den Grundschülern, die „zwischen den Hauptschülern rumrennen“. Zudem wird das Fehlen von ausreichend Sitzmöglichkeiten beklagt.

Schulhofwunsch auf dem Papier

Wie schon bei der Frage nach der Zufriedenheit mit und der Kritik an dem Schulhof, so unterscheiden sich die Grund- und Hauptschüler auch bei den Wünschen und Bedürfnissen hinsichtlich eines jeweils optimalen Schulhofes nicht wesentlich.

Beide Gruppen wünschen sich an erster Stelle mehr Möglichkeiten zum Spielen. Besonders häufig wurde hier die Errichtung eines Fußball- oder Basketballfeldes genannt oder die eines Spielplatzes mit seinen typischen Gerätschaften (Klettergerüst, Rutschbahn, Schaukel, Sandkasten, etc.). Auch die Möglichkeit, Spielgeräte ausleihen zu können, steht in der Wunschliste ganz weit oben. Insbesondere die älteren Schüler der Hauptschule wünschen sich mehr Sitzgelegenheiten und vor allem auch solche Sitzgelegenheiten, die einen Rückzugsraum bieten können.

Weitere Wünsche beziehen sich auf die Umgestaltung des Untergrunds, der aus Schülersicht weicher werden sollte. Größere Rasenflächen wurden deswegen sehr häufig genannt. Insbesondere die Grundschüler wünschen sich zudem einen getrennten Schulhof.

Kinder beim Ideensammeln

Auffällig bei der Befragung war, dass nicht nur die Unterschiede zwischen den älteren und jüngeren Schülerinnen und Schülern sehr gering ausfielen, auch die Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen sind eher gering zu nennen. Bis auf den relativ unspezifischen Wunsch, „mehr Möglichkeiten für Mädchen“ zu schaffen und einen, zumindest annähernd deutlich zu nennenden Unterschied, was die Befürwortung eines Fußballfeldes angeht – den eher die Jungen wollen – und hinsichtlich eines Beachvolleyballfeldes, das sich eher die Mädchen wünschen, sind sich Mädchen und Jungen in ihren Wünschen weitestgehend einig.

Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass schon mit relativ geringen Veränderungen, wie der Errichtung von zusätzlichen Sitzgelegenheiten viel erreicht werden könnte, um den Schulhof für die Schülerinnen und Schüler attraktiver zu machen.

Optimistisch für die künftige Entwicklung stimmt auch die Bereitschaft der Kinder und Jugendlichen, bei dem geplanten Umbau der Schule mithelfen zu wollen.

Wie geht es nun weiter?

Einige der von den Schülerinnen und Schülern geäußerten Wünsche sind machbar, andere nicht. Manches kann umgesetzt werden, manches erscheint als utopisch.
Was also geschieht nun mit den Ideen, Wünschen und Vorstellungen der befragten Kinder und Jugendlichen?

Hierzu wird eine „Arbeitsgruppe Schulhofumgestaltung“ eingerichtet, die die Aufgabe hat, die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler mit den vorhandenen architektonischen, gesetzlichen und finanziellen Gestaltungsspielräumen in Einklang zu bringen und ein tragfähiges, gemeinschaftliches und konkretes Maßnahmenkonzept zu entwickeln. 

An dieser Arbeitsgruppe sollen Vertreterinnen und Vertreter der Schüler, Eltern- und Lehrerschaft beteiligt sein sowie Mitglieder des Gemeinderates, der Verwaltung und des Badischen Gemeindeunfallversicherungsverbandes. Die Arbeitsgruppe soll von Angehörigen des Instituts für Sport und Sportwissenschaft der Universität Karlsruhe moderiert werden.